* EU-GIPFEL - Die Staats- und Regierungschefs der 27 EU-Länder beraten auf einem Sondergipfel über den geplanten Wiederaufbaufonds für schwer von der Corona-Krise betroffene Staaten. Auch über den Finanzrahmen bis 2027 soll eine Einigung gefunden werden. Insgesamt geht es um ein Volumen von rund 1,7 Billionen Euro. Besonders umstritten ist das von der EU-Kommission vorgeschlagene 750-Milliarden-Euro-Paket für schnelle Corona-Hilfen. Vor allem die Zuschüsse und die Konditionen der Auszahlung sorgen für Zündstoff. Gespräche im Vorfeld des Gipfels brachten keine Annäherung. Es gebe noch deutliche Meinungsverschiedenheiten und eine Lösung sei nicht sicher, sagte ein hochrangiger EU-Diplomat. "Wir sind noch nicht am Ziel." Die 27 Staats- und Regierungschefs treffen sich erstmals seit der Corona-Krise wieder persönlich in Brüssel.
* WIRECARD - Im milliardenschweren Bilanzskandal bei dem Zahlungsdienstleister packt ein zentraler Beschuldigter aus. Der wegen Betrugsverdachts inhaftierte Ex-Chef der Wirecard-Tochter Cardsystems Middle East räumte nach Angaben seines Anwalts im Verhör der Staatsanwaltschaft München eine Tatbeteiligung ein. "Mein Mandant hat sich freiwillig dem Verfahren gestellt und steht - im Gegensatz zu anderen - zu seiner individuellen Verantwortung", sagte dessen Strafverteidiger Nicolas Frühsorger am Donnerstag der Nachrichtenagentur Reuters. Die Münchner Staatsanwaltschaft lehnte eine Stellungnahme ab. Der deutsche Manager hatte sich Anfang der vergangenen Woche gestellt. Im Emirat Dubai vermuten die Ermittler einen Schwerpunkt der mutmaßlichen milliardenschweren Manipulationen der Wirecard-Geschäftszahlen.
* DAIMLER - Der Stuttgarter Autobauer ist dank Kurzarbeit und Sparmaßnahmen bisher besser durch die Corona-Krise gekommen als ihm Analysten das zugetraut haben. Allerdings stand nach vorläufigen Zahlen ein Verlust vor Steuern und Zinsen (Ebit) von 1,68 (Vorjahr: minus 1,56) Milliarden Euro zu Buche, wie Daimler am Abend mitteilte. einem Medienbericht zufolge will der Konzern seine Personalkosten deutlich stärker reduzieren als bislang bekannt. Die jährlichen Ausgaben sollen um rund zwei Milliarden Euro sinken, wie das "Handelsblatt" unter Berufung auf Konzernkreise berichtet. Bislang hatte der Vorstand Einsparungen in Höhe von 1,4 Milliarden Euro angekündigt.
* DEUTSCHE BANK - Dem Institut droht wegen seiner Geschäfte mit dem Sexualstraftäter Jeffrey Epstein ein juristisches Nachspiel. Die Anwaltskanzlei Pomerantz reichte im Namen von Investoren in Newark im Bundesstaat New Jersey Sammelklagen gegen den Konzern ein. Die Bank habe falsche und irreführende Aussagen gemacht, bevor sie in der vergangenen Woche ein 150 Millionen Dollar schwere Strafe der New Yorker Finanzaufsicht DFS akzeptierte. Die Behörde hatte diese wegen schwerer Versäumnisse der Bank im Fall Epstein verhängt. Die Investoren seien durch die Geschäfte der Bank mit Epstein geschädigt worden, hieß es in der Klage. Die Höhe des geforderten Schadenersatzes blieb darin offen. Die Deutsche Bank lehnte eine Stellungnahme zu der Klage ab.
