Als Grund verwies Moody's-Analyst Falk Frey auf die seit 2018 fortschreitende Erosion der Ergebnisse im operativen Geschäft und der Finanzkraft des Dax-Konzerns. Es werde schwierig für Daimler, im zweiten Halbjahr angesichts der immer schwierigeren Marktlage den Trend umzukehren.
Daimler musste seit Juni 2018 schon vier Mal die Ergebnisprognosen senken. Im zweiten Quartal schrieb der Oberklasse-Hersteller erstmals seit der Finanzkrise vor zehn Jahren Verlust. Nach einem Rückgang um gut ein Fünftel im vorigen Jahr soll das Betriebsergebnis 2019 erneut um mehr als 15 Prozent sinken. Neben Lieferproblemen bei neuen Modellen und dem Abschwung an den wichtigen Automobilmärkten liegt das vor allem an milliardenhohen Rückstellung für Rechtsrisiken und Kosten des Dieselskandals.
Daimler schwinde die Kraft, aus dem operativen Geschäft frei verfügbare Mittel zu schöpfen, erklärte Moody's weiter. Es sei unwahrscheinlich, dass Daimler 2019 und 2020 wieder in beachtlichem Ausmaß Cash Flow gewinnen könne. Die Ratingagentur begrüßte den von Daimler angekündigten Sparplan, den der neue Vorstandschef Ola Källenius Mitte November vorstellen will. "Aber auch wenn das erfolgreich umgesetzt wird, führt es höchstwahrscheinlich zu beachtlichen Restrukturierungskosten." In der Zukunft belasten könnte den Konzern nach Einschätzung der Agentur auch Finanzbedarf seiner Finanzsparte, zu der etwa die Mercedes-Benz-Bank gehört.
rtr