* USA/FED - Im Kampf gegen die Folgen der Coronavirus-Pandemie senkt die US-Notenbank Fed den Leitzins auf fast null und schnürt in Abstimmung mit Währungshütern weltweit ein Krisenabwehr-Paket. Die Notenbanker kappten den geldpolitischen Schlüsselsatz außer der Reihe zum zweiten Mal binnen zwei Wochen zur Stützung der Wirtschaft und der Finanzmärkte. Die neue Spanne liegt bei null bis 0,25 Prozent - einen vollen Prozentpunkt niedriger als bisher, wie die Fed am Sonntagabend mitteilte. Sie wird zudem zur Stützung der Wirtschaft in den kommenden Wochen mindestens 700 Milliarden Dollar in die Hand nehmen.
* ZENTRALBANKEN - Die Europäische Zentralbank (EZB) und weitere große Notenbanken wollen angesichts der globalen Coronavirus-Krise in einer koordinierten Aktion die Versorgung mit günstigen Dollar-Krediten sicherstellen. Die EZB, die US-Notenbank, die kanadische Notenbank, die Bank von England, Japans Notenbank, sowie die Schweizerische Nationalbank wollen dazu bestehende US-Dollar-Devisentauschabkommen nutzen, wie die EZB ankündigte. Die sechs Notenbanken vereinbarten, zusätzlich zu bereits angebotenen Kreditgeschäften mit einwöchiger Laufzeit nun auch wöchentlich die Weltleitwährung mit einer Laufzeit von 84 Tagen in ihrem jeweiligen Zuständigkeitsbereich anzubieten. Zudem sollen die Preise bei den bestehenden Dollar-Devisentauschabkommen um 25 Basispunkte gesenkt werden.
* VIRUS - Die Bundesregierung ergreift immer drastischere Maßnahmen in Deutschland: Innenminister Horst Seehofer kündigte an, dass im Kampf gegen das Coronavirus die Grenzen zu Frankreich, Österreich, Luxemburg, Dänemark und der Schweiz für den Personenverkehr weitgehend dicht gemacht werden. Ab heute werden in allen Bundesländern die Schulen, aber auch die meisten öffentlichen Einrichtungen und Versammlungsorte geschlossen. Erstmals tagt heute ein Krisenkabinett unter Leitung von Kanzlerin Angela Merkel.
* VIRUS - Bayern will wegen der grassierenden Coronavirus-Pandemie den Katastrophenfall ausrufen. Das bestätigte Ministerpräsident Markus Söder am Sonntagabend im Bayerischen Fernsehen. "Es muss eine Strategie geben unter einer Führung", begründete der CSU-Politiker den Schritt. "Die Herausforderung wächst täglich." Zudem sollen Clubs, Bars, Schwimmbäder oder Spielhallen sowie nicht für die Grundversorgung notwendige Geschäfte geschlossen werden. Für Supermärkte und andere Lebensmittelläden könnten dagegen die Öffnungszeiten sogar verlängert werden. Ausgangsbeschränkungen wie in Österreich seien zunächst nicht geplant.
* FLUGLINIEN - Die in der Corona-Krise mit dem Rücken zur Wand stehenden Fluglinien beraten heute mit der Bundesregierung über weitere Hilfsmaßnahmen. Vorgesehen ist ein zweistündiger Informationsaustausch ab Mittag im Bundeswirtschaftsministerium in Berlin. Liquiditätshilfen und Kurzarbeitergeld hat die Regierung den Unternehmen bereits zugesagt. Im Raum steht zudem eine Befreiung von der Luftverkehrssteuer, die eigentlich ab April aus Klimaschutzgründen steigen soll.
* Die DEUTSCHE BANK ergreift im Kampf gegen das Coronavirus schärfere Maßnahmen. Weltweit arbeiten ab heute Mitarbeiter mit gleichen Funktionen in Teams räumlich getrennt voneinander, wie das Institut in einer internen Mitteilung verkündete, die Reuters vorlag. In den vergangenen Tagen habe es eine zunehmende Zahl bestätigter Infektionen in der Vertriebsorganisation und zentralen Bereichen gesehen. Filialen in Deutschland blieben vorerst geöffnet.
* LUFTHANSA will wegen der Coronavirus-Krise auf eine Dividende für das abgelaufene Geschäftsjahr verzichten. Zudem erwartet die von der Pandemie schwer getroffene Airline für 2020 einen deutlichen Ergebnisrückgang. In den kommenden Wochen wird das Flugprogramm laut Lufthansa weiter um bis zu 70 Prozent gegenüber der ursprünglichen Planung reduziert. Außerdem senke der Konzern Sach- und Projektkosten, beabsichtige Kurzarbeit einzuführen und verhandele über die Verschiebung geplanter Investitionen. Auch die Tochter SWISS INTERNATIONAL fährt ihr Angebot massiv zurück.
* BAYER - Im US-Rechtsstreit über den Unkrautvernichter Glyphosat nähert sich Bayer einem Zeitungsbericht zufolge einem Vergleich an. Das Unternehmen habe sich mit einem halben Dutzend Kanzleien, die Zehntausende Kläger vertreten, auf einen Vergleichsentwurf geeinigt, berichtete das "Wall Street Journal". Es sehe weiter so aus, als gehe es um eine Summe von rund zehn Milliarden Dollar. Bayer erklärte, die Gespräche dauerten an.
* BMW hält daran fest, trotz des milliardenschweren Sparprogramms keinen Stellenabbau zu planen. "Wir wollen auch im Jahr 2020 beim Personalbestand auf Vorjahresniveau bleiben", sagte Personalvorständin Ilka Horstmeier dem Branchenmagazin "Automobilwoche".
* VW geht einem Medienbericht zufolge auf seine Beschäftigten zu, die von Schul- und Kitaschließungen betroffen sind. Wie das Branchenmagazin "Automobilwoche" unter Berufung auf interne Unterlagen berichtet, bietet der Konzern "allen Beschäftigten mit Kindern, die das 12. Lebensjahr noch nicht vollendet haben und von Schließungen betroffen sind, eine erhöhte Flexibilität an".
* OSRAM - Der österreichische Sensor-Spezialist AMS kommt dem angestrebten Beherrschungsvertrag mit Osram näher. Der Großaktionär hat seine Beteiligung an dem Münchner Lichtkonzern von 20,1 auf 23,4 Prozent aufgestockt, wie AMS mitteilte. Zusammen mit den von den Osram-Aktionären angedienten Anteilen kommt das Unternehmen aus dem steirischen Premstätten nun auf gut 63 Prozent.
* LEONI - Der angeschlagene Autozulieferer muss vorerst nicht mehr ums Überleben bangen. Das Nürnberger Unternehmen einigte sich mit seinen Gläubigerbanken auf ein Rettungspaket, mit dem es die für seine Sanierung dringend benötigten 200 Millionen Euro bekommt, wie Leoni mitteilte.
* TUI - Der Touristikkonzern setzt den größten Teil aller Reiseaktivitäten bis auf weiteres aus. Nach Angeben des Konzerns sind davon Pauschalreisen, Kreuzfahrten und Hotelbetrieb betroffen. Dies solle einen Beitrag zu den weltweiten Bemühungen der Regierungen leisten, die Auswirkungen der Verbreitung des COVID-19 abzuschwächen, so der Konzern in einer Mitteilung. Angesichts der Situation habe der Vorstand beschlossen, die am 11. Februar 2020 veröffentlichte Prognose für das Geschäftsjahr 2020 zurückzuziehen.
* Die ersten FLUGLINIEN kämpfen in der Coronakrise ums Überleben. Der ohnehin angeschlagenen ALITALIA droht nach Aussagen eines Insiders sowie eines Medienberichts, in Kürze das Geld auszugehen. Trotz eines 400-Millionen-Euro-Zuschusses des italienischen Staates am Anfang des Jahres stehe die Fluglinie vor der Zahlungsunfähigkeit, sagte ein mit den Zahlen Vertrauter der Nachrichtenagentur Reuters. Die Regierung sei bereit zu einer Übernahme des Unternehmens.
rtr