Der M&G Global Basics ist ein Flaggschifffonds des britischen Fondsanbieters M&G Investments. Im November 2000 gestartet, avancierte er unter der Leitung von Graham French rasch zum Anlegerliebling - sein Volumen wuchs ebenso rasch wie die Performance. Zwischenzeitlich verwaltete French mehr als sechs Milliarden Euro.
Doch der Motor ist ins Stottern geraten, die Performance kippte, enttäuschte Anleger zogen Mittel ab. Zurzeit ist der Fonds nur noch 2,27 Milliarden Euro schwer und die Performance läuft der Benchmark hinterher. Als Ausweg hat M&G angekündigt, die Strategie umzustrukturieren und den Namen zum 17. November 2017 in M&G Global Themes Fund zu ändern.
"Ich investiere in alles, was man essen, trinken, rauchen, tragen, bewohnen oder fahren kann", war die Losung von Graham French, mit der er viele Jahre sehr erfolgreich gefahren ist. Neben den Herstellern von Nahrungsmitteln engagierte er sich mit seinem M&G Global Basics auch bei Stahlproduzenten, Flugzeugbauern, Autoherstellern, Immobilienunternehmen, Kosmetikkonzernen und Minenwerten.
Die offizielle Version der Anlagestrategie lautet: "Der Fondsmanager konzentriert sich auf Unternehmen, die in Basissektoren (z. B. in Bergbau und Landwirtschaft) und in Sekundärbranchen (z. B. im verarbeitenden Gewerbe) tätig sind, sowie auf Unternehmen, die Dienstleistungen für diese Branchen erbringen.
Der Schwerpunkt liegt auf der Ermittlung und Ausnutzung von Anlagethemen, die sich voraussichtlich als wichtigste langfristige Wachstumsfaktoren erweisen werden, und auf der Auswahl der Unternehmen, die am besten gerüstet sind, um von diesen Themen zu profitieren. Der Fondsmanager verfolgt eine globale High-Conviction-Aktienstrategie, deren Ziel ein langfristiger Kapitalzuwachs ist."
Übersetzt bedeutet das, dass der Fondsmanager innerhalb der Basisindustrien alles kaufen darf, wovon er überzeugt ist. Bis November 2013 war das Graham French, bevor er zunächst von seinem Stellvertreter Randeep Somel abgelöst wurde, nachdem der Fonds erstmals in eine Schieflage geriet. Seit dem 18. Dezember 2015 steht nun Jamie Horvat auf der Brücke.
Doch auch die jüngere Vergangenheit brachte keine Wende. Zwar hat der M&G Global Basics mit dem FTSE Global Basics Composite Index eine Benchmark, die zugleich als Leitlinie gilt, doch darf der Manager stark von ihr abweichen. Wie stark, zeigte sich in den vergangenen fünf Kalenderjahren, in denen es in keinem einzigen gelang, die Benchmark zu schlagen. In Summe schafften die Manager in den vergangenen fünf Jahren (per 31.08.2017) einen Wertzuwachs von 28,1 Prozent, während der Leitindex 63,8 Prozent zulegte.
Neuer Name, neue Strategie
Nun haben die M&G-Oberen die Reißleine gezogen. Um das Flaggschiff wieder auf Kurs zu bringen und weitere Anteilsverkäufe zu verhindern, haben sie verkündet, die Strategie und auch den Namen zu ändern. Die neue Benchmark ist der MSCI All Country World Index, was eine Abkehr von der Beschränkung auf Basisindustrien bedeutet. Der neue Name: M&G Global Themes.
Künftig sollen mindestens 80 Prozent des Fonds in Aktien von Unternehmen aus beliebigen Sektoren und beliebiger Größe aus aller Welt investiert werden, einschließlich der Schwellenmärkte. Zu diesem Zweck sollen "anhand einer Analyse der weltweiten Makroökonomie, Demografie, Regierungspolitik, Staatsausgaben und der technologischen Innovation sowie anderer Faktoren Themen identifiziert werden" und der Fondsmanager anschließend in diese Themen investieren.
