Für einige Aktien von Biotech-Unternehmen lief es 2024 schon ganz gut. Goldene Zeiten sind aber laut Morgan Stanley bald für die ganze Branche drin. Das sind die Gründe.
Aus der Geschichte kann man auch an den Aktienmärkten einiges lernen. Wie die Investmentbank Morgan Stanley kürzlich mitteilte, zeigen historische Daten, dass der Biotech-Sektor in den Monaten vor einer ersten Zinssenkung zunächst besser abschneidet als der Markt, danach etwa einen Monat unterdurchschnittlich performt, um danach wieder stark anzusteigen.
Den Angaben zufolge war der Sektor normalerweise sechs bis zwölf Monate später um etwa 20 bis 30 Prozent gewachsen. Wann die aktuellen Zinssenkungen anstehen, ist zwar noch nicht klar, die Bank rechnet aber mit einer ersten Senkung im Juni und insgesamt vier Zinssenkungen im aktuellen Jahr. Der Biotech-Branche könnten also goldene Zeiten bevorstehen, zumal sinkende Zinsen einen nicht zu unterschätzenden Effekt auf die Branche haben können.
Übernahmen und Fusionen bei Pfizer und Co?
In der Vergangenheit zeigte sich nämlich auch, dass niedrigere Zinsen immer mit mehr Fusionen und Übernahmen einhergehen. Das ist nicht verwunderlich, denn die Kosten werden durch das dann gesunkene Zinsniveau ordentlich gedrückt und Arzneimittelhersteller wie Pfizer und Johnson & Johnson haben gute Gründe, ihre Produktportfolios aufzustocken.
„Abgesehen von den Zinsaussichten glauben wir, dass es weiterhin einen grundlegenden Bedarf an Fusionen und Übernahmen in der Biotech-Branche gibt, der durch die Patentabläufe, die bei den großen Biopharmaunternehmen zum Ende dieses Jahrzehnts zu erwarten sind, und durch die hohe Cash-Generierung ihrer Geschäfte bedingt ist", so Morgan Stanely.
Die Bank schätzt, dass bis zum Jahr 2030 in der Branche der Patentschutz von Mitteln abläuft, die den Firmen 182 Milliarden US-Dollar an Einnahmen im Jahr 2024 einbringen könnten. Das entspricht 41 Prozent der Gesamteinnahmen im Jahr 2024. Den stärksten prozentualen Rückgang würde Amgen mit 68 Prozent verzeichnen, Pfizer wäre mit 40 Prozent dabei.
Wie profitieren Anleger?
Vor allem im Bereich der Krebs- und Immunologie-Forschung rechnet Morgan Stanley im Falle von Zinssenkungen mit mehr Übernahmen. Anleger können dabei einerseits profitieren, wenn sie in vielversprechende kleine Biotech-Konzerne investieren, die für eine Übernahme interessant werden können.
Andererseits besteht aber auch die Möglichkeit, bei großen Playern mehr Gewinne einzustreichen, wenn das positive Momentum einer Übernahme die Kurse nach oben treibt und das Unternehmen langfristig in eine gute Wettbewerbsposition bringt.
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Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Pfizer.