* VIRUS/DEUTSCHLAND - Die Bundesregierung plant in der Corona-Krise weitere Hilfen für gebeutelte Branchen, weil sie die Wirtschaft nur vorsichtig wieder hochfahren will. Kanzleramtschef Helge Braun sagte der "Rheinischen Post" und dem "General-Anzeiger", womöglich müsse noch einmal nachgesteuert werden. Finanzminister Olaf Scholz sagte der "WamS", es gehe vor allem um Wirtschaftszweige, die sich wegen der Ansteckungsgefahr mit dem Coronavirus noch gedulden müssten. "Das Hotel- und Gaststättengewerbe gehört sicherlich dazu." Dort droht nach Verbandsangaben 70.000 Betrieben die Pleite. Arbeitsminister Hubertus Heil äußerte sich zudem zuversichtlich, das Kurzarbeitergeld bald befristet aufzustocken.

* VIRUS/EUROPA - Der Chef des europäischen Rettungsfonds ESM rechnet mit einem weiteren Hilfsbedarf für Europas Wirtschaft in Höhe von mindestens einer halben Billion Euro. "Ich würde sagen, dass wir für die zweite Phase mindestens weitere 500 Milliarden Euro von den europäischen Institutionen brauchen, aber es könnte mehr sein", sagte Klaus Regling dem "Corriere della Sera". "Dafür müssen wir neue Maßnahmen unvoreingenommen diskutieren, aber auch die bestehenden Institutionen inklusive insbesondere der Kommission und des EU-Haushalts nutzen, weil es einfacher ist."

* DEUTSCHE BANK - Das Geldhaus befürchtet wegen der Coronavirus-Krise, dass sich Europas Banken auf höhere Risiken im Kreditgeschäft einstellen müssen. "Voraussichtlich werden wir mehr Ausfälle sehen als bislang", warnt der Leiter der Unternehmenssparte der Deutschen Bank, Stefan Hoops, im "Handelsblatt".

* Die DEUTSCHE POST will in der Corona-Krise auch am Sonntag Pakete zustellen. "Es wäre hilfreich, wenn wir einen weiteren Tag bekommen könnten, um in der aktuellen Situation der Flut der Pakete Herr zu werden", sagt Thomas Schneider, der für das Bundesgebiet zuständige Betriebschef der Deutschen Post DHL , der "WAZ". Um Versorgungsengpässe zu vermeiden, habe die Post in manchen Regionen bereits entsprechende Anträge bei den Behörden gestellt, so etwa in Berlin. Bislang sei man aber auf Ablehnung gestoßen.

* VOLKSWAGEN drängt auf die schnelle Einführung einer staatlichen Förderprämie, um den Corona-bedingten Nachfrageausfall bei Neuwagen auszugleichen. "In dieser Situation sollte eine Prämie breit angelegt sein und auch moderne Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor umfassen. Die bisherige Förderung von Elektrofahrzeugen sollte fortgesetzt werden", sagte Ralf Brandstätter, Chief Operating Officer (COO) der Marke Volkswagen, dem "Handelsblatt".

* CECONOMY - Die kriselnde Elektronikhandelsholding verzeichnet wegen der Auswirkungen der Corona-Krise einen deutlichen Umsatzrückgang und schreibt einen operativen Verlust. Der Mutterkonzern der Elektronikhandelsketten Media Markt und Saturn verbuchte für das zweite Quartal des Geschäftsjahres 2019/20 einen Rückgang des währungs- und portfoliobereinigten Umsatzes von rund 6,6 Prozent. Der operative Verlust (bereinigtes Ebit) werde bei rund 131 Millionen Euro liegen - vor Jahresfrist schrieb Ceconomy hier 26 Millionen Euro Gewinn.

* RHÖN-KLINIKUM - Der Krankenhausbetreiber Asklepios steht bei der geplanten Übernahme des Rivalen Rhön-Klinikum vor einer überraschenden Hürde. Der Rhön-Großaktionär B. Braun Melsungen fordert eine außerordentliche Hauptversammlung.

* BOEING - Im Bundesverteidigungsministerium ist ein "Spiegel"-Bericht zurückgewiesen worden, wonach Ministerin Annegret Kramp-Karrenbauer die Bestellung von 45 Kampfjets des US-Herstellers Boeing fixiert hat.

* AMAZON - Das Bundeskartellamt zeigt sich besorgt über die Zunahme der Marktmacht des Versandriesen Amazon im deutschen Online-Handel während der Corona-Pandemie. "Wir beobachten das Verhalten des Unternehmens sehr eng", sagte Kartellamtspräsident Andreas Mundt der "Welt". "Ausgelöst durch die Corona-Krise erhalten wir derzeit vermehrt Beschwerden von Händlern", so der Behördenchef. Das habe das Amt zum Anlass genommen, Amazon zu einer Stellungnahme darüber aufzufordern, wie mit Lieferengpässen umgegangen werde und welche Lieferungen im Zweifel bevorzugt oder eben nachrangig behandelt würden. Auch die EU-Kommission prüft bereits seit Monaten mögliche Kartellverstöße der Online-Plattform im Umgang mit Händlern.

* IMMOBILIEN - Die Virus-Krise könnte einer Studie zufolge zu sinkenden Preisen für Wohnimmobilien führen. Angesichts von möglichen Insolvenzen und steigender Arbeitslosigkeit dürften die Mietpreiserwartungen sinken, weil den Haushalten weniger Einkommen zur Verfügung stünde, zitiert die "WamS" eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW).

* EUROPA/ARBEITSMARKT - Die Arbeitslosigkeit in Europa könnte sich in den kommenden Monaten fast verdoppeln. Nach Schätzungen des Beratungsunternehmen McKinsey liefen 59 Millionen Arbeitsplätze Gefahr, durch dauerhafte Einbußen wie Lohn- und Arbeitsstundenkürzungen infolge der Coronavirus-Pandemie wegzufallen. "Der Verlust dieser Arbeitsplätze wäre nicht nur eine Tragödie auf individuelle Ebene, aus der wirtschaftlichen Perspektive wäre es ebenfalls schmerzhaft", so McKinsey in seinem Bericht.

* DEUTSCHLAND/KURZARBEITERGELD - Nach Bundesarbeitsminister Hubertus Heil hat sich auch Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig in der Corona-Wirtschaftskrise für eine rasche Anhebung des Kurzarbeitergeldes ausgesprochen. "Ich appelliere an alle Beteiligten, sich jetzt schnell auf eine Erhöhung des Kurzarbeitergeldes zu verständigen. Viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Deutschland warten dringend darauf", sagte die SPD-Politikerin den Zeitungen der Funke Mediengruppe. NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP) lehnte hingegen eine Erhöhung des Kurzarbeitergeldes ab.

* KANADA/AMOKLAUF - In Kanada hat ein Mann während eines Amoklaufs mehrere Menschen erschossen, darunter eine Polizistin. Ein 51-jähriger Mann habe nach Polizeiangaben aus einem als Polizeiwagen getarnten Auto während der 12-stündigen Tat mindestens 16 Personen erschossen. Die Tat ereignete sich an mehreren Orten in der Kleinstadt Portapique in der Provinz Nova Scotia.

rtr