* HAMBURG/WAHL - SPD und Grüne haben die Bürgerschaftswahl in Hamburg nach einer Vorabzählung des Landeswahlamts klar für sich entschieden und können ihre Koalition fortsetzen. Die Wahlbehörde teilte mit, dass die Sozialdemokraten voraussichtlich auf 39 Prozent kommen. Die SPD mit dem Ersten Bürgermeister Peter Tschentscher bleibt damit trotz Verlusten von über sechs Prozentpunkten mit Abstand stärkste Kraft, gefolgt von den Grünen mit 24,2 Prozent. Diese konnten ihr Wahlergebnis im Vergleich zu 2015 verdoppeln. Die CDU brach auf 11,2 Prozent ein, während die Linke leicht zulegte auf 9,1 Prozent. Rechnerisch hätten auch Koalitionen der SPD mit CDU oder Linken eine Mehrheit. Tschentscher sagte jedoch, seine erste Wahl wäre eine Fortsetzung der seit 2015 amtierenden rot-grünen Koalition. Die rechtspopulistische AfD und die FDP sind voraussichtlich in der Bürgerschaft mit 5,3 und 5,0 Prozent wieder vertreten.
* CORONAVIRUS - Das Coronavirus ist außerhalb Chinas weiter auf dem Vormarsch. Italien riegelte nach den ersten Virus-Todesfällen in dem Land am Wochenende ganze Ortschaften im Norden des Landes ab. Am Grenzübergang Brenner nach Österreich wurde ein Zug aus Venedig wegen zweier Corona-Verdachtsfälle angehalten, vier Stunden blieb der gesamte Zugverkehr zwischen Italien und Österreich gestoppt. Die beiden Personen wurden jedoch negativ getestet. Am Sonntag verstarb den Behörden zufolge eine dritte Person in Italien an dem Virus. Sorge bereitet den Behörden, dass es seit Bekanntwerden der ersten Infektionen am Freitag nicht gelang, die Ansteckungen bis zu einer Ausgangsperson zurückzuverfolgen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) äußerte sich besorgt über Krankheitsfälle ohne erkennbare Verbindung zu China.
* CORONAVIRUS - Die Zahl der Virus-Erkrankungen in Festland-China ist nach Angaben der Behörden um 409 angestiegen. Am Vortag hatte es 648 neue Fälle gegeben. Damit liegt die Zahl der Erkrankten insgesamt bei 77.150