Kräftig zugelegt hat in den vergangenen Wochen der Bitcoin. Dazu beigetragen haben vor allem Käufe von Hedgefonds und institutionellen Investoren. Zahlungsdienstleister Square, Konkurrent von Paypal, hat beispielsweise 50 Millionen Dollar in die Kryptowährung gesteckt. Begründet wurde der Schritt damit, dass der Bitcoin das Potenzial habe, eine omnipräsente Währung zu werden.
Sogar 100 Millionen Dollar hat die Stone Ridge Holdings Group, ein US-Vermögensverwalter für Finanzberater und Versicherungsgesellschaften, in die virtuelle Devise investiert. Firmengründer Ross Stevens begründet die Entscheidung mit der Instabilität des Finanzsystems. "Aus der Investitionsperspektive betrachten wir Bitcoin gegenüber Cash als überlegen", so der US-Amerikaner. Seiner Meinung nach wandelt sich gerade die Einstellung von Unternehmen gegenüber der Kryptodevise, was zu weiteren Preisschüben führen sollte.
Zweifelsohne hat die wegen mehrerer Faktoren wieder zunehmende Unsicherheit an den Finanzmärkten Anleger in das virtuelle Gold getrieben. Dazu zählen die US-Wahl, der drohende harte Brexit und die in Europa wieder stark steigenden Corona-Infektionszahlen.
Immer mehr Anleger wollen neben Gold auch den virtuellen Gegenpart als Portfoliodiversifizierung im Depot haben. Vor allem die Tatsache, dass die Bitcoin-Menge anders als herkömmliche Währungen nicht beliebig vermehrbar ist, strahlt einen gewissen Charme aus.
Immer mehr Langfristanleger
Aufhorchen ließ Finanzmarktakteure zudem, dass jüngst die feine Hamburger Privatbank Sutor, die als sehr konservativ gilt, eine Bitcoin-Handelsplattform mit dem niederländischen Fintech bit4coin entwickelt und gestartet hat.
Offenbar sehen institutionelle, aber zunehmend auch private Anleger den Bitcoin nicht mehr nur als Spekulationsobjekt, sondern halten diesen langfristig im Depot. Die Analysefirma Glassnode hat ermittelt, dass sich innerhalb der vergangenen zwölf Monate 63 Prozent der insgesamt verfügbaren Bitcoins nicht mehr bewegt haben, was ein neuer Rekordwert von elf Millionen Bitcoins ist.
Auch das durchschnittliche monatliche Handelsvolumen der vergangenen zwölf Monate an der Chicagoer Terminbörse von 378 Millionen Dollar in Bitcoin-Futures zeigt das zunehmende Interesse der Großanleger. Verglichen zur Vorperiode sind das 60 Prozent Zuwachs. Wenn das "Smart Money" mehr Interesse an einer Anlageform zeigt, sollten Privatanleger aufhorchen. Das verspricht Chancen. Zumal der Bitcoin auch charttechnisch gut aussieht. Die 100-Tage-Linie steigt, und das Jahreshoch bei gut 11.900 Dollar vom August ist nicht mehr weit entfernt. Wird es überwunden, ist das 2019er-Hoch von 12.500 Dollar das nächste Ziel.
Mit dem physisch besicherten, auf Xetra gehandelten Bitcoin Exchange Traded Crypto ETN (ISIN: DE 000 A27 Z30 4) der ETC Group können Anleger auf weiter steigende Kurse setzen. Da die Kryptodevise in Dollar gehandelt wird, besteht ein Devisenrisiko. Zudem ist der Bitcoin immer noch sehr volatil, Anleger sollten also mit heftigen Schwankungen rechnen.