Bevor es zu den Einzelwerten geht, wollen wir uns zuvor aber den US-Leitindex näher betrachten: Den Dow Jones Industrial. Dieser beinhaltet die 30 größten Standardaktien aus den USA - darunter auch namhafte Tech-Werte wie Apple und Microsoft.
Dow Jones Industrial: Warten auf neue Signale
Aktuell hat sich der Dow bis an das vorläufige Ziel einer Bärenmarktrally bei 24.100 Punkten erholt. Nach einer vergleichbaren Bärenmarktrally pausierte der Index bereits im Februar 2018. Dabei erscheint eine Konsolidierung zurück in Richtung 23.300 / 23.500 wahrscheinlicher als ein sofortiger Durchmarsch nach oben - auch wenn ein finales Aufbäumen des Marktes vor einer Korrektur (etwa bis auf 24.500 Zähler) nie gänzlich ausgeschlossen werden kann.
Auf längerfristiger Sicht bewegt sich der Dow Jones in einem Aufwärtstrend. Langfristig orientierte Investoren achten auf die Indexmarken 21.600 / 20.000 Punkte als Unterstützung. Auf der Oberseite bilden die 200-Tagelinie (24.962 Punkte) sowie das Allzeithoch (26.952 Zähler) die nächsten Widerstände. Am Montag, 14. Januar 2019, schloss der Dow Jones Industrial bei 23.910 Zählern.
Der nachfolgende Monatschart zeigt den langfristigen Kursverlauf des Dow Jones Industrial. Dabei bildet jeder Balken die Indexbewegung innerhalb eines Handelsmonats ab.
Hinweis: Börse Online veröffentlicht täglich eine aktuelle Analyse zum Dow Jones-Jones-Industrial-Index unter kurz- und mittelfristiger Betrachtungsweise. Diese tägliche Analyse ist über die Startseite von www.boerse-online.de erreichbar.
Wenden wir uns nun fünf US-Tech-Giganten zu, die das Interesse von Charttechnikern auf sich ziehen:
Auf Seite 2: Apple-Aktie
Apple-Aktie: Mögliches Ende der Apfelernte in Sicht
Kurs am 14. Januar 2019: 150,00US-Dollar
Nächste mittelfristige Unterstützung: 127,00 US-Dollar
Nächster mittelfristiger Widerstand: 192 US-Dollar (200-Tagelinie)
Der Aktienkurs von Apple hat vier ereignisreiche Wochen hinter sich. Vier Wochen, in denen die Notierung von 233,40 US-Dollar (Allzeithoch) bis auf 142 US-Dollar eingebrochen ist. 39 Prozent Kursverlust in nur 20 Handelstagen: Das verdient den Namen "Crash". Doch gilt es an der Börse, nach vorne zu blicken: Wo geht die Reise jetzt hin? Fakt ist: Der Apple-Kurs könnte im Bereich um 142 US-Dollar einen Boden ausbilden. Dies ist ein Niveau, auf dem die Notierungen bereits im Jahre 2017 eine Unterstützung fanden. Kommt es jetzt zu einem Dreh nach oben?
Von Seiten der Indikatoren könnte sich durchaus eine Gegenbewegung anbahnen. Die Rede ist vom prozentualen Abstand zwischen Kurs und 200-Tagelinie. Dieser prozentuale Abstand liegt aktuell bei 21,6 Prozent (siehe Graph unterhalb des Charts) und damit auf einem Niveau, das eine überverkaufte Marktsituation anzeigt. Und genau das könnte neue Käufer auf den Plan rufen. Wichtig jedoch ist, dass die 142er-Unterstützung nicht durchbrochen wird - andernfalls drohen weitere Verluste bis in den Bereich um 127 US-Dollar. Ein Comeback nach oben würde ein Kurspotenzial bis 192 / 200-US-Dollar eröffnen.
