Die Tech-Giganten Microsoft und Meta haben ihre neuen Quartalszahlen veröffentlicht. Besonders nach dem jüngsten Aufsehen um das chinesische DeepSeek-KI-Modell war die Spannung groß, wie sich die Unternehmen positionieren. Die Überraschung: Bei einem von ihnen lösten die Zahlen eine Welle der Euphorie aus. Analysten reagierten prompt und erhöhten reihenweise ihre Kursziele.

Die aktuellen Geschäftszahlen von Microsoft und Meta wurden mit Spannung erwartet. Beide Unternehmen zählen nicht nur zu den begehrten Aktien der Magnificent Seven, sondern stehen auch an vorderster Front in der Entwicklung Künstlicher Intelligenz. Anleger beobachten daher genau, welche Fortschritte die Konzerne in diesem Bereich machen.

Für zusätzliche Brisanz sorgte zuletzt das chinesische DeepSeek, dessen KI-Modell Anfang der Woche für Aufsehen sorgte. Viele Investoren fragten sich, ob es nicht wesentlich günstigere und effizientere KI-Investitionsmöglichkeiten gibt als bislang angenommen. Schließlich investieren Konzerne wie Microsoft und Meta enorme Summen in die Technologie, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

Doch nach Veröffentlichung der Quartalszahlen rückte insbesondere eine Aktie in den Fokus der Analysten – und diese reagierten mit deutlichen Kurszielanhebungen.

Microsoft-Aktie fällt trotz solider Zahlen – was steckt dahinter?

Microsoft lieferte einmal mehr starke Quartalszahlen. Der Gewinn je Aktie stieg auf 3,23 US-Dollar, während der Umsatz um zwölf Prozent auf 69,6 Milliarden US-Dollar wuchs. Dennoch enttäuschte der Cloud-Umsatz, der mit 40,9 Milliarden US-Dollar knapp unter der Prognose von 41,1 Milliarden US-Dollar lag. Diese Entwicklung sorgte für eine gewisse Ernüchterung bei Analysten, da das Cloud-Geschäft als zentraler Wachstumstreiber des Unternehmens gilt.

Trotz dieser gemischten Reaktion bleibt Microsoft aus Analystensicht ein Kauf. Goldman Sachs bestätigte das Kursziel von 500 US-Dollar und hält an der Einstufung „Buy“ fest. Zwar sei der Quartalsbericht durchwachsen, doch es gebe Verbesserungen bei den Ausgaben und den Ergebnisprognosen. Auch die Analysten von Jefferies sehen Microsoft positiv und belassen ihr Kursziel bei 550 US-Dollar. Die Umsätze und die operative Marge hätten die Erwartungen solide übertroffen, und das starke Wachstum im KI-Sektor sei ein entscheidender Lichtblick.

Darüber hinaus gab Microsoft bekannt, dass das Sprachmodell R1 von DeepSeek nun auch auf Azure AI, Foundry und GitHub verfügbar sei.

Microsoft (WKN: 870747)

Analysten begeistert: Darum erhöhen sie auf einmal ihre Kursziele für die Meta-Aktie

Während Microsofts Quartalszahlen gemischte Reaktionen hervorriefen, konnte die Meta-Aktie nach Veröffentlichung der Zahlen kräftig zulegen. Das Unternehmen übertraf die Erwartungen deutlich. Der Umsatz stieg auf 48,39 Milliarden US-Dollar, während Analysten im Schnitt nur mit 47,04 Milliarden US-Dollar gerechnet hatten. Auch der Gewinn je Aktie überraschte positiv und lag mit 8,02 US-Dollar deutlich über den erwarteten 6,77 US-Dollar.

Für das erste Quartal 2024 stellt Meta einen Umsatz zwischen 39,5 und 41,8 Milliarden US-Dollar in Aussicht. Der Analystenkonsens lag zuvor bei 41,73 Milliarden US-Dollar – ein Wert, der nun durch die eigene Prognose nahezu bestätigt wurde.

Als Reaktion auf die starken Zahlen hoben Analysten ihre Kursziele für Meta reihenweise an. Die Experten von RBC erhöhten ihr Kursziel von 700 auf 800 US-Dollar und bestätigten die Einstufung „Outperform“. Meta habe ein insgesamt starkes Quartal hinter sich und zudem eine Reihe neuer Produkte sowie Monetarisierungsfaktoren bis 2026 vorgestellt. Besonders die ambitionierten KI-Investitionspläne des Unternehmens wurden trotz der jüngsten DeepSeek-Kontroverse positiv hervorgehoben.

Auch Jefferies reagierte optimistisch und erhöhte das Kursziel für Meta von 715 auf 810 US-Dollar, ebenfalls mit der Einstufung „Buy“. Das beeindruckende Umsatzwachstum zeige, dass sich die massiven Investitionen in Künstliche Intelligenz bereits auszahlen. Goldman Sachs und die Bank of America folgten dem Trend und passten ihre Kursziele für Meta ebenfalls nach oben an – Goldman von 688 auf 765 US-Dollar, die Bank of America von 710 auf 765 US-Dollar.

Meta (WKN: A1JWVX)

Überraschende Aussagen: Mark Zuckerberg äußert sich zu DeepSeek

Meta-CEO Mark Zuckerberg äußerte sich auf einer Telefonkonferenz zu den Quartalszahlen mit Analysten auch zu DeepSeek. Seine Aussagen machten deutlich, dass sich Meta trotz der jüngsten Fortschritte des chinesischen Konkurrenten nicht von seinen eigenen KI-Investitionen abbringen lässt.

„Ich bin weiterhin davon überzeugt, dass sich massive Investitionen in CapEx und Infrastruktur auf lange Sicht als strategischer Vorteil erweisen werden“, so Zuckerberg. „Es ist wahrscheinlich noch zu früh, um wirklich eine klare Meinung darüber zu haben, was dies für die Entwicklung von Infrastruktur und Investitionsausgaben bedeutet. Hier passieren eine ganze Reihe von Trends gleichzeitig.“

Er betonte, dass Meta die Durchbrüche von DeepSeek genau analysiert und hofft, viele dieser Fortschritte künftig in den eigenen KI-Projekten nutzen zu können. „Das liegt in der Natur der Sache, egal ob es sich um einen chinesischen Konkurrenten handelt oder nicht“, fügte er hinzu und verwies darauf, dass technologische Fortschritte einzelner Unternehmen oft der gesamten Branche zugutekommen.

Mit Material von dpa

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