* VIRUS/DEUTSCHLAND - Nach den Zahlen der Neu-Infektionen sinkt laut Robert-Koch-Institut in Deutschland auch die Ansteckungsrate unter die angepeilte Marke. Statistisch gesehen stecke ein Infizierter nun weniger als einen weiteren Menschen an, teilte das RKI am Donnerstagabend im täglichen Lagerbericht mit. Die sogenannte Reproduktionsrate (R) liege etwa bei 0,7. Die Schwankungsbreite liege zwischen 0,5 und 0,8. Zuletzt hatte der Wert bei eins oder leicht darüber gelegen, am Mittwoch mit 0,9 erstmals knapp darunter. RKI-Chef Lothar Wieler hatte wiederholt betont, Ziel sei es, den Wert auf eins und möglichst darunter zu drücken. Nach am Freitag veröffentlichten RKI-Zahlen stieg die Zahl der gemeldeten Fälle binnen 24 Stunden um 3380 auf 133.830, die Zahl der Todesfälle legte um 299 auf 3868 zu. Rund 81.800 Menschen sind demnach genesen, das sind rund 4700 mehr als am Vortag.
* VIRUS/USA - US-Präsident Donald Trump schlägt einen Drei-Stufen-Plan für die Lockerung der Beschränkungen im Kampf gegen das Coronavirus vor. Einen Zeitrahmen steckte Trump nicht ab. Vielmehr sollten die Vorschläge den Gouverneuren der US-Bundesstaaten als Leitfaden dienen, sagte der Republikaner. Sie könnten selbst entscheiden, wann sie Maßnahmen wieder aufheben sollten. Voraussetzung sei eine rückläufige Zahl der Fälle über zwei Wochen.
* CHINA/WIRTSCHAFT - Wegen der Corona-Krise ist die chinesische Wirtschaft zu Jahresbeginn massiv eingebrochen. Erstmals seit mindestens 1992 als mit den Aufzeichnungen der Daten begonnen wurde, schrumpfte die Wirtschaftsleistung, wie das Statistikbüro mitteilte. Das Minus betrug den Angaben zufolge von Januar bis März im Vergleich zum Vorjahr 6,8 Prozent.
* INFINEON-Chef Reinhard Ploss warnt vor einem Ausverkauf europäischer Unternehmen angesichts der durch die Corona-Krise bedingt niedrigen Kaufpreise. "Man darf keinen Ausverkauf in dieser Situation machen", sagte Ploss der "FAZ". "Vor allem wenn man sieht, dass die Finanzierung teilweise gestützt wird durch die chinesische Regierung." Europa sollte im Rahmen eines fairen Miteinanders darauf achten, dass es seine relevanten Industrien nicht verliere.
* GILEAD - Ein Mittel des US-Pharmakonzerns hat einem Bericht der medizinischen Webseite STAT zufolge Erfolge bei der Behandlung der Lungenkrankheit COVID-19 gezeigt. In einer Studie der Universitätsklinik in Chicago habe das Medikament Remdesivir zu einer schnellen Fiebersenkung und einem Rückgang der Symptome geführt, sodass fast alle Patienten in weniger als einer Woche entlassen werden konnten. Gilead erklärte, die Daten müssten noch analysiert werden, um daraus Schlüsse zu ziehen. Die Aktien des Unternehmens stiegen 16 Prozent.
* BANKEN - Die EU-Kommission erwägt einem Zeitungsbericht zufolge wegen der Coronakrise Teile der geplanten geänderten Kapitalvorschriften für Banken zunächst nicht umzusetzen. Die geplante Novelle der Eigenkapitalrichtlinie (CRD IV) werde zurückgestellt, berichtete das "Handelsblatt" unter Berufung auf einen der Zeitung vorliegenden Entwurf. Es sei zunächst eine "Diskussion über die Relevanz einer solchen Reform" erforderlich.
* ITALIEN - Das Land erwartet einem Insider zufolge wegen der Virus-Epidemie das größte Haushaltsdefizit seit Anfang der 90er Jahre. Inzwischen werde ein Wert um die zehn Prozent der Wirtschaftsleistung erwartet, sagte ein Regierungsvertreter.
* BÖRSE TOKIO - Die Börse in Japan ist auf den höchsten Stand seit mehr als fünf Wochen geklettert. Die von US-Präsident Donald Trump präsentierten Richtlinien für ein Wiederhochfahren der Wirtschaft wirkten sich positiv auf die Stimmung aus, hieß es bei Marktteilnehmern.
* WALL STREET - Die US-Börsen haben am Donnerstag zugelegt. In die Hoffnung auf eine rasche Lockerung der Coronavirus-Beschränkungen mischt sich aber auch die Sorge vor gravierenderen wirtschaftlichen Folgen der Pandemie.
rtr