Auf Seite 3: Microsoft-Aktie
Microsoft-Aktie: Ein Trend fürs Leben
Kurs am 14. Januar 2019: 102,05 US-Dollar
Nächster mittelfristiger Widerstand: 116,18 US-Dollar (Allzeithoch)
Der Aktienkurs von Microsoft schloss am Montag bei 102,05 US-Dollar und damit um rund 0,73 Prozent niedriger als am Freitag. Entscheidend jedoch ist, dass sich die Notierungen im dreistelligen Kursterrain halten! Die entscheidenden Schlüsselmarken im Chartbild von Microsoft lauten; 93,96 US-Dollar (Unterstützung) und 116,18 US-Dollar (Widerstand = Allzeithoch). Die 200-Tagelinie (blaue Kurve) zeigt bereits seit Jahren zielstrebig nach oben und unterstreicht damit den übergeordneten, langfristigen Aufwärtstrend. Dieser positive Trend bleibt nach wie vor intakt, auch wenn die Notierungen in den vergangenen Monaten konsolidierten.
Nachfolgend präsentieren wir einen Monats-Kerzenchart von Microsoft. Dabei symbolisiert jede Kerze die Kursentwicklung der Microsoft-Aktie innerhalb eines Handelsmonats. Deutlich zu sehen: Der langfristige Aufwärtstrendkanal (blau schraffiert), der nun in das zehnte Jahr schreitet. Anfang 2018 hat sich dieser Trend verstärkt und die Notierungen sind über die obere Begrenzung des Trendkanals ausgebrochen. Diese obere Begrenzungslinie ist nun als zusätzliche Unterstützung im Bereich um 95 / 100 US-Dollar zu betrachten. Sollte Microsoft ihr Allzeithoch bei 116,18 US-Dollar überschreiten, so wäre dies ein starkes Kaufsignal - die Chancen dafür stehen mittel- bis langfristig gut.
Auf Seite 4: Amazon-Aktie
Amazon-Aktie: Starker Jahreswechsel macht Mut
Kurs am 14. Januar 2019: 1617,21 US-Dollar
Nächste mittelfristige Unterstützung: 1307 US-Dollar / 1200 US-Dollar
Nächster mittelfristiger Widerstand: 1700 US-Dollar (200 Tagelinie)
Auf zum Break out nach oben! Die Notierungen von Amazon dürften charttechnisch knapp vor einem wichtigen Ausbruch nach oben stehen. Die Rede ist von der 200-Tagelinie (blaue Kurve), die bei aktuell 1715 US-Dollar verläuft und den Aktienkursen in der jüngsten Vergangenheit eine Hürde war (gelb markiert). Der Ausbruch könnte beim nächsten Versuch gelingen, zumal sich die Notierungen in den vergangenen drei Wochen sehr stark zeigten: Die Microsoft-Aktie hat sich zwischen Ende Dezember und Anfang Januar um bis zu 28 Prozent verteuert; davon zeugen die vergangenen Wochenkerzen mit ihrem weißen Körper, die für steigende Kurse stehen. Zudem dürfte die gleitende Durchschnittslinie mit ihrem derzeit waagrechten Verlauf eine nur geringe Widerstandskraft aufweisen.
Aktuell kostet eine Microsoft-Aktie 1617 US-Dollar und damit rund 5,7 Prozent weniger als im Durchschnitt der vergangenen 200 Handelstage. Rückblickend betrachtet ist das ein Kursniveau, welches auf eine überverkaufte Marktsituation schließen lässt - siehe Grafik unterhalb des Wochencharts. Der Aktienkurs präsentiert sich damit stark genug, um einen neuerlichen Ausbruchsversuch zu wagen. Die eigentliche Schwierigkeit dürfte jedoch im Bereich um 1800 / 1810 US-Dollar warten, wo eine weitere Hürde nach oben besteht. Ein Break out würde ein neuerliches Kaufsignal auslösen mit einem nachfolgenden Kursziel von dann 2050 US-Dollar - hier lag das Allzeithoch, welches im vergangenen September erreicht wurde.
