Ausgangssituation und Signal



Gut geimpft aufs Allzeithoch! So das Motto bei den Kursen der Modern-Aktie. Die Notierungen des Biotechkonzerns und Corona-Impfstoffherstellers markierten in der Vorwoche ein neues Allzeithoch. Dennoch schlossen die Papiere am Mittwoch an der Heimatbörse in New York sehr schwach bei 221,90 US-Dollar (-4,9%). Die kräftige Kursbewegung der jüngsten Vergangenheit gerät offenbar ins Stocken. Rückblick: Seit Jahresbeginn verteuerten sich die Papiere von 102,66 US-Dollar bis auf 245,70 US-Dollar (+140%). Der Monatschart zeugt noch heute von der Kauflaune der Investoren.

Im kurzfristigen Bereich zeigt sich die 21-Tagelinie bei 217,78 US-Dollar (grüne Linie) als nächste bedeutsame Unterstützung. Dieser gleitende Durchschnitt verstärkt damit die horizontale Kurslinie um 215,60 US-Dollar in ihrer Eigenschaft als Schlüsselmarke nach unten. Zum Verständnis: Die 21-Tagelinie ist eine gleitende Durchschnittslinie, welche die Durchschnittskurse der vergangenen 21 Handelstage widerspiegelt. Der Kursverlauf wird dadurch in geglätteter Form dargestellt. Die Definition: Solange die 21-Tagelinie nach oben strebt, so lange sprechen Analysten grundsätzlich von einem kurzzeitig intakten Aufwärtstrend.

Doch trotz des jüngsten Allzeithochs gelten die Titel von Moderna noch keinesfalls als überkauft. Denn der prozentuale Abstand zwischen 21-Tagelinie und Moderna-Kurs beträgt gerade einmal 1,9 Prozent. Von einer Übertreibung kann damit nicht gesprochen werden, erst recht nicht nach der Kurskorrektur vom Mittwoch. Damit ruhen die aktuellen Kursbewegungen auf einem relativ gesunden Fundament.


Die Charts im Detail



Was die längerfristige Aussicht anbelangt, so hilft ein Blick auf den Wochen- / Monatschart weiter. Gerade der Blick auf den Monatschart kann sehr interessant sein. Dieser nämlich offenbart das mittelfristige Trendverhalten eines Basiswertes, und das nicht selten über mehrere Jahre hinweg. Denn beim Monatschart basiert die Betrachtungsweise auf monatlichen Kursdaten. Im Falle von Kerzencharts etwa bildet jede Kerze (engl.: "Candle") das Kursverhalten eines Handelsmonats ab: Monatseröffnungs- und -schlusskurs; Monatshoch und -tief.

Im Monatschart (Chart 3) zu sehen: Die 200-Tagelinie (blaue Kurve). Im Wochenchart entspricht sie der 40-Wochenlinie; im Monatschart in etwa der 9-Monatslinie. Mit ihrem steigenden Verlauf spricht sie grundsätzlich von einem intakten, ansteigendem Trendverhalten in der mittelfristigen Zeitbetrachtung. Dieser gleitende Durchschnitt verläuft bei derzeit 140,25 US-Dollar. Eine Moderna-Aktie kostet derzeit also mehr als im Durchschnitt ihrer vergangenen 200-Handelstage - ein Zeichen von Stärke. Gleichzeitig dient dieser gleitende Durchschnitt den Kursen als Unterstützung im Falle etwaiger Kursverwerfungen. Dabei kann auch im längerfristigen Kontext - rückblickend betrachtet -von keiner wirklich überkauften Marktstimmung gesprochen werden.


Tageschart





Wochenchart




Monatschart





Empfehlung der Redaktion



Moderna: Ein interessanter Wert aus der Biotech-Szene, die von weiteren Impfmaßnahmen in Sachen Corona profitieren sollte. Käme es zu einem signifikanten Ausbruch über das bisherige Allzeithoch bei 245,70 US-Dollar, so sähen wir das nachfolgende Kursziel im Bereich um 282,50 US-Dollar; also rund 15 Prozent oberhalb des Ausbruchsniveaus. Damit sprächen wir, aus heutiger Sicht, von einem noch immer ansehnlichen Aufwärtspotenzial. Andererseits lässt sich aktuell mit relativ engmaschigen Stop-Losskursen agieren. Diese könnten sich knapp unterhalb signifikanter Unterstützungslinien platziert finden - siehe abgebildete Tabelle.



Unterstützungen und Widerstände

Chartmarken Niveau
Oberes Ziel 2 282,50
Oberes Ziel 1 245,70
Unteres Ziel 1 205,55
Unteres Ziel 2 140,25


Empfehlungen auf Basis charttechnischer Signale. In Einzelfällen sind Abweichungen zur fundamentalen Einschätzung möglich.


AUTOR Manfred Ries vom Index Radar-Magazin ist ausgebildeter Bankkaufmann. Nach seinem Studium der Volkswirtschaftslehre arbeitete er über viele Jahre hinweg in den Bereichen Vermögensanlage und Devisenhandel bei Großbanken. Seit mehr als 15 Jahren ist Manfred Ries als Wirtschaftsjournalist tätig. Für Börse Online analysierte er bereits 1999 die Märkte aus charttechnischer Sicht. www.index-radar.de