"Ich freue mich, dass die Arbeitsplätze bei Mifa erhalten werden können und das Unternehmen eine Zukunft hat", erklärte Maschmeyer, der Gründer des Finanzvertriebs AWD, am Samstag. Er hatte vor drei Jahren ein Mifa-Aktienpaket im Wert von rund zwölf Millionen Euro gekauft. Ebenso wie Maschmeyer geht auch der ehemalige Vorstandschef Peter Wicht (24 Prozent) so gut wie leer aus.
Der als Chef-Sanierer in den Mifa-Vorstand geholte Stefan Weniger sagte: "Die Sanierung der Mifa befindet sich somit auf der Zielgeraden." Bei dem Unternehmen aus Sachsen-Anhalt war ein Bilanzloch von 28 Millionen Euro entstanden, weil Vorräte und Lagerbestände falsch verbucht worden waren. Die Einigung hing zuletzt noch an den Gläubigern einer 25 Millionen Euro schweren Mittelstandsanleihe, die die Mifa erst vor einem Jahr begeben hatte. Schon die erste Rate der Zinsen konnte das Unternehmen Mitte August nicht mehr zahlen. Der offizielle Vertreter der Anleihegläubiger, Frank Günther, rechnete vor, dass diese bei einer Insolvenz bis zu 85 Prozent ihrer Forderungen zu verlieren drohten. Nun hätten sie die Chance, mindestens 60 Prozent ihres Geldes wiederzusehen, falls Mifa wieder auf die Beine kommt.
Die Anleihegläubiger sollen zehn Prozent der Mifa-Anteile bekommen. Im Gegenzug muss das Unternehmen von der 25 Millionen Euro schweren Anleihe nur zehn Millionen Euro zurückzahlen - und das erst 2021 statt 2018. Der Zins wird von 7,5 Prozent auf ein Prozent gesenkt. Die Commerzbank, die Deutsche Bank und die SachsenLB, bei denen Mifa mit mehr als 25 Millionen Euro in der Kreide steht, treten den Anleihegläubigern wie gefordert 7,5 Millionen Euro an Sicherheiten ab. In den vergangenen Monaten waren viele Firmen, die Mittelstandsanleihen ausgegeben hatten, ins Trudeln geraten oder hatten Insolvenz angemeldet.
Reuters