Anmerkung der Redaktion: Dieser Artikel erschien am 26.01.2017 in Heftausgabe 04/2017
Der DAX zeigt sich im Zitter-Winter 2016/17 bisher von der freundlichen Seite: rund 1000 Punkte Gewinn seit Anfang Dezember sind ein Wort! Kurzfristig ist die Luft damit aber schon wieder recht dünn geworden. Bei der Jagd nach Rendite kommt uns die Derivate-Szene zu Hilfe. Dort findet sich zu beinahe jeder DAX-Aktie ein passendes Papier, mit dem sich eine attraktive Rendite erzielen lässt. Daraus haben wir unsere Favoriten herausgefiltert.
Bei der Auswahl wurden in einem ersten Schritt alle 30 DAX-Werte einem charttechnischen Check unterzogen. Die Einschätzungen samt kurzem Kommentar sind in der Tabelle auf Seite 2 übersichtlich dargestellt. Sie weichen zumindest teilweise vom fundamentalen DAX-Check ab, als 17 Aktien als kaufenswert eingestuft wurden. Vier Papiere bewerteten wir mit "Verkaufen", die restlichen neun erhielten das Rating "Beobachten" .
17 DAX-Aktien mit eindeutiger Tendenz
Unter rein charttechnischen Aspekten raten wir auf Sicht der nächsten drei bis sechs Monate bei 14 DAX-Werten zum Kauf und bei drei Titeln zum Verkauf.
Auf diese 17 Basiswerte mit klarer Tendenz wiederum konzentrieren wir uns und suchen nach passenden Capped-Optionsscheinen. Jene sechs Papiere mit den besten zur jeweiligen Charttechnik passenden Konditionen stellen wir auf den nächsten Seiten vor. Nicht zuletzt wegen des relativ kurzen Zeithorizonts kann es bei den Einschätzungen durchaus zu deutlichen Abweichungen zur fundamentalen BÖRSE ONLINE-Meinung kommen.
So etwa bei HeidelbergCement: Aus bilanztechnischen Gründen ist die Aktie des Baustoffkonzerns weiterhin ein Kauf und langfristig gesehen auch aus charttechnischer Sicht durchaus interessant.
Kurzfristig gesehen besteht aber die Gefahr einer Korrektur, weshalb wir auf die Aktie einen lukrativen bis März laufenden Capped-Put-Optionsschein empfehlen. Wie bei jedem hier vorgestellten Papier wird der Maximalgewinn übrigens bereits dann erzielt, wenn der Basiswert das aktuelle Niveau per saldo beibehält. Es besteht also jeweils ein gewisser Puffer zur jeweiligen Obergrenze (Cap). Genau andersherum ist die Situation bei Bayer.
BÖRSE ONLINE ist der Meinung, dass der Monsanto-Deal zu teuer war und dem Image des Leverkusener Chemie- und Pharmakonzerns geschadet hat. Gleichwohl läuft nach dem Kursverfall eine Erholungsrally, die für einige charttechnische Kaufsignale sorgte. Mit dem Capped-Call sollte sich ein schöner Gewinn erzielen lassen. Sollten bei der Aktie aber doch wieder die Bären das Ruder übernehmen, sorgt der Stoppkurs dafür, dass der generell natürlich nicht auszuschließende Totalverlust verhindert wird.
Bei den sechs Empfehlungen wurde ein erster Stopp genannt, der jeweils im Wochenrhythmus anzuheben ist. Der von Anfang an gute Chance-Risiko-Mix wird sich dann zusehends verbessern. Sonnige Aussichten also!
Auf Seite 2: Alle 30 Dax-Aktien im Chart-Check
Auf Seite 3: Bayer-Aktie
Bayer-Aktie: Die charttechnische Wende ist vollbracht
Der Bodenbildung zwischen Mai und Dezember 2016 folgte zum Jahresausklang zunächst die nachhaltige Rückeroberung der 200-Tage-Linie und vor Kurzem ein "Goldenes Kreuz", als der Gleitende Durchschnitt von der steigenden 50-Tage-Linie von unten gekreuzt wurde. Damit wurde ein mittelfristiges Kaufsignal mit Ziel 52-Wochen-Hoch bei 112 Euro generiert. Damit der Capped-Call das Potenzial von 46 Prozent einfährt, reicht bereits die Verteidigung der horizontalen Unterstützung bei 98/99 Euro aus. Der erste Stopp wird unter dem November-Hoch des Scheins platziert und sukzessive nachgezogen.
