In manchen Monaten läuft es am Aktienmarkt, in anderen nicht. Aber hat dieser Wechsel System? Und was bedeutet das für Anleger?
Bei zyklischen Unternehmen wissen Anleger, dass die Umsätze in manchen Monaten des Jahres hoch gehen und in anderen, wenn die Produkte und Dienstleistungen nicht so gefragt werden, geht es runter. Aber gibt es auch an den Aktienmärkten eine solche Saisonalität? Und wenn ja, in welchen Monaten lohnt es sich besonders, in Aktien zu investieren - und wann gar nicht? Oder macht das alles am Ende keinen Unterschied?
In der ersten Jahreshälfte glänzt ein Monat
Eine einheitliche Meinung, wann der beste Monat für ein Investment ist, gibt es dabei nicht. Einerseits kann es bei Einzelaktien jederzeit in beide Richtungen krachen, anderseits zeigen sich bei den Indizes auch unterschiedliche Ergebnisse, da sich die Datenlage unterschiedet. Im Schnitt kristallisieren sich aber drei Monate heraus, die bei der Rendite in den letzten Jahrzehnten besonders überzeugen konnten.
Laut dem Nachrichtenportal „Reuters“ waren seit dem 1945 der April und Dezember die Monate mit der besten Performance an den Aktienmärkten. Der April lieferte dabei eine durchschnittliche Kapitalrendite von 1,6 Prozent und während einer Rezession wie beispielsweise 2008 und 2009 stand sogar ein Return von 4,8 und 9,4 Prozent zu Buche.
Auch im DAX ist der vierte Monat des Jahres prominent vertreten. Unter den besten DAX-Monaten zwischen 1959 und 2023 liegt der April 2003 laut Statista mit einem Plus von mehr als 21 Prozent auf dem ersten Platz. Unter den Top 4 ist neben dem Dezember 1999 und Juli 1997 auch der April 2009 mit einem Plus von rund 16 Prozent.
Auch am Jahresende gibt es ein Highlight
Laut Daten von LPL Research ist dagegen seit 1950 der November der stärkste Monat für Wachstumsschübe an den Börsen. Über die Gründe für die starken Monate gibt es viele Theorien, die von erhaltenen Steuerrückerstattungen bis zum „Santa Claus“-Effekt für den November reichen. Menschen geben dabei mehr Geld für Geschenke aus und investieren in der Konsumlaune auch gleich mehr an den Aktienmärkten.
Schlechte Monate am Aktienmarkt
So wie es gute Monate gibt, fallen einige Jahresabschnitte an den Märkten aber auch ab. In der Berichterstattung gelten die Monate im Spätsommer, insbesondere der September, als kein besonders guter EInstiegspunkt für ein Investment.
Laut Daten von Reuters lag die Rendite im Schnitt hier sogar im Minus. Gründe dafür kann laut Theorie eine generelle Handelsmüdigkeit aufgrund des schlechter werdenden Wetters und dem Ende der Sommerferien sein.
Spielt das für Anleger eine Rolle?
Wer langfristig investiert, sollte sich von diesen saisonalen Effekten aber nicht verunsichern lassen. Zahlreiche Studien wie die der DWS Global Research sagen schon lange, dass der Einstiegszeitpunkt bei einer langfristigen Kapitalanlage nahezu irrelevant ist.
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