* EUROGRUPPE - Inmitten der Coronavirus-Krise entscheidet die Eurogruppe heute über ihren künftigen Vorsitz. Als Favoritin gilt die spanische Wirtschaftsministerin Nadia Calvino. Die 51-Jährige muss bei der Video-Schalte zehn der 19 Euro-Länder auf ihrer Seite haben. Am Mittwoch bekam die Sozialdemokratin Rückendeckung vom italienischen Ministerpräsidenten Giuseppe Conte. Auch die Bundesregierung ist Insidern zufolge für die Spanierin. Sie ist seit Mitte 2018 Wirtschaftsministerin und repräsentiert ihr Land in der Eurogruppe.
* Die COMMERZBANK sucht weiter nach einem Weg aus der Führungskrise. Der Aufsichtsrat beschloss zwar einvernehmlich die Aufhebung des Vertrags von Vorstandschef Martin Zielke, wie die Bank nach einer Sitzung des Kontrollgremiums mitteilte. Einen Nachfolger für den 57-Jährigen präsentierte sie jedoch nicht.
* WIRECARD - Der von einem Bilanzskandal erschütterte insolvente deutsche Zahlungsdienstleister beschäftigt laut "Wall Street Journal" nun auch die US-Behörden. Das Justizministerium in Washington untersuche eine etwaige Verwicklung Wirecards in einen 100 Millionen Dollar schweren Fall von Bankbetrug im Zusammenhang mit einer Online-Handelsplattform für Marihuana, berichtete die Zeitung. In der Angelegenheit würden bereits zwei Geschäftsleute beschuldigt. Ihnen werde vorgeworfen, sich mit Zahlungsabwicklern und weiteren Parteien abgesprochen zu haben, um US-Banken zu täuschen.
* DEUTSCHE BANK - Der Oberste Gerichtshof der USA verkündet heute, ob die Deutsche Bank Unterlagen zu den Finanzen von US-Präsident Donald Trump herausgeben muss. Trump hat sich mit allen juristischen Mittel dagegen gewehrt. Die Unterlagen waren von Ausschüssen des Repräsentantenhauses und von Ermittlern in New York angefordert worden. Die Deutsche Bank gehört zu den größten Gläubigern von Trump und hatte ihm vor seiner Präsidentschaft hohe Kredite gewährt. Die Entscheidung des Supreme Court könnte weitreichende Folgen für die Macht des US-Präsidenten haben.
* SAP - Der Softwareriese kommt besser durch die Corona-Krise als erwartet. Das Betriebsergebnis sei im zweiten Quartal währungsbereinigt um sieben Prozent auf 1,96 Milliarden Euro geklettert, teilte SAP mit. "Unsere schnelle Reaktion auf die Krise auf der Kostenseite förderte einen starken Anstieg des Betriebsergebnisses und der Marge", sagte Finanzchef Luka Mucic. Um die Kosten zu zügeln, stellt SAP seit Beginn der Pandemie weniger neue Mitarbeiter ein und verzichtet auf Geschäftsreisen. Die am Aktienmarkt vielbeachtete operative Marge kletterte um 1,6 Prozentpunkte auf 28,9 Prozent. SAP bestätigte die Prognose für das Gesamtjahr.
* SIEMENS will in der Coronakrise nach Aussage von Vorstandschef Joe Kaeser dank Kurzarbeit und anderer Maßnahmen in Deutschland ohne Stellenstreichungen auskommen. "Wir planen keinen Arbeitsplatzabbau wegen Corona", sagte Kaeser der "SZ". Siemens könne auf kurzfristige Beschäftigungsschwankungen mit Kurzarbeit, Arbeitszeitkonten oder kürzeren Arbeitszeiten reagieren. Das sei in Ländern wie den USA anders, wo es diese Möglichkeiten nicht gebe.
* SIEMENS gibt zudem die Doppelspitze seiner Zug-Sparte auf. Die Co-Chefin von Siemens Mobility, Sabrina Soussan, verlässt den Münchner Industriekonzern nach mehr als 20 Jahren. Alleiniger Spartenchef ist von Freitag an Michael Peter.
* SIEMENS - Außerordentliche HV (Online) zur Abpaltung von Siemens Energy
* VOLKSWAGEN - Nachdem der Konzern seine Pläne für ein neues Werk in der Türkei gekippt hat, bringt sich nun die Slowakei für mögliche Investitionen ins Spiel. Die Regierung führe derzeit Gespräche mit Volkswagen über eine Erweiterung der Fabrik in Bratislava, sagte der slowakische Ministerpräsident Igor Matovic. Die Slowakei wolle sich weitere Investionen von VW und die Schaffung von tausenden Arbeitsplätzen sichern. Volkswagen (VW) prüfe momentan Investitionen in anderen europäischen Anlagen, eine Entscheidung sei aber noch nicht gefallen.
* AIRBUS - Beim französisch-deutschen Flugzeugbauer haben sich die Auslieferungen im ersten Halbjahr 2020 wegen der Coronakrise in etwa halbiert. Die Zahl sei auf 196 gefallen von 389 vor Jahresfrist, teilte der Boeing-Konkurrent mit. Im Berichtszeitraum seien brutto 365 Bestellungen eingegangen. Nach Stornierungen seien 298 geblieben.
* FACEBOOK geht nach eigener Auskunft gegen Mitarbeiter des brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro vor und gegen einen früheren Berater von US-Präsident Donald Trump. Das Online-Netzwerk teilte mit, ein Desinformationsnetzwerk von brasilianischen Konten gesperrt zu haben, die spalterische politische Botschaften verbreitet hätten. Sie werden Personen zugeordnet, die für Bolsonaro sowie dessen Söhne Eduardo und Flavio gearbeitet haben sollen. Es gehe um mehr als 80 Konten auf Facebook und dem konzerneigenen Videodienst Instagram.
* TESLA-Chef Elon Musk kann bei einer anhaltenden Kursrally der Aktien seines Unternehmens auf einen milliardenschweren Geldsegen hoffen. Wenn der Höhenflug der Papiere sich fortsetzen sollte, winkt Musk eine weitere Auszahlung von Aktienoptionen. Bedingung ist, dass der Elektroauto-Hersteller im Zeitraum von sechs Monaten einen Börsenwert von durchschnittlich 150 Milliarden Dollar erreicht. Im Mai hatte diese Kennziffer bereits die Schwelle von 100 Milliarden Dollar überschritten. Damit sicherte sich Musk Anspruch auf die erste von insgesamt zwölf vereinbarten Tranchen von Optionen.
* GILEAD SCIENCES - Der US-Pharmakonzern hat mit Tests seines Medikaments Remdevisir in inhalierbarer Form zur Behandlung von Corona-Patienten begonnen. An der Frühphasenstudie nähmen rund 60 Amerikaner im Alter zwischen 18 und 45 Jahren teil, gibt das Unternehmen bekannt. Dabei solle das Medikament vor allem in solchen Fällen getestet werden, bei denen noch keine Einweisung des Patienten ins Krankenhaus erforderlich sei.
rtr