Auch das Geschäft mit der cloudbasierten Büro-Software Office 365 florierte. Die Anleger freute dies: Die Microsoft-Aktie kletterte am Freitag in Frankfurt um rund drei Prozent.

Für den Windows-Anbieter zahlt sich die Neuausrichtung auf das Cloud-Geschäft bereits seit längerem aus, bei dem vor allem Unternehmen IT-Arbeitslasten in das Internet auslagern, um Datenspeicher- und Softwarekosten zu senken. Im abgelaufenen Quartal schaffte Azure als das wichtigste Microsoft-Angebot in diesem Bereich ein Umsatzplus von 89 Prozent. Die Sparte Geschäftsprozesse, zu der die Büro-Software Office 365 gehört, steigerte die Einnahmen um 13 Prozent. Das Karrierenetzwerk LinkedIn steuerte zur Bilanz der Konzernmutter ein Umsatzplus von 37 Prozent bei. Auch der Walldorfer Software-Rivale SAP und der weltgrößte IT-Dienstleister IBM profitierten zuletzt kräftig vom Cloud-Computing.

Mit Azure ist der weltgrößte Softwarekonzern zur Nummer zwei im Markt hinter dem AWS-Dienst von Amazon aufgestiegen. Beide stellen zum einen Rechenkapazitäten in der Datenwolke bereit und liefern damit ihren Kunden eine Plattform, über die diese ihre IT abwickeln können. Zum anderen verkaufen sie die dafür nötige Software. Dies rentiert sich, da immer mehr Firmen aufgrund der höheren Flexibilität und geringeren Kosten auf eigene Rechenzentren verzichten und sich stattdessen bei Cloud-Diensten anmelden.

Diese Kombination funktioniere bei Microsoft gut und der große Cloudtrend werde wohl noch Jahre andauern, sagte Analyst Tom Taulli vom Finanznachrichtenportal Investorplace.com. Da sich das angestammte Softwaregeschäft in den vergangenen Jahren abgeschwächt hat, konzentriert sich Microsoft nach dem Amtsantritt von Konzernchef Satya Nadella 2014 mittlerweile auf den Cloud-Service und mobile Anwendungen. Der Aktienkurs ist seither kräftig gestiegen. Die Marktkapitalisierung lag Anfang des Monats erstmals über 800 Milliarden Dollar.

rtr