Na, wer sagt´s denn: "Super-Mario" Draghi lässt die Anleger nicht im Stich. Wie erwartet kündigte der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB) am Donnerstag eines der größten Anleihe-Kaufprogramme aller Zeiten an. Bis September 2016 will die EZB Staatsanleihen sowie andere Wertpapiere im Volumen von 1,14 Billionen Euro erwerben. Monat für Monat will die EZB für 60 Milliarden Euro Anleihen einkaufen.

Mit der Geldschwemme will Draghi verhindern, dass die Eurozone in eine Deflation abrutscht. "Wir sind überzeugt, dass die heute beschlossenen Schritte wirksam sind und die Inflation anheben," erklärte Draghi. Nicht alle Experten sehen das genauso, etwa die Deutsche Bundesbank. Doch ob man die neue EZB-Politik des Quantitativ Easing für gesund hält, ist nur die eine Frage. Eine andere, leichter zu beantwortende, sind die zu erwartenden Auswirkungen auf die Renditen am europäischen Kapitalmarkt. Die dürften jetzt vermutlich noch weiter zurückgehen.

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Großer Stratege

Unbestreitbar ist zudem: Super-Mario weiß, wie man die Erwartungen der Finanzmärkte in die (von ihm) gewünschte Richtung lenkt - und dass man die Anleger nicht enttäuschen darf. Sorgfältig bereiteten Draghi und seine EZB-Kollegen die Märkte auf das jetzt verkündete Aufkaufprogramm vor. Schon vor Monaten initiierten sie die öffentliche Diskussion. Kurz vor Jahresende machten sie klar, dass sie sich nicht aufhalten lassen würden. Anfang Januar verkündete Draghi dann in einem Interview, dass die Vorbereitungen für das Aufkaufprogramm schon im Gange sein.

Selbst die Erwartungen bezüglich der Kaufsumme lenkte die EZB in die richtige Richtung. Noch am Mittwochabend steckten ungenannte EZB-Offizielle den Medien, dass die EZB monatlich etwa 50 Milliarden Euro aufwenden würde. Erfreulich - und sicher kein Zufall - dass es dann sogar 60 Milliarden Euro wurden. "Mario Draghi hat geliefert, was er versprochen hat und sogar ein wenig mehr", kommentiert Chefstratege Philippe Gijsels von BNP Paribas Fortis Global Markets.

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Immer weiter

Ein wenig mehr - diesen Trick bringt Draghi vielleicht sogar noch ein zweites Mal. Draghi sagte am Donnerstag, die EZB würde notfalls bis zu ein Drittel der Staatsanleihen eines jeden Eurolandes aufkaufen. Das wären Papiere im Wert von mehr als zwei Billionen Euro - gut doppelt so viel, wie das derzeitige Anleihenprogramm vorsieht. In der Eurozone sind schätzungsweise staatliche Schuldscheine im Gesamtwert von rund 6,5 Billionen Euro im Umlauf.

Nicht nur am Aktienmarkt legten deshalb am Donnerstag die Kurse kräftig zu. Auch bei europäischen Anleihen gab es Gewinne. Doch das dürfte erst der Anfang sein, schließlich hat die EZB noch gar nicht mit ihrem Einkauf begonnen. Wer auf die wahrscheinliche Rally der Euro-Anleihen setzen, will kann dazu einen neuen ETF von Blackrock (iShares) verwenden.

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Spannender neuer ETF

Mit ebenfalls ziemlich gutem Timing gab Blackrock das Listing dieses neuen ETFs nur drei Stunden vor Draghis Erklärung bekannt. Der neue iShares Euro Government Bond 20yr Target Duration UCITS ETF kauft Anleihen von Euro-Mitgliedsstaaten, die mit der Rating-Note AA oder besser bewertet sind und auf Euro oder eine Vorgängerwährung des Euro lauten.

In ETF-Portfolio finden sich also nicht nur Bundesanleihen, sondern auch viele Papiere aus Frankreich und Italien. Deren Kurse reagierten am Donnerstag besonders positiv auf die EZB-Entscheidung. Der Clou an diesem ETF: Er zielt auf eine konstante Duration von etwa 20 Jahren ab, wird also nur Anleihen mit besonders langer Restlaufzeit halten. Deren Kurse reagieren besonders stark auf Zinsänderungen. Sinken die Zinsen also weiter, steigt der Kurs des neuen Langläufer-ETFs also besonders deutlich.

Der neue iShares Euro Government Bond 20yr Target Duration ETF ist deshalb perfekt, um auf weiter sinkende Renditen der Europäischen Anleihen zu wetten. Kommt es jedoch aus irgendwelchen Gründen zu steigenden Zinsen, wird der Kurs dieses ETFs wohl überproportional darunter leiden.

Der neue iShares Euro Government Bond 20yr Target Duration UCITS ETF notiert an der Deutschen Börse. Die Gesamtkostenquote beträgt 0,15 Prozent. Der ETF enthält aktuell 22 Anleihen. Das Höchstgewicht einer einzelnen Anleihe ist auf 30 Prozent begrenzt. Zins-Erträge werden regelmäßig ausgeschüttet.

iShares Euro Government Bond 20yr Target Duration UCITS ETF

ISIN: DE000A12HST7

Gesamtkostenquote: 0,15 Prozent