* VOLKSWAGEN - Washington: Ein US-Richter in Detroit hat der Überstellung des inhaftierten Ex-VW-Managers Oliver Schmidt nach Deutschland zugestimmt. Er sollte eigentlich erst im Dezember 2022 aus der US-Haft entlassen werden. Die restliche Strafe wegen Verschwörung zum Betrug im Zusammenhang mit dem Diesel-Skandal soll er nun in Deutschland absitzen.
* VOLKSWAGEN erwartet für dieses Jahr in China ein leichtes Wachstum im Premium-Segment - trotz eines Rückgangs der Verkäufe auf dem breiteren Markt. Das sagte der China-Chef des Konzerns, Stephan Wöllenstein, zu Journalisten in Peking. VW hat in dem Land Gemeinschaftsunternehmen mit lokalen Partnern, darunter SAIC Motor, FAW Group und JAC.
*DEUTSCHE BÖRSE will nach der Wirecard-Pleite mit ihren Marktteilnehmern über den Umgang mit insolventen Index-Unternehmen diskutieren und eventuell ihr Regelwerk anpassen.
* NETFLIX hat mit seinem Ausblick zu Neukunden in laufenden Quartel die Anleger enttäuscht. Die Aktie gab nachbörslich etwa zehn Prozent nach.
* MICROSOFT hat das neue Geschäftsjahr mit weltweiten Stellenkürzungen begonnen. Wo und wieviele Arbeitsplätze wegfielen, teilte das Unternehmen nicht mit. Dem Magazin "Business Insider" zufolge sollten diese Woche weniger als 1000 Jobs wegfallen, unter anderme beim Nachrichtenportal MSN.com.
* TUI - Der Tourismuskonzern TUI will seine Kunden in der Corona-Krise mit einer kostenlosen Covid-Versicherung zum Reisen ermutigen. Das kündigte TUI-Deutschlandchef Marek Andryszak in einem Interview mit den Zeitungen der "Funke Mediengruppe" an. Das Angebot, für das Europas größter Reisekonzern mit der Axa-Versicherung zusammenarbeitet, gelte für alle Pauschalreisen in diesem Jahr, die ab diesem Sonnabend starteten.
* BRITISH AIRWAYS stellt wegen der Coronavirus-Pandemie all ihre Boeing 747 außer Dienst. Die Stilllegung der Jumbos erfolge mit sofortiger Wirkung, teilt die Airline mit. Die Pandemie hat die Flugbranche hat getroffen. British Airways wolle außerdem mehr Flüge mit modernen und kraftstoffeffizienten Maschinen bedienen.
* EBAY - Der Internet-Riese wählt Insidern zufolge bald einen bevorzugten Bieter für sein milliardenschweres Kleinanzeigengeschäft aus. Die Ebay-Führung werde sich am Freitag mit den Kaufinteressenten beschäftigen, sagten mehrere Personen mit Kenntnis der Situation zu Reuters. Auf dem Tisch liegen Bar-Offerten des Online-Händlers Prosus und eines Konsortiums von Beteiligungsfirmen, außerdem ein Angebot in bar und Aktien des norwegischen Kleinanzeigen-Marktplatzes Adevinta. Exklusive Verhandlungen mit dem ausgewählten Bieter könnten schon kommende Woche beginnen, sagten die Insider.
* TWITTER - Nach dem Hackerangriff auf die Accounts Prominenter die US-Bundespolizei FBI die Ermittlungen übernommen, wie Reuters am Donnerstag von zwei mit dem Vorgang vertrauten Personen erfuhr. Das US-Unternehmen teilte mit, es seien etwa 130 Nutzerkonten betroffen. Hacker hatten am Mittwoch die Accounts von Prominenten, Politikern und Managern gekapert und Bitcoin-Zahlungen erpresst. Betroffen waren etwa der demokratische Präsidentschaftsbewerber Joe Biden, Ex-US-Präsident Barack Obama, Tesla-Chef Elon Musk und der Rapper Kanye West.
rtr