* VOLKSWAGEN - Heftige Turbulenzen bei VW: Vorstandschef Herbert Diess muss nach internen Auseinandersetzungen die Führung der Hauptmarke VW abgeben. An deren Spitze rückt Ralf Brandstätter, der bereits das operative Geschäft der Marke leitet, wie die Wolfsburger im Anschluss an Beratungen im Aufsichtsrat mitteilten. Außerdem scheidet überraschend Beschaffungsvorstand Stefan Sommer zum Monatsende aus. Insider berichteten von heftigen Auseinandersetzungen in dem Kontrollgremium. Diess müsse sich für Aussagen auf einer Managementagung vom vergangenen Donnerstag entschuldigen, in denen er den Aufsichtsrat "im Hinblick auf seine Integrität und sein Compliance-Verständnis kritisiert" habe, sagte eine Person aus dem Umfeld des Aufsichtsrats. Ein weiterer Insider bestätigte das.
* AUDI: Im Dieselskandal bei Volkswagen plant das Landgericht München einen Mammut-Prozess gegen den früheren Audi-Chef Rupert Stadler. Die Gerichtsverhandlung über die massenhafte Manipulation von Abgaswerten allein bei der Ingolstädter Volkswagen-Tochter dürfte nach vorläufiger Planung mehr als zwei Jahre dauern. Das Gericht will mit dem Strafprozess am 30. September beginnen und hat 176 Verhandlungstage bis Ende 2022 angesetzt, wie die Münchner Justiz am Montag mitteilte. Es handelt sich um den ersten großen Strafprozess im Dieselskandal in Deutschland.
* DEUTSCHE BÖRSE hat eine Hybridanleihe über 600 Millionen Euro platziert. Das Papier hat eine Laufzeit von 27 Jahren mit einem ersten Kündigungstermin nach 7 Jahren und einem Kupon von 1,25 Prozent jährlich bis zum ersten Kündigungstermin.
* BAYER - Die US-Umweltschutzbehörde (EPA) hat die Verwendung bereits ausgelieferter Mengen des Unkrautvernichters Dicamba erlaubt. Bis zum 31. Juli hätten die Landwirte Zeit, das Herbizid aufzubrauchen. Ein Bundesgericht hatte vergangene Woche den Verkauf und Verwendung des Produkts untersagt, da nach Einschätzung von Experten sich Dicamba verflüchtigte, über die Felder trieb und so auch Nutzpflanzen erreichte, die nicht dagegen gentechnisch gewappnet waren.
* PROSIEBENSAT1 - Die Investorengruppe CMI um den tschechischen Milliardär Daniel Kretinsky hat laut "Süddeutsche Zeitung" die Beteiligung an dem Fernsehunternehmen auf mehr als zwölf Prozent aufgestockt. Eine Sprecherin des Unternehmens habe zu den Informationen keinen Kommentar abgegeben, sondern auf die Hauptversammlung am Mittwoch verwiesen. CMI hielt zuletzt zehn Prozent. Größter Anteilseigner ist italienische Mediaset mit rund 24 Prozent in Aktien und Finanzinstrumenten.
* IBM - Der US-Computerkonzern kündigt seinen Rückzug aus dem Geschäft mit Gesichtserkennungs- und Analysesoftware an. "IBM lehnt die Verwendung jeglicher Gesichtserkennungs-Technologie - einschließlich der von anderen Anbietern - zum Zeck der Massenüberwachung, rassistischer Profilierung, Verletzungen grundlegender Menschenrechte und Freiheiten sowie jeglichem Zweck, der nicht mit unseren Werten und Grundsätzen des Vertrauens und der Transparenz vereinbar ist, entschieden ab und wird dies auch nicht dulden", teilte der neue Unternehmenschef Arvind Krishna in einem Brief an den US-Kongress mit.
* NESTLE trennt sich von einer weiteren Sparte mit einer unbefriedigenden Entwicklung. Der Schweizer Nahrungsmittelkonzern verkauft das Geschäft mit der Pasta-Marke Buitoni in Nordamerika an den Finanzinvestor Brynwood Partners. Laut "Wall Street Journal" kommt die Buitoni Food Company mit den Rechten an der Marke in den USA, Kanada und der Karibik auf einen Wert von 115 Millionen Dollar.
* GVS - Der italienische Mundschutz-Hersteller bereitet seinen Börsengang am Mailänder Aktienmarkt vor. Das Unternehmen peilt nach eigenen Angaben bei seinem Sprung auf das Handelsparkett eine Bewertung von rund 1,4 Milliarden Euro an. Die Aktien sollen zwischen 7,0 und 8,3 Euro pro Stück ausgegeben werden. Die zuständige Börsenaufsicht habe der Platzierung bereits zugestimmt. Das 1979 gegründete Unternehmen profitiert in der Coronavirus-Pandemie von der hohen Nachfrage nach Schutzmasken.
* USA/KONJUNKTUR - Die US-Notenbank hat am Montag die Bedingungen ihres Kreditprogramms für kleinere und mittlere Unternehmen gelockert. Unter anderem wurden die Mindestsumme auf 250.000 Dollar von 500.000 Dollar gesenkt und die Zahlungsfristen verlängert. Die Fed rief in der Ankündigung die Banken dazu auf, sofort mit der Vergabe der Kredite zu beginnen.
rtr