Auf Seite 5: Alphabet-Aktie
Alphabet-Aktie: Warten auf eine klare Entscheidung
Kurs am 14. Januar 2019: 1044,69 US-Dollar
Nächste mittelfristige Unterstützung: 970,11 US-Dollar / 894,79 US-Dollar
Nächster mittelfristiger Widerstand: 1113 US-Dollar (200-Tagelinie)
Wann kommt endlich neues Leben in den Chartverlauf der Alphabet-Aktie? Der Kursverlauf der Internetgesellschaft, zu der auch Google gehört, befindet sich seit Monaten bereits in einer ausgeprägten Konsolidierungsphase. Diese wird durch die Schüsselmarken von 970 US-Dollar (Unterstützung) und 200-Tagelinie bei 1115 US-Dollar (Widerstand) markiert. Seit dem Allzeithoch bei 1274 US-Dollar hat sich zwischenzeitlich eine mittelfristige Abwärtstrendlinie ausgebildet. Mit aktuellen Kursen um 1045 US-Dollar notiert Alphabet C knapp darunter.
Wie stehen die Chancen für einen zeitnahen Ausbruch nach oben? Dieser wäre gelungen, falls der Aktienkurs oberhalb seiner 200-Tagelinie (1115 US-Dollar) notieren würde; im Idealfall auf Basis des Wochenschlusskurses. Andererseits würde sich das Chartbild bei einem Fall unter die 970-Dollarmarke eintrüben. Weder Fisch noch Fleisch, ist man derzeit als Chartist geneigt zu sagen - die Titel bewegen sich vielmehr in einer Patt-Situation. Anleger sind gut beraten, einen Ausbruch in die eine oder andere Richtung abzuwarten; bei der Alphabet-Aktie brennt derzeit nichts an.
Auf Seite 6: Facebook-Aktie
Facebook-Aktie: Hoffnung auf eine Wiederbelebung
Kurs am 14. Januar 2019: 145,39 US-Dollar
Nächste mittelfristige Unterstützung: 113,30 US-Dollar
Nächster mittelfristiger Widerstand: 162 US-Dollar (200-Tagelinie) / 200 US-Dollar
Der Aktienkurs von Facebook versucht derzeit, seinen Boden zu finden. Rückblick: Im vergangenen August kostete eine Facebook-Aktie an der Spitze 218,62 US-Dollar und damit so viel wie noch nie zuvor. Das hat Investoren dazu veranlasst, Gewinne abzuschöpfen. In den nachfolgenden Monaten sind die Notierungen von Facebook bis auf 123 US-Dollar eingebrochen - ein Rückschlag von mehr als 40 Prozent. Die Bezeichnung "Crash" darf in diesem Zusammenhang verwendet werden. Dieser starke Kurseinbruch brachte auch die 200-Tagelinie (blaue Kurve; derzeit bei 163 US-Dollar verlaufend) zum Einknicken; derzeit kostet eine Facebook-Aktie knapp elf Prozent weniger als im Durchschnitt der vergangenen 200 Handelstage. Der langfristige Aufwärtstrendkanal (blau schraffiert) wurde bereits im September nach unten hin verletzt - ein klares Verkaufssignal. Doch lassen Sie uns nach vorne blicken: Wie geht es jetzt weiter?
Nachfolgend zeigen wir den Monatschart der Facebook-Aktie. Dabei spiegelt jede Kerze die Kursbewegungen innerhalb eines Handelsmonats wider. Auffällig: Seit vergangenen Juli wartet die Aktie mit einer monatlichen Verlustperformance auf; sprich: Die Facebook-Notierung fällt seit sechs Monaten in Folge. Etwas zu viel des Guten, ist man geneigt zu sagen. Nach dieser Serie von Verlustmonaten und in Anbetracht der ausgeprägten Korrektur des vergangenen halben Jahres läge eine Gegenbewegung nach oben auf der Hand. Seit Anfang des Jahres konnten die Titel bereits 13 Prozent an Wert gewinnen! Im nächsten Schritt wären der horizontale Widerstand bei 147,80 US-Dollar und die 200-Tagelinie bei 163 US-Dollar nach oben zu überwinden. Dies würde die Charttechnik nachhaltig entspannen. Auf der Unterseite bleibt die Kursmarke bei 113,30 US-Dollar als Unterstützung aktiv.
Empfehlungen auf Basis charttechnischer Signale. In Einzelfällen sind Abweichungen zur fundamentalen Einschätzung möglich.