Wissen die etwa etwas, was wir nicht wissen? Zwei Milliardäre stockten ihre Positionen bei diesen beiden gefallenen Tech-Stars nun ordentlich auf. Sollten Sie ebenfalls einsteigen? Von Jennifer Senninger
Jüngst gewährten zahlreiche Hedgefonds wieder Einblicke in ihre Portfolios. Denn die sogenannte Form 13F verpflichtet Fondsmanager mit einem Vermögen von über 100 Millionen Dollar dazu, jedes Quartal ihre Aktienbestände der amerikanischen Börsenaufsicht SEC vorzulegen. Darunter auch der Milliardär Ron Baron mit BAMCO sowie der Milliardär Philippe Laffont mit der Investmentgesellschaft Coatue Management.
Wie Motley Fool berichtete, zeigen die jüngsten Offenlegungen: Sowohl Baron als auch Laffont stockten bei zwei gefallenen Tech-Aktien ordentlich auf. So macht der Elon Musk Konzern Tesla nun rund 15 Prozent von Ron Barons Portfolio aus, während Philippe Laffont seinen Anteil an Paypal im dritten Quartal mehr als verdreifacht hat, die Aktie nimmt nun fast fünf Prozent seines Portfolios ein. Sowohl Tesla als auch PayPal liegen seit Jahresanfang beide kräftig im Minus. Ob Baron und Laffont hier Chancen sehen, die dem Rest der Welt entgehen? Schließlich wurden zahlreiche Tech-Werte 2022 durch das unsichere Marktumfeld abgestraft – teils zu Unrecht. Der Nasdaq Composite etwa ist bisher in allen drei Quartalen gefallen, liegt seit Jahresanfang fast 30 Prozent im Minus.
Tesla = E-Autos
Tesla gilt schon fast als Synonym für E-Autos. Deswegen hat der Konzern einen First-Mover-Vorteil und nebenbei noch einen weiteren: Die Produktionseffizienz. Laut Musk habe Tesla „gute Chancen“, bis Ende 2022 40.000 Fahrzeuge pro Woche zu produzieren. Ja, im dritten Quartal lieferte der Autobauer weniger Autos aus als erwartet. Das lag aber vor allem daran, dass sich zum Ende des Quartals noch viele Fahrzeuge im Transit zu den Kunden befanden. Im Vergleich zum Vorjahr produzierte Tesla aber 54 Prozent mehr Fahrzeuge und schuf mit 343.830 Auslieferungen immer noch einen neuen Rekord. Trotz der Probleme behielt Tesla in den ersten drei Quartalen von 2022 seinen Marktanteil von 18,5 Prozent an Elektrofahrzeugen. Auch konnte es im dritten Quartal starke Ergebnisse liefern, den Umsatz um 56 Prozent steigen und den freien Cashflow um 148 Prozent auf 3,3 Milliarden Dollar erhöhen. Worauf sich Anleger außerdem freuen können: Semi, Teslas vollelektrischen LKW, der noch dieses Jahr verkauft und ausgeliefert werden soll. Bei E-LKWs gelten die Gesamtbetriebskosten weit niedriger als bei normalen Diesel-Trucks. Die LKW-Sparte könnte in kürzester Zeit einen Milliardenumsatz bringen. Dennoch wurde die Aktie hart mitgenommen. Um den CEO Elon Musk herrscht derzeit viel Wirbel, zudem musste er für den Twitter-Kauf viele Tesla-Aktien verkaufen. Eine Chance: Die Bewertung ist günstig wie lange nicht und eben jene hohe Bewertung war einer der häufigsten Kritikpunkte von Anlegern. Nächstes Jahr könnte das KGV von Tesla laut Schätzungen bei nur noch 30 liegen. Beruhigt sich die Lage, könnte die Aktie tatsächlich wieder durchstarten, da der größte Kritikpunkt von Tesla zunehmend verschwindet.
PayPal: Der beliebteste digitale Geldbeutel der Welt
PayPal gilt als am meisten akzeptierte digitale Geldbörse von Nordamerika und Europa. Derzeit zählt das Unternehmen etwa 432 Millionen aktive Konten. PayPals großer Wettbewerbsvorteil: Der bekannte und vertrauenswürdige Name, auf den viele Kunden setzen. Die Aktie liegt seit Jahresanfang ebenfalls deutlich im Minus, obwohl der Konzern zuletzt im dritten Quartal hervorragende Zahlen lieferte und die Erwartungen übertraf. Der Umsatz stieg um elf Prozent, der freie Cashflow um 37 Prozent auf 1,8 Milliarden Dollar. Das Spannende an dieser Aktie: Auch, wenn es so scheint, der Markt ist noch lange nicht gesättigt. PayPal beziffert seinen adressierbaren Markt auf rund 110 Billionen Dollar. In diesem Jahr wird es jedoch nur Zahlungen in Höhe von 1,4 Billionen Dollar verarbeiten. Heißt: Es nimmt gerade mal ein Prozent seines potenziellen Marktes ein. Bei digitalen Zahlungen handelt es sich um einen Megatrend, der noch starkes Wachstum verspricht. Auch spricht für ein Investment die jetzt günstige Bewertung, die Aktie wird auf fundamentaler Ebene immer günstiger. Das KGV liegt derzeit bei 20, das durchschnittliche KGV der vergangenen fünf Jahre jedoch bei 55. Anleger können diese Chance jetzt nutzen.
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