Mit der Lockerung des Sparkurses will Renzi die Wirtschaft ankurbeln und die hohe Arbeitslosigkeit Italiens - die Quote lag im April mit 12,4 Prozent doppelt so hoch wie in 2007 - bekämpfen. Zwar scheint sich Italien inzwischen aus dem Griff der Rezession zu befreien. Im ersten Quartal schaffte das Land nach langer Schrumpfungskur ein Wachstumsplus von 0,3 Prozent. Doch so wirklich überzeugend sind die Steigerungen bisher nicht. Der Internationale Währungsfonds IWF erwartet für dieses Jahr eine Konjunkturbeschleunigung Italiens um 0,5 und im nächsten Jahr von 1,1 Prozent. Der Rest des Euroraums soll in den beiden Jahren dagegen um 1,5 und 1,6 Prozent wachsen.
Unabhängig davon: Börsianer finden die Steuerpläne von Renzi offensichtlich gut. Denn nach Bekanntgabe der Erleichterung kletterte Italiens Leitindex MIB mit seinen 40 Mitgliedern an einem Tag um 1,8 Prozent. Immerhin sollen ab 2017 die Unternehmenssteuern sinken - die Gewinne der Unternehmen dürften durch die verbesserte Konjunktur und niedrigere Steuerlasten steigen.
Auf Seite 2: Wie Anleger auf den Durchbruch der 24000-Punkte-Marke setzen können
Das positive Umfeld - auch die von der EZB beschlossenen Ankaufprogramme für Euro-Staatsanleihen hat den MIB seit Januar kräftig befeuert - bringt nun einen Indexstand der Börse Mailand im Bereich des starken Widerstands von 24000 Punkten. Anleger setzen darauf, dass die Marke jetzt nachhaltig überwunden wird und weitere Steigerungen bringt. Immerhin notierten Italiens Blue Chips zuletzt in 2009 über dieser Hürde. Allerdings lag damals das Hoch auch nur bei rund 24500 Punkten. Würde auch diese Marke fallen, könnte der Markt möglicherweise schnell in Richtung der alten 30000 Punkte-Zone aus 2008 rasen. Nach unten hin dürfte die Marke von 22000 Punkten hingegen eine gute Unterstützung bieten.
Basiswert: FTSE MIB
Produkt: Knock-out Call
ISIN: DE000XM5HL47
Emittent: Deutsche Bank
Laufzeit: endlos
Basispreis: 20886,1757 Punkte
Knock-out: 21500,00 Punkte
Bezugsverhältnis: 1000:1
Hebel: 8,1