Genderthemen haben inzwischen auch bei der Geldanlage einen Stammplatz. Denn die Vorteile von Diversität in Unternehmen haben inzwischen Studien bestätigt. Laut dem Credit Suisse Research Institute ("The CS Gender 3000") erzielen Unternehmen mit mindestens einer Frau im Verwaltungsrat eine um 3,5 Prozent höhere Überrendite als solche ohne Frauen in diesem Gremium. Eine Studie der Bank of America Merrill Lynch stellte fest, dass Unternehmen mit zwei oder mehr weiblichen Geschäftsführern bessere Dividendenrenditen (2,8 Prozent vs. 2,0 Prozent) und Gewinnmargen (13 Prozent vs. 9,5 Prozent) sowie ein geringeres Risiko aufweisen als Unternehmen mit weniger oder keiner weiblichen Beteiligung. Aufgrund dieser überzeugenden Fakten ist es nicht weiter verwunderlich, dass es mehr Gender-Fonds auf dem Markt gibt.
Jüngst lancierte Mirova, eine auf nachhaltige Investments spezialisierte Tochter von Natixis, den Women Leaders Equity Fund. Der von Soliane Varlet gemanagte Fonds investiert aus einem Universum von etwa 250 Titeln in rund 50 Werte, die zur Erreichung der 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (SDG) beitragen. Der Schwerpunkt von Varlet liegt jedoch auf dem UN-Ziel der Geschlechterdiversität und Empowerment von Frauen. Um diese herauszufiltern, durchlaufen sie ein quantitatives und qualitatives Screening. Im Rahmen des quantitativen Selektionsprozesses werden unter anderem der Prozentsatz von Frauen in Führungspositionen sowie das Verhältnis von Frauen in Führungspositionen zur Gesamtzahl weiblicher Arbeitskräfte ermittelt.
Bei der qualitativen Analyse schaut Varlet darauf, wie ernst es ein Unternehmen mit der Förderung weiblicher Mitarbeiter tatsächlich nimmt. Kriterien sind hier etwa das Vorhandensein spezieller Förderprogramme, von Maßnahmen zur Linderung der klassischen Doppelbelastung von Frauen als Mütter und Arbeitnehmerinnen. Zudem berücksichtigt Varlet auch fundamentale Aspekte sowie ESG-Faktoren.
Der Ansatz des Fonds ist vielversprechend. Auch die ersten guten Ergebnisse sprechen für den Fonds.