Der Impfstoff-Hersteller Moderna hat am Donnerstag die Zahlen zum abgelaufenen Quartal veröffentlicht. Die Bilanz lag jedoch unter den Erwartungen der Analysten. So verkündete der US-Konzern einen Umsatz von rund fünf Milliarden US-Dollar. Im Vorjahr lag der Erlös nur bei 157 Millionen US-Dollar. Die Analystenerwartungen lagen gemäß Daten des Finanzdienstleisters Bloomberg bei 6,32 Milliarden US-Dollar. Auch die Forschungs- und Entwicklungskosten lagen mit 521 Millionen Dollar über der Prognose von 478,1 Millionen Dollar. Die Aktie reagierte auf die enttäuschenden Zahlen mit einem Kursverlust von rund 15 Prozent.
Die Impfstoffe von Moderna sowie von Konkurrent Pfizer/Biontech gelten bislang als die beiden wirksamsten Präparate, um die Coronavirus-Pandemie einzudämmen. Der Einsatz des Wirkstoffes gegen neue Mutationen des Virus könnte auch in kommenden Jahren hohe Erlöse für Moderna bedeuten.
Unternehmensausblick verfehlt Erwartungen
Der Biotechkonzern kommt mit der Impfstoffproduktion nicht hinterher, deshalb senkte Moderna die Umsatzprognose für das Gesamtjahr. Statt den bisher angenommenen 20 Milliarden Dollar, soll der Umsatz in 2021 in einer Spanne von 15 bis 18 Milliarden liegen. Auf Jahressicht sollen zwischen 700 und 800 Millionen Impfdosen ausgeliefert werden. Die Auslieferungen könnten jedoch aufgrund längerer Lieferfristen für Exporte und internationale Sendungen bis in das Jahr 2022 verschoben werden. Im Vergleich mit dem größeren Konkurrenten Pfizer liegt Moderna deutlich zurück. Der Wettbewerber hat seine Umsatzprognose für seinen Impfstoff auf 36 Milliarden US-Dollar angehoben. Zusammen mit Biontech möchte Pfizer drei Milliarden Impfdosen herstellen.
Aktieneischätzung
Die Zahlen sind hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Zusammen mit dem vorsichtigen Ausblick hat dies zu einem Kurseinbruch der Aktie um rund 15 Prozent geführt. Der Impfstoff-Hersteller erwartet nun einen Erlös seines Impfstoffes in einer Spanne von 15 bis 18 Milliarden US-Dollar. Der Analystenkonsens liegt mit 19,87 Milliarden Dollar etwas darüber. Dennoch hat das Biotechunternehmen mit seinem Impfstoff ein wirksames Präparat zur Eindämmung der Pandemie. In den kommenden Jahren könnte Moderna seinen Wirkstoff auch gegen neue Virusmutationen einsetzen. Dies könnte hohe Mittelzuflüsse bedeuten. Wir sehen den aktuellen Einbruch als eine Kaufgelegenheit