* USA/VIRUS - Die jüngste Hochrechnung des medizinischen Instituts IHME an der Universität in Washington geht davon aus, dass deutlich mehr Amerikaner an den Folgen des SARS-CoV-2-Virus sterben werden als bislang angenommen. Eine überarbeitete Simulation geht bis Anfang Oktober von mehr als 201.000 Todesfällen aus, rund 18 Prozent mehr als bei der vorherigen Prognose mit knapp 170.000. Die Projektion müsse aufgrund der laufenden Wiedereröffnungsmaßnahmen nach oben korrigiert werden, erklären die Forscher. Am stärksten betroffen sei Florida mit schätzungsweise 18.675 Todesfällen, 186 Prozent mehr als bei einer früheren Schätzung von 6559 am 10. Juni.
* DEUTSCHE TELEKOM - SOFTBANK, der Mitaktionär der Tochter T-Mobile US, will sich eventuell von Aktien am gemeinsamen Unternehmen trennen. Softbank erwäge öffentliche oder private Platzierungen von T-Mobile-Aktien und sei dafür in Gesprächen mit der Telekom. Im Ergebnis könne sich die Zahl der Softbank-Vertreter im Board von T-Mobile US verringern.
* VONOVIA will nach der Coronakrise das Auslandswachstum ausbauen. Speziell in Frankreich erhoffe er sich Chancen, sagte CEO Rolf Buch dem "Handelsblatt". Vonovia habe 2018 einen Zehn-Prozent-Anteil an einem 4.000 Wohnungen umfassenden Wohnungsportfolio in Frankreich erworben, so die Zeitung. Für einen umfänglichen Einstieg müsste aber zunächst der französische Wohnungsmarkt liberalisiert werden. Zu einer möglichen Übernahme von Deutsche Wohnen sagte er: "Rein von den Zahlen wäre ein Merger schon im September möglich gewesen. Zahlen allein machen aber keine Transaktionen".
* SAP - Die SAP will Unternehmen künftig den Einblick in den CO2-Fußabdruck ihrer Produkte erleichtern. Die Initiative Climate21 werde es beispielsweise einem Autohersteller ermöglichen, anzugeben, wie hoch die Treibhausgasemissionen bei der Produktion verschiedener Modelle seien, teilte Europas größter Technologiekonzern am Dienstag auf der jährlichen Kundenkonferenz Sapphire mit.
* DEUTSCHE POST - Die Bundesnetzagentur hat der Post in der Debatte um das Briefporto in Deutschland einen Dämpfer versetzt. Die derzeit für die Verbraucher in Deutschland geltenden Briefpreise könnten rechtswidrig sein, geht aus einer Einschätzung der Bundesnetzagentur hervor, die der Nachrichtenagentur Reuters vorliegt. Zuerst hatte die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" über das Dokument berichtet.
* DEUTSCHE LUFTHANSA - Die Deutsche Lufthansa hat den möglichen Personalabbau bei der Fluggesellschaft aufgeschlüsselt. Die voraussichtlich nach der Krise auf Dauer überzähligen 22.000 Vollzeitstellen verteilten sich auf alle Geschäftsfelder und nahezu alle Unternehmen der Gruppe, teilte die Airline mit. Allein der Flugbetrieb der Lufthansa Airline sei perspektivisch mit rechnerisch knapp 5000 Stellen betroffen, davon 600 Stellen von Piloten, 2600 von Flugbegleitern und 1500 von Bodenmitarbeitern. Ebenfalls betroffen seien weitere 1400 Stellen in der Zentrale und bei anderen Konzerngesellschaften in der Verwaltung.
* FLUGGESELLSCHAFTEN - Nach Zahlen des Deutschen Reiseverbands haben Fluggesellschaften allein in Deutschland stornierte Flugtickets im Wert von rund vier Milliarden Euro noch nicht zurückerstattet. Das sagte eine Sprecherin des Verbands zu "Bild".
