* G20/VIRUS - Die EU und die G20 haben einen gemeinsamen Kampf gegen das Coronavirus vereinbart. Die 27 EU-Staats- und Regierungschefs waren sich nach Angaben von EU-Ratspräsident Charles Michel darin einig, gemeinsam gegen die Ausbreitung des Virus vorzugehen, Schutzausrüstung zusammen zu beschaffen und den Warenverkehr im Binnenmarkt trotz der Ausgangsbeschränkungen zu sichern. Allerdings konnten sie sich auch nach sechsstündigen Verhandlungen nicht darauf einigen, mit welchen Finanzinstrumenten man besonders schwer angeschlagene Staaten wie Italien oder Spanien unter die Arme greift. Während einige Staaten Corona-Bonds, also Gemeinschaftsanleihen, forderten, betonte Kanzlerin Angela Merkel, dass der Euro-Hilfsmechanismus ESM das geeignete Mittel der Hilfe sei. In den kommenden zwei Wochen sollen die Finanzminister nun Vorschläge ausarbeiten, über die dann in einer weiteren Gipfel-Schalte entschieden werden soll.

* ITALIEN/VIRUS - In Italien haben sich Hoffnungen zerschlagen, die verheerende Coronavirus-Epidemie könnte auf dem Rückzug sein. Am Donnerstag stiegen sowohl die Zahl der Todesopfer als auch die der Neuinfizierten wieder stärker an als einige Tage zuvor. Nach Angaben der Gesundheitsbehörden erlagen binnen 24 Stunden 712 Menschen der vom Virus ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19. Insgesamt starben damit 8215 Menschen infolge einer Ansteckung - so viele wie in keinem anderen Land und weit mehr als in China, wo die Pandemie ihren Ausgang nahm. 6153 weitere Menschen wurden innerhalb eines Tages in Italien positiv auf das Virus getestet, die Gesamtzahl liegt damit bei 80.539.

* USA/VIRUS - In den USA sind inzwischen so viele Infektionen mit dem Coronavirus registriert wie in keinem anderen Land der Welt. Mit mehr als 82.000 gemeldeten Fällen überrundeten die USA China, wo laut am Freitag veröffentlichten Zahlen zuletzt über 81.000 Erkrankungen gezählt wurden.

* PROSIEBEN - Nach monatelangen Führungsquerelen wechselt der Fernsehkonzern seinen Vorstandschef Max Conze aus. Der Manager, der zuletzt zunehmend in die Kritik geraten war, werde das Unternehmen mit sofortiger Wirkung verlassen, teilte ProSiebenSat.1 mit. Conze war erst vor knapp zwei Jahren als Nachfolger des umstrittenen Thomas Ebeling vom britischen Staubsaugerhersteller Dyson geholt worden. Nun soll Finanzchef Rainer Beaujean zusätzlich als Vorstandssprecher fungieren. Der Wechsel an der Spitze bringt auch neue Akzente in der Strategie mit sich: Künftig soll wieder das Kerngeschäft mit Fernsehen und Unterhaltung im Mittelpunkt stehen, die Start-up-Beteiligungen will ProSiebenSat.1 nach und nach verkaufen.

* DEUTSCHE BANK - Wegen der Coronavirus-Krise setzt die Deutsche Bank nach Angaben eines Sprechers in den USA geplante Stellenstreichungen aus. Das Institut habe sich entschieden, vorerst keine neuen Gespräche mit Angestellten über individuelle Umstrukturierungsmaßnahmen aufzunehmen, erklärte der Sprecher in einer E-Mail. "Die Unterbrechung dauert so lange, bis in der Welt um uns herum eine Rückkehr zu mehr Stabilität zu erkennen ist." Laufende Gespräche würden aber fortgesetzt und durch Fluktuation frei werdende Posten weitgehend nicht neu besetzt.

* DEUTSCHE TELEKOM - Die rund 60.000 Angestellten des Telekomkonzerns erhalten mehr Geld und einen bis Ende 2023 verlängerten Kündigungsschutz. Der deutsche Marktführer und die Gewerkschaft Verdi einigten sich in nur einwöchigen Verhandlungen auf eine Gehaltssteigerung in zwei Stufen zwischen 4,6 und 5,0 Prozent, wie beide Parteien mitteilten. Die Laufzeit des neuen Tarifvertrags endet im März 2022. Mit Blick auf die Coronavirus-Pandemie wurden auch Regelungen zur etwaigen Umsetzung von Kurzarbeit vereinbart.

