Mondo TV-Aktie: Skript mit Spaßfaktor
· Börse Online RedaktionMit großen Hoffnungen startete zur Jahrtausendwende der schon 1985 gegründete italienische Medienkonzern Mondo TV am Mailänder Aktienmarkt. Doch im Laufe der Zeit mussten die Römer lernen, wie hart das italienische Börsenparkett sein kann. Zwischenzeitlich sackte die Notiz des Unternehmens jedenfalls auf Pennystock-Niveau ab. Im Tief kostete die Aktie Mitte 2013 nur noch 0,37 Euro - ein Bruchteil des Ausgabepreises von seinerzeit 64 Euro.
Aber wer damals dachte, der Vorhang würde für das Unternehmen nun bestimmt bald fallen, sieht sich inzwischen eines Besseren belehrt. Denn der Produktionsfirma Mondo TV, die mittlerweile über 1600 Zeichentrickfilme produziert oder koproduziert hat, gelang dann ein fulminantes Comeback. Auch an der Börse. In der Vorwoche stand der Kurs in der Spitze bei 7,33 Euro - einem Mehrjahreshoch, das den starken Aufwärtstrend untermauert.
Aber nicht nur das Chartbild der Aktie hat sich verbessert. Vielmehr liest sich auch das Skript zur Unternehmensstory inzwischen stimmig. So standen nach neun Monaten ein Umsatzzuwachs von 43 Prozent und eine Ergebnissteigerung von 92 Prozent zu Buche. Auf dieser Basis sah sich der Vorstand bei unveränderter Umsatzprognose von 37,6 Millionen Euro ermutigt, die Vorhersage für den Jahresnettogewinn von 12,03 auf 12,53 Millionen Euro zu erhöhen.
Ehrgeizige Ziele
Die nach oben korrigierte Gewinnprognose war bereits die zweite in Folge, und mittel- bis langfristig könnte es sogar noch besser kommen. So gibt es seit Neuestem einen Deal mit dem Streaminganbieter Netflix sowie Projekte in China.
Was die Kooperation mit Netflix angeht, gaben die 67-prozentige Tochter Mondo TV Suisse und der koreanische Partner Aurora World bekannt, dass die Serie "YooHoo and Friends" bald auf der Streamingplattform zu sehen sein wird. Ein Meilenstein, was die internationale Expansion angeht.
Ein Türöffner für den Riesenmarkt in der Volksrepublik China könnte wiederum die Ankündigung von zwei neuen 3-D-CGI-Animationsprojekten mit den chinesischen Firmen Hong Kong HKHZ Media und HKYueke sein - Computer Generated Imagery (CGI) ist der englische Fachausdruck für 3-D-Computergrafik im Bereich der Filmproduktion.
In Mailand ist man jedenfalls optimistisch, dass die hochfliegenden Pläne aufgehen. Vielleicht zu optimistisch? Der aktuelle Fünfjahresplan sieht von 2017 bis 2022 einen Umsatzanstieg von 37,6 auf 100,2 Millionen Euro vor. Also fast eine Verdreifachung. Der Nettogewinn soll sich dabei gleichzeitig von 12,5 auf 32,2 Millionen Euro verbessern. Das wäre ein ordentlicher Sprung nach oben.
Das Analysehaus Edison Investment Research rechnet vor diesem Hintergrund für 2017 mit einem Gewinn je Aktie von 0,47 Euro. 2018 und 2019 sollen dann schließlich 0,53 und 0,65 Euro herausspringen. Das ist eine Basis, auf der die Aktie interessant erscheint - selbst wenn man wegen der vielleicht doch etwas zu rosig geplanten Zuwächse kleinere Abstriche macht.