* ZALANDO - Großaktionär Kinnevik hat 11,25 Millionen Aktien an dem Modeversender bei institutionellen Anlegern platziert und damit 645 Millionen Euro eingenommen. Das Paket entspricht 4,4 Prozent an Zalando. Kinnevik gab damit seine Sperrminorität auf und hält nach der Transaktion noch 21,3 Prozent an dem deutschen Unternehmen.
* CUREVAC - Das Tübinger Unternehmen will demnächst in den USA an die Börse gehen. Das geht aus einem Schreiben hervor, in dem das Bundesfinanzministerium den Bundestags-Haushaltsausschuss über die geplante Bundesbeteiligung an dem Unternehmen informiert. CureVac habe einen großen Kapitalbedarf "und beabsichtigt einen Börsengang an die Nasdaq in New York im Juli 2020", heißt es in dem Reuters am Montag vorliegenden Schreiben, über das zunächst die "Welt" berichtet hatte. "Der beabsichtigte Erwerb einer Bundesbeteiligung an CureVac soll sicherstellen, dass das Unternehmen nicht durch einen ausländischen Investor übernommen wird und ins Ausland abwandert." Die Bundesregierung und das Unternehmen hatten zuvor mitgeteilt, dass sich der Bund über die Förderbank KfW mit 300 Millionen Euro an der Firma beteiligen wird.
* GILEAD - Die US-Pharmaaufsicht FDA warnt vor der Einnahme des Malariamittels Hydroxychloroquin oder des verwandten Medikaments Chloroquin in Kombination mit dem experimentellen Covid-19-Mittel Remdesivir des Pharmaherstellers Gilead. Basierend auf Daten aus einer kürzlich durchgeführten nicht-klinischen Studie erklärte die FDA, dass die gleichzeitige Verabreichung die Wirksamkeit von Remdesivir vermindern könne.
* FED - Die US-Notenbank Fed will ihr Mitte Mai aufgelegtes Notfallprogramm zum Aufkauf von Unternehmensanleihen mit einer zusätzlichen Struktur ergänzen. Wie die Notenbank mitteilte, will sie dabei ein Portfolio zusammenstellen, das sich an einem breit angelegten Marktindex von US-Firmenanleihen orientiert. Dabei sollen spezielle für das Programm geltende Mindeststandards für Ratings, maximale Laufzeit und andere Kriterien gelten. Die Mitte vorigen Monats aufgelegte sogenannte SMCCF (Secondary Market Corporate Credit Facility) hatte zunächst damit begonnen, Anteile von Börsenfonds auf dem Sekundärmarkt aufzukaufen. Ziel dieses Kredit-Vehikels ist es, in der Coronakrise für Stabilität und Liquidität an den Finanzmärkten zu sorgen. Die Unternehmen sollen möglichst bequem an frisches Geld gelangen.
* FED - In der Debatte um eine mögliche Kontrolle der Zinskurve durch die US-Notenbank Fed hat sich eine führende US-Währungshüterin eher skeptisch geäußert. Die Chefin des Fed-Bezirks San Francisco, Mary Daly, sagte, dieses Werkzeug sei für sie nicht die erste Wahl. Bei der Kontrolle der Zinskurve - im Fachjargon Yield Curve Control (YCC) genannt - geht es darum, neben kurzfristigen auch längerfristige Zinsen zu steuern - ein Verfahren, das in Japan bereits seit Jahren angewendet wird. Daly sagte, YCC könne allenfalls als "kleiner Helfer" dienen, falls andere Maßnahmen nicht greifen sollten.
* DEUTSCHLAND/VIRUS-APP - Bundesjustizministerin Christine Lambrecht empfiehlt die Installation der neue Corona-App auch auf den Smartphones von Kindern. "Aus meiner Sicht ist die Corona-Warn-App für Kinder mit Smartphones genauso zu empfehlen wie für Erwachsene", sagte die SPD-Politikerin den Zeitungen der "Funke Mediengruppe" (Dienstagsausgabe) in einem Vorabbericht. Wichtig sei die Einwilligung in die Nutzung Tracing-App. Diese könnten Personen ab 16 Jahren selber erteilen, bei allen jüngeren Personen brauche es die Einwilligung eines Elternteils.
rtr