* USA/ZINSEN - Die US-Notenbank Federal Reserve berät heute über den weiteren Kurs in Zeiten der Corona-Krise. Auf dem Höhepunkt der Pandemie hatte sie die Wirtschaft mit einem billionenschweren Notpaket über Wasser gehalten. Mehr als 20 Millionen Amerikaner verloren allein im April ihren Job, bevor im Mai ein vorläufiges Ende des Aderlasses einsetzte. Trotz des jüngsten Jobaufbaus erinnert die Arbeitslosenquote von 13,3 Prozent noch immer an die Zeiten der großen Depression. Experten erwarten für die Sitzung keine großen Ankündigungen, zumal die Fed bereits zu Wochenbeginn die Bedingungen ihres Kreditprogramms für kleinere und mittlere Unternehmen gelockert hat.
* USA/TRAUERFEIER/FLOYD - Bei der Trauerfeier für den Afroamerikaner George Floyd in Houston haben neben den Angehörigen rund 2500 Ehrengäste Abschied genommen. Auch der demokratische Präsidentschaftskandidat Joe Biden drückte seine Anteilnahme über eine Videobotschaft während des Gottesdienstes aus. Zu viele schwarze Menschen in den USA wüssten, dass sie ihr Leben verlieren könnten, indem sie einfach ihr Leben lebten. "Wir dürfen uns nicht abwenden. Wir können diesen Moment nicht ungenutzt verstreichen lassen und denken, wir könnten vor dem Rassismus die Augen verschließen", sagte er.
* CONTINENTAL - Laut "Wirtschaftswoche" hat der Chef des Autozulieferers Elmar Degenhart seine Mitarbeiter auf weitere Einschnitte vorbereitet. Das Unternehmen werde aller Voraussicht nach "einige 100 Millionen Euro sparen müssen. Das wird sehr schmerzhaft. Aber wir haben keine andere Wahl", sagte er Insidern zufolge in einem internen Video.
* HORNBACH HOLDING - Der Baumarkt-Konzern hat seine Erlöse im ersten Quartal gesteigert. Nach ersten vorläufigen Ergebnissen sei der Konzernumsatz im Auftaktquartal (1. März bis 31. Mai 2020) gegenüber dem Vorjahr um 17,8 Prozent auf 1,577 Milliarden Euro gewachsen, teilte Unternehmen mit. Das um nicht-operative Ergebniseffekte bereinigte Betriebsergebnis (adjusted Ebit) erhöhte sich im Konzern um rund 78 Prozent auf rund 173 Millionen Euro. Grund für die Ergebnisverbesserung sei im Wesentlichen das starke Umsatzwachstum in den 160 Bau- und Gartenmärkten (DIY) des Teilkonzerns Hornbach Baumarkt AG.
* DEUTSCHLAND/BANKEN - In den Cum-Ex-Steuerskandal ist laut Bundesregierung eine vierstellige Zahl an Personen verwickelt. Mehr als 100 Banken auf vier Kontinenten mit letztlich circa 1000 Verantwortlichen seien von Ermittlungen der Strafverfolgungsbehörden betroffen, hieß es in einem Gesetzesentwurf des Bundesfinanzministeriums, der Reuters vorlag und über den das "Handelsblatt" zuerst berichtet hatte. Damit die Behörden genug Zeit für die Aufarbeitung des Skandals haben, will Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) per Gesetz eine Verlängerung der Verjährungsfrist für Fälle der besonders schweren Steuerhinterziehung auf bis zu 30 Jahre einführen, wie ein Sprecher des Ministeriums erklärte.
* EZB/ZINSEN - Zinssenkungen bleiben laut der deutschen Direktorin Isabel Schnabel weiterhin eine Option für die EZB. Die Erfahrungen mit Negativzinsen seien positiv und eine weitere Absenkung bleibe eine Wahlmöglichkeit für die Zukunft, erklärte sie auf Twitter. Derzeit sehe die Europäische Zentralbank jedoch Anleihenkäufe als das "effektivere und effizientere Werkzeug" an.
* IFW - Das Kieler Institut für Weltwirtschaft sieht in dem starken Einbruch der deutschen Exporte im April den Tiefpunkt der aktuellen Wirtschaftskrise erreicht. "Der Absturz im April war die Talsohle, einen weiteren Rückgang im weiteren Jahresverlauf erwarten wir nicht, sondern eine allmähliche Erholung", sagte der IfW-Konjunkturchef Stefan Kooths den Zeitungen der "Funke Mediengruppe".
rtr