Mifa-Aktie: "Letztes Hemd" soll Bilanzloch stopfen
· Börse Online Redaktion
Der Landkreis Mansfeld-Südharz,
in dem Mifa mit seinen mehr als 700 Mitarbeitern
einer der größten Arbeitgeber
ist, muss der Firma mit einem Rettungspaket
unter die Arme greifen. Auf einer
Krisensitzung des Kreistags wurde über
verschiedene Maßnahmen diskutiert. Es
wurde sogar erwogen, massenhaft Drahtesel
zu kaufen, um den Fahrradbauer
kurzfristig mit Liquidität zu versorgen.
Am Ende entschied man sich für eine Immobilientransaktion.
Der Landkreis kauft
Mifa per Sale-&-Leaseback-Vereinbarung
ein Betriebsgrundstück für 5,7 Millionen
Euro ab. Das wirtschaftliche Eigentum soll
bei Mifa verbleiben, zudem zahlt das Unternehmen
für die Weiternutzung einen
marktüblichen Mietzins an den Kreis. Der
Deal hilft Mifa finanziell kurzfristig zwar
aus der Patsche, könnte aber womöglich
gegen Anleiheklauseln verstoßen und Sonderkündigungsrechte
bei dem Bond auslösen.
Das wiederum wäre ein finanzielles
Desaster für die Fahrradbauer. Schon jetzt
ist die Lage prekär. Dass Mifa Teile des Anlagevermögens
verkaufen muss und bilanziell
damit das "letzte Hemd" opfert, um
Löcher zu stopfen, lässt auch ohne drohende
Sonderkündigung Böses ahnen. Die
Probleme sind wohl schwerwiegender als
die bisher kolportierte Fehlbuchung von
Lagerbeständen. Die Aktie bleibt ausschließlich
ein Fall für absolute Zocker.
Alle anderen lassen die Finger weg. LAW