Auf Seite 4: Continental-Aktie
Continental-Aktie: Trotz Hürden eine 50-Prozent-Chance
Zur Jahreswende wurden sowohl ein gut ein Jahr währender Abwärtstrend als auch der nach oben drehende 200-Tage-Durchschnitt überwunden. Zwar dürfte sich der Ausbruch über den Widerstand bei 195/200 Euro schwierig gestalten. Für unseren Capped-Call ist das aber nicht von Belang. Der reüssiert bereits, wenn die Aktie am 14. Juni bei mindestens 180 Euro steht. Diese Marke wird aktuell von den Gleitenden Durchschnitten der letzten 38 und 200 Börsentage sowie vom gebrochenen Abwärtstrend abgesichert. Der zweimonatige Aufwärtstrend sichert um 175 Euro ab und wird den 180er-Cap bald erreichen.
Auf Seite 5: Fresenius-Aktie
Fresenius-Aktie: Der Aufwärtstrend sichert die Rendite
Auch im neuen Jahr treibt die Aktie von Fresenius ihr Allzeithoch weiter nach oben. Für eine deutliche und schnelle Outperformance sollte ein bis Mitte März laufender Capped-Call sorgen. Der wird um 23 Prozent steigen, wenn der Basiswert am 15. März bei mindestens 71 Euro notiert. Leicht darüber wiederum sichert die Kombination aus bisherigem Jahrestief und 38-Tage-Linie ab. Der angestrebte Gewinn ist aber auch bereits dann garantiert, wenn ein stabiler elfmonatiger Aufwärtstrend weiter Bestand hat. Die Trendlinie verläuft zurzeit um 68 Euro und wird den 71er-Cap am Laufzeitende erreichen.
Auf Seite 6: HeidelbergCement-Aktie
HeidelbergCement-Aktie: Konsolidierungsgewinne voraus
Eine 45-Prozent-Rally binnen sechs Monaten hievte die Aktie auf ein Acht-Jahres-Hoch, ehe eine Konsolidierung begann. Zieht sich diese noch einige Wochen hin, lässt sich mit dem ausgewählten Capped-Put kräftig verdienen. Die charttechnische Situation kommt der tendenziell short ausgerichteten Spekulation zugute, denn nicht nur der mittelfristige Aufwärtstrend wurde gebrochen. Es gibt zudem einen kurzfristigen Abwärtstrend, der bei gut 89 Euro verläuft und den 88er-Cap bald erreicht. Bis zu diesem Niveau gibt es den Maximalgewinn von 48 Prozent. Im Minus endet man dagegen über 89,63 Euro.
Auf Seite 7: Infineon-Aktie
Infineon-Aktie: Sieben Wochen für 30 Prozent
Grundsolide Aufwärtstrends bestimmen die Tendenz der Infineon-Aktie, die sich derzeit aber schwertut, das im November erreichte 14-Jahres-Hoch um 17 Euro zu knacken. Umso besser, dass mit dem Capped-Call eine renditestarke Alternative zur Verfügung steht. 30 Prozent Potenzial auf Sicht von sieben Wochen sind höchst attraktiv, zumal diese bereits erreicht werden, wenn die Aktie am 15. März bei mindestens 15,50 Euro notiert. Und da kommen wieder die Aufwärtstrends ins Spiel: Ein viermonatiger verläuft schon über dem Cap, der 17-monatige noch um 14,60 Euro - er wird den Cap aber zum Laufzeitende erreichen.
Auf Seite 8: Linde-Aktie
Linde-Aktie: Verkaufssignale in Serie
Am im Frühjahr 2015 begonnenen Abwärtstrend abgeprallt, den sechs Monate währenden Aufwärtstrend gebrochen, die Gleitenden Durchschnitte der letzten 38 und 55 Börsentage unterschritten: An negativen charttechnischen Nachrichten herrschte bei Linde in den letzten fünf Wochen kein Mangel. Es sieht ganz danach aus, als sollte demnächst noch der etwa zehn Euro tiefer verlaufende 200-Tage-Durchschnitt getestet werden. Damit unser Capped-Put den Maximalgewinn von 20 Prozent einfährt, ist es ausreichend, wenn der Basiswert am 14. Juni bei maximal 160 Euro notiert. Es sieht ganz danach aus.