In den USA rückt ein Zurückfahren der Anleihekäufe durch die Fed näher. Das jüngst veröffentlichte Protokoll der US-Notenbank zeigte die Bereitschaft einiger Mitglieder, mit dem sogenannten Tapering noch vor dem Jahresende zu beginnen. In der kommenden Woche werden sich deshalb viele Augen auf das Notenbanker-Treffen im amerikanischen Jackson Hole richten. Nach dem Digitalformat im Corona-Jahr lädt die Federal Reserve Bank of Kansas City vom 26. bis 28. August wieder zu einer Präsenzveranstaltung ein.

Die Investoren sind gespannt. Denn immer wieder haben Währungshüter die Konferenz dafür genutzt, geldpolitische Weichenstellungen mitzuteilen. Nicht wenige spekulieren darauf, dass auch US-Notenbankchef Jerome Powell dies kommende Woche tun könnte.

Fed will "substanzielle Fortschritte"

Vor allem auf das Wort "Tapering" sind Investoren fixiert - die Drosselung der geldpolitischen Stützungsmaßnahmen. Monatlich kauft die Notenbank US-Staatsanleihen und hypothekenbesicherte Wertpapiere im Umfang von 120 Milliarden Dollar. Das Programm wurde während der Corona-Krise 2020 aufgelegt, um die langfristigen Finanzierungsbedingungen zu stabilisieren. Die Fed-Verantwortlichen um Powell haben mehrfach betont, sie würden die Anleihekäufe unvermindert fortführen, bis die US-Wirtschaft "substanzielle Fortschritte" in puncto Beschäftigung und Inflation gemacht habe.

Dieses Ziel sehen viele Ökonomen und Analysten in greifbarer Nähe. Bestätigung finden sie im jüngsten Arbeitsmarkbericht. Ein Beschäftigungszuwachs von 943.000 Arbeitsplätzen im Juli hat die US-Arbeitslosenquote von 5,9 auf 5,4 Prozent gesenkt. Auch von führenden Fed-Vertretern kommen zunehmend Signale, die für ein Herunterfahren der Anleihekäufe sprechen.

Ein zusätzliches Argument bekommen die Befürworter des zeitnahen Tapering durch die Inflationsentwicklung, die aktuell kaum Zeichen einer Verlangsamung zeigt. Im Juli war der Verbraucherpreisindex in den USA bereits den zweiten Monat in Folge mit einer Rate von 5,4 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat gestiegen.

Der US-Dollar bekommt durch die Debatte um einen Ausstieg aus der ultralockeren Geldpolitik Rückenwind. Gegenüber dem Euro ist der Greenback in dieser Woche auf den höchsten Stand seit November gestiegen. Seit Jahresanfang hat der US-Dollar um rund 4,8 Prozent gegenüber der Gemeinschaftswährung zugelegt. Ein Wechsel zu einer strafferen US-Geldpolitik würde dem Dollar kurz- bis mittelfristig weiteren Auftrieb verleihen. Risikobereite Anleger, die davon überproportional profitieren wollen, können zu einem ETP von Wisdomtree mit Hebel fünf greifen (ISIN: DE 000 A12 Z31 4).