"Die grundlegende Idee des M&G Global Basics Fund bleibt intakt", sagt Werner Kolitsch, Head of Germany & Austria bei M&G Investments. "Der Fonds investiert weiterhin in den strukturellen Wandel der globalen Wirtschaft", betont er. Dieser sehe heute allerdings anders aus als vor zehn oder fünfzehn Jahren. "Mit den geplanten Änderungen wird es möglich, von den gegenwärtigen und auch den zukünftigen Trends über alle Sektoren, Unternehmensgrößen und Regionen hinweg zu profitieren - und eben nicht nur in den Basisindustrien wie Bergbau und Fertigung, die aktuell noch mindestens 70 Prozent des Portfolios ausmachen müssen."
Jamie Horvat und sein Team, Randeep Somel und Henrietta Walker, sollen, "um Erweiterungen fortführen zu können, nun die Flexibilität bekommen, das Portfolio an Entwicklungen der Weltwirtschaft anzupassen", erklärt Kolitsch. "Denn auch der Zeitgeist ändert sich, und die Themen, die die Weltwirtschaft bestimmen, werden sich stetig weiterentwickeln." Mit den geplanten Änderungen soll Jamie Horvat das Portfolio auf lange Sicht aktuell halten können.
Vier Investmentthemen
Jamie Horvat hat ein Diplom in Maschinenbautechnik vom Mohawk College und einen Bachelor of Commerce in Finanzwissenschaft der McMaster University in Kanada. Er verfügt über 16 Jahre Erfahrung im Investmentmanagement, während der er an einer Reihe von Mandaten arbeitete, die sich sowohl auf Edelmetalle und den Rohstoffsektor als auch den weiteren Markt konzentrierten.
Randeep Somel ist Co-Fondsmanager und arbeitet seit 2005 im Aktienteam von M&G. Er hat einen Abschluss in Economics an der Birmingham University und außerdem den Titel eines Chartered Financial Analyst (CFA). Henrietta Walker schließlich ist die Investmentspezialistin des Fonds und unterstützt außerdem das M&G Select Team. Sie hat einen Abschluss in Wirtschaftswissenschaften der Universität Cambridge und ist Fellow des Chartered Institute for Securities & Investment.
Im Rahmen der modifizierten Anlagestrategie konzentrieren sich Horvat & Team derzeit auf die vier Investmentthemen: Gesundheitswesen (Herausforderungen und Chancen einer alternden Bevölkerung), Sicherheit (insbesondere Cyber- und Nahrungsmittelsicherheit), Infrastruktur (wachsender Bedarf an Verkehrsverbindungen wie Eisenbahnstrecken) und Umwelt (steigende Nachfrage nach Energieeffizienz und Emissionsminderung).
Bei der Aktienauswahl wiederum suchen sie nach gut geführten Unternehmen, die von diesen Themen profitieren können, attraktiv bewertet sind und gute, nachhaltige Wachstumsaussichten besitzen. Sie verfolgen den sogenannten GARP-Ansatz, was für Wachstum zu einem angemessenen Preis steht. Hinsichtlich der Marktkapitalisierung war das Fondskapital zuletzt zu etwa je einem Drittel in Small- und MidCaps, in Large Caps sowie in MegaCaps investiert.
"Zahlreiche Unternehmen aus diesen Bereichen bieten attraktive Anlagechancen", betont Kolitsch. "Seit Jamie Horvat den Fonds verwaltet, hat er bereits einige neue Positionen in Technologie und dem Gesundheitsweisen aufgenommen." Zu seinen größten Positionen zählten zuletzt Microsoft, Roche, Kerry Group, Kirin, Ansell und Symrise. Die wichtigsten Branchen sind Verbrauchsgüter, Industrie, Grundstoffe und Gesundheitswesen.
Der M&G Global Basics (ISIN: GB00B8HQLV43 für die ausschüttende EUR-Klasse A; ISIN: GB0030932676 für die thesaurierende EUR-Klasse A) wird mit einem maximalen Ausgabeaufschlag von 5,25 Prozent angeboten. Die laufenden jährlichen Kosten liegen bei 1,92 Prozent; ein Erfolgshonorar wird nicht erhoben.