* BMW/DAIMLER/VOLKSWAGEN - Die US-Ratingagentur S&P hat BMW und Daimler wegen der Coronavirus-Krise heruntergestuft und den Ausblick von Volkswagen auf negativ geändert. Die Ratings von BMW und Daimler seien um je eine Stufe gesenkt worden, teilt S&P mit. Bei allen drei deutschen Autobauern sei dieses Jahr wegen schwacher Nachfrage aufgrund der Pandemie mit einem deutlichen Umsatzrückgang zu rechnen.

* DAIMLER will einem Medienbericht zufolge seinen finanziellen Spielraum erweitern, um die Folgen der Coronavirus-Krise besser bewältigen zu können. Daimler sei in Gesprächen mit Banken über eine neue Kreditlinie im Volumen von zehn bis 15 Milliarden Euro, berichtete die Finanznachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit dem Vorgang vertraute Personen.

* VOLKSWAGEN - Die Marke Volkswagen Pkw, Volkswagen Nutzfahrzeuge (VWN) und die Volkswagen Konzern Komponente verlängern wegen der Coronavirus-Pandemie die Produktionsunterbrechung in den deutschen Werken um weitere vier Arbeitstage. Grund seien die anhaltend sinkende Nachfrage nach Fahrzeugen und die Herausforderungen in der Lieferkette, teilt der Autobauer mit. Insgesamt werde damit für rund 80.000 Mitarbeiter der Volkswagen AG eine Verlängerung der Kurzarbeit beantragt.

* VOLKSWAGEN sieht derzeit keinen Anlass, zur Bewältigung der Coronakrise über Kurzarbeitergeld hinaus staatliche Finanzhilfen in Anspruch zu nehmen. "Aus heutiger Sicht schließe ich das aus", sagte Finanzvorstand Frank Witter der "Börsen-Zeitung." Der Konzern habe mit dem Geschäftsjahr 2019 eine gute Basis gelegt. "Wir verfügen im Autobereich über einen starken Cash-flow und eine ordentliche Nettoliquidität."

* ADIDAS will für seine derzeit geschlossenen Shops von April an keine Miete mehr zahlen. "Es ist richtig, dass Adidas, wie viele andere Unternehmen auch, vorsorglich Mietzahlungen temporär aussetzt, wo unsere Läden geschlossen sind. Wir sind dazu mit den betreffenden Vermietern in engem Austausch", sagte eine Sprecherin und bestätigte einen entsprechenden Bericht der "Bild"-Zeitung.

* KfW/VIRUS - Die staatliche Förderbank KfW rechnet mit einer riesigen Nachfrage nach den Notfallkrediten zur Bewältigung der Corona-Krise. "Wir stellen uns auf 20.000 bis 100.000 KfW-Anträge ein", sagte KfW-Chef Günther Bräunig dem "Handelsblatt". "Und fragen Sie mich nicht nach einem Volumen."

* ITALIENs Ministerpräsident Giuseppe Conte lehnt den Entwurf der EU-Gipfel-Erklärung als zu vorsichtig ab. Italien bestehe auf einer sehr viel entschiedeneren Antwort der EU auf die Krise, teilt er in einem Statement mit, das noch während des laufenden EU-Gipfels veröffentlicht wird. "Wir müssen mit innovativen Finanzinstrumenten reagieren", heißt es in der Erklärung. Italien und Spanien gäben der EU dafür zehn Tage Zeit. Italien möchte sogenannte Corona-Bonds, also eine gemeinsame Schuldenaufnahme der Euro-Staaten, um von niedrigeren Zinsen profitieren zu können. Deutschland und andere EU-Staaten lehnen dies ab.

* USA/RATING - Die US-Ratingagentur Fitch hat trotz der Coronavirus-Pandemie die Top-Bewertung für die USA bei "AAA" mit stabilem Ausblick belassen. Die Einschätzung werde durch die strukturelle Stärke wie die Größe der Volkswirtschaft, das hohe Pro-Kopf-Einkommen sowie das dynamische Geschäftsumfeld gestützt, teilen die Bonitätswächter mit.

* Die US-BÖRSEN haben am Donnerstag mit kräftigen Kursgewinnen geschlossen. Anleger hofften nach Rekord-Jobabbau auf neue Rettungspakete.

* ASIEN - Die Tokioter Börse hat am Freitag zugelegt. Nach dem Ausverkauf vom Vortag setzten die Anleger ihre Hoffnung auf umfangreiche Konjunkturhilfen unter anderem der USA, mit denen die wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus-Pandemie abgefedert werden sollen. Besonders gefragt waren an der Tokioter Börse Werte aus der Pharma-Branche.

rtr