Für Barry Sternlicht ergeben sich gerade am Markt für Immobilienaktien und insbesondere bei REITs massive Chancen. Doch sollten sich auch Anleger die “massiven Schnäppchen” sichern, von denen der Milliardär spricht?

Immobilienaktien stehen seit der Zinswende in den USA deutlich unter Druck. Allerdings wird genau dieser Druck aktuell noch größer, denn viele Experten erwarten im Bereich der Büroimmobilien eine Krise, aufgrund hoher Leerstandsquoten und neuer Finanzierungen. Dementsprechend schien der bisherige Abverkauf mehr eine Einpreisung der Risiken zu sein. Doch Milliardär Barry Sternlicht sieht in dieser Rabattierung der Aktien jetzt eine große Chance.

Die Zinswende als Motor

Barry Sternlicht, seines Zeichens CEO der Investmentfirma Starwood Capital Group, glaubt nämlich vor allem daran, dass die erneute Zinswende in den USA REITs nach oben ausbrechen lassen könnte.

Nachdem eine Mehrheit des Marktes in den Indikationen für den Dezember 2023 von einer ersten Zinssenkung ausgeht, ist ein solches Ereignis tatsächlich möglich und könnte die stark abverkauften Aktien wieder nach oben ausbrechen lassen.

Zinsen können schneller fallen als erwartet

Außerdem geht Sternlicht bereits schon seit einiger Zeit davon aus, dass die Zinsen schneller fallen werden, als viele Anleger denken. Das liegt vor allem an einer kürzlich aufgekommenen Theorie des Milliardärs, welche immer mehr Zuspruch findet.

Sternlicht unterstellt nämlich eine falsche Berechnung bzw. eine falsche Datengrundlage bei der Ermittlung der Inflationsrate. So macht zum Beispiel ein Drittel der Inflationsrate eigentlich der Bereich “Mieten” aus, und eben jene sind in den USA nicht gestiegen. Dementsprechend erwartet Sternlicht eine Korrektur dieser Werte und einen dramatischen Abfall der Inflation.

Kaufen Sie nicht alle REITs

Dies würde zwangsläufig dazu führen, dass REITs attraktiver werden, denn durchschnittlich notieren diese 24 Prozent unter ihrem NAV. Zudem gab Sternlicht zu bedenken, dass etwa 95 Prozent aller REITs nicht in Büroimmobilien investieren, dementsprechend also nicht von der Krise dort getroffen werden sollten.

Sollten aber Anleger den Worten und Taten des Milliardärs folgen, der nach eigener Aussage schon stark gekauft hat? Nicht zwangsläufig. Aber wer an ein Szenario ähnlich wie das von Sternlicht glaubt und auch den entsprechenden Anlagehorizont hat, der kann sich einige der stark gefallenen Titel wie Global Medical REIT oder Prologis genauer anschauen.

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