* DEUTSCHE BANK - Deutschlands größtes Geldhaus hat sich im ersten Quartal überraschend gut geschlagen. Trotz der Corona-Krise schrieb die Deutsche Bank einen Gewinn vor Steuern von 206 Millionen Euro, wie das Institut in der Nacht zum Montag mitteilte. Von der Bank selbst befragte Analysten hatten hingegen im Schnitt einen Verlust von 269 Millionen Euro erwartet. Nach Steuern verdiente der Konzern 66 Millionen Euro. "Wir sind sehr zufrieden, dass die Ergebnisse für das erste Quartal unsere Fortschritte beim Umbau unserer Bank, die operative Stärke unseres Geschäfts und unsere Widerstandskraft bestätigen", sagte Konzernchef Christian Sewing. Auch bei den Erträgen schlug sich die Deutsche Bank besser als erwartet: Sie verbuchte im ersten Quartal Einnahmen von 6,4 Milliarden Euro, die Experten hatten im Schnitt lediglich mit 5,7 Milliarden gerechnet.

* CORONAVIRUS: Im Streit um eine Corona-App zur Verfolgung der Ansteckungswege hat die Bundesregierung eine Kehrtwende vollzogen und setzt nun auf eine dezentrale Datenspeicherung. Dazu solle der Einsatz einer "konsequent dezentralen Softwarearchitektur" vorangetrieben werden, betonen Bundesgesundheitsminister Jens Spahn und Kanzleramtschef Helge Braun in einer gemeinsamen Erklärung. Politiker von SPD, Grünen und Linken begrüßten die Entscheidung, ebenso der Chaos Computer Club.

* CORONAVIRUS: Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet hat die Erwartungen an die nächste Schaltkonferenz von Kanzlerin Angela Merkel mit den Ministerpräsidenten gedämpft. "Ich glaube, dass wir am Donnerstag keine neuen fundamentalen Entscheidungen haben werden", sagt er in der ARD. Es werde um die Situation für Kinder, Jugendliche und den Amateursport gehen. Zudem wolle man sehen, wo die Länder bei ihren Entscheidungen stünden, sagt der CDU-Politiker mit Hinweis darauf, dass etwa Sachsen und Sachsen-Anhalt ihre Zoos geöffnet hätten. Zudem hätten Bayern und Baden-Württemberg unterschiedliche Regeln für Geschäfte, was zu einem Verkehr etwa zwischen Ulm und Neu-Ulm führe.

* LUFTHANSA - Die große Koalition streitet über die Ausgestaltung der geplanten Staatshilfe für die Lufthansa. Während SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich ein Mitspracherecht im Gegenzug für milliardenschwere Finanzhilfen fordert, pochen Unions-Politiker darauf, dass der Staat eine sogenannte stille Beteiligung mit weniger Einflussmöglichkeiten eingehen solle. In der Regierung wurden am Sonntag Berichte dementiert, dass es in den kommenden Tagen zum Thema Lufthansa eine Spitzenrunde bei Kanzlerin Angela Merkel geben soll.

* DEUTSCHE BANK - Das Institut will seine Aktivitäten beim Zahlungsverkehr ausweiten und mit dem US-Anbieter First Data Kartenlesegeräte für kleinere Verkaufsstellen anbieten. "An der Ladenkasse zahlen die Kunden immer mehr mit Karte statt mit Bargeld", sagte Patrik Pohl, Zahlungsverkehrsmanager der Deutschen Bank, der "FAZ". Die Coronakrise werde diesen Wandel noch beschleunigen. Die Bank wolle damit punkten, dass sie nicht nur die Terminals liefert, sondern auch den gesamten Zahlungsverkehr im Hintergrund abwickelt und damit Zugriff auf die gesamte Wertschöpfungskette hat.

* DAIMLER - Trotz massiver Gewinn-Einbrüche im ersten Quartal auf Grund der Corona-Pandemie kann sich der deutsche Automobilhersteller Daimler beim wichtigen China-Geschäft stabilisieren. "Allein in China haben wir im März wieder um die 50.000 Fahrzeuge absetzen können. Das stimmt uns zuversichtlich", sagt Produktionsvorstand Markus Schäfer der "BamS". * Die DEUTSCHE TELEKOM nutzt laut "Handelsblatt" beim Ausbau des Echtzeitmobilfunks 5G die Technik des umstrittenen chinesischen Ausrüsters Huawei . Für die Modernisierung ihres Netzes setze die Telekom neben Huawei auch auf den schwedischen Ausrüster Ericsson, schreibt das Blatt. Die Telekom will zum Ende dieses Jahres rund 40 Millionen Menschen in Deutschland mit 5G-Mobilfunk erreichen.

* VOLKSWAGEN fährt seine Produktion im Werk Wolfsburg ab heute wieder hoch. Im Werk Wolfsburg werden mit Beginn der Frühschicht ab 6.30 Uhr wieder Fahrzeuge produziert, wie VW mitteilte. Zunächst starte der Wiederanlauf des Golf in einer Schicht - mit reduzierter Kapazität und langsamerer Taktzeit. Rund 8.000 Mitarbeiter kehrten heute wieder in die Produktion zurück.

* VOLKSWAGEN attestiert dem kleineren US-Konkurrenten Tesla einen technischen Vorsprung bei der Software. "Was mir am meisten Kopfzerbrechen macht, sind die Fähigkeiten bei den Assistenzsystemen", zitiert die "Automobilwoche" VW-Chef Herbert Diess aus einem VW-internen Webcast. "500.000 Teslas funktionieren als ein neuronales Netz, das kontinuierlich Daten sammelt und dem Kunden im 14-Tages-Rhythmus ein neues Fahrerlebnis bietet", wird Diess zitiert. Das könne kein anderer Autohersteller. Bei Volkswagen solle nun eine neu gegründete Car-Software-Organisation den Rückstand aufholen. VW kämpft Berichten zufolge mit Softwareproblemen beim neuen Elektroauto ID.3.

* AIRBUS - Der europäische Flugzeugbauer bereitet einem Dokument zufolge wegen der Corona-Krise seine Mitarbeiter auf Stellenstreichungen und tiefergreifende Sparmaßnahmen vor. In einem Schreiben an die 135.000 Angestellten vom Freitag, das Reuters vorliegt, warnt Vorstandschef Guillaume Faury, dass das Überleben von Airbus auf dem Spiel stehe, wenn der Konzern nicht sofort Maßnahmen ergreife. Airbus habe in den vergangenen Wochen im Zuge der Corona-Krise etwa ein Drittel seines Geschäfts verloren.

* TRATON - Der Chef der VW-Lkw-Holding, Andreas Renschler, fordert wegen der Corona-Krise Kaufprämien für Nutzfahrzeuge. Damit habe man "auf einen Schlag die Möglichkeit, die Flotten auf den Straßen zu verjüngen und damit sauberer zu machen", sagte er der "SZ". Dabei müsse die Verschrottung der alten Lkw garantiert werden, damit diese "nicht in anderen Ländern wieder auftauchen. Renschler rechnet derzeit nicht mit einem Ausverkauf europäischer Industriekonzerne an chinesische Investoren. "Ich verstehe die Ängste. Aber auch in China selbst muss man die Krise jetzt erst einmal überwinden und den riesigen chinesischen Binnenmarkt wieder auf die Beine stellen. Danach wird man weitersehen", sagte er.

* EU/UNTERNEHMENSHILFEN - Die Europäische Union will die Finanzhilfen für vom Coronavirus betroffene Unternehmen deckeln. Im Rahmen einer von der Europäischen Kommission vorgeschlagenen Maßnahme könnten Firmen ein staatliches Darlehen von bis zu fünf Prozent ihres Umsatzes für 2019 beantragen, wie eine mit der Angelegenheit vertraute Person sagte. Die Höhe des Darlehens könne auch bis zu 40 Prozent der jährlichen Lohnkosten des Begünstigten betragen, sagte der Insider.

* DEUTSCHLAND/KLIMA - Bundesumweltministerin Svenja Schulze will den Klimaschutz als zentrales Element beim Wiederaufbau der Wirtschaft in der Corona-Krise verankern. "Für uns wichtig ist, dass die kommenden Konjunkturprogramme so gestaltet werden, dass sie Arbeitsplätze, Innovation und Klimaschutz zugleich voranbringen", sagt die SPD-Politikerin den Zeitungen der "Funke Mediengruppe". Aus wichtigen Ländern seien in dieser Hinsicht positive Signale zu sehen, erklärt Schulze. "China zum Beispiel denkt über grüne Konjunkturpakete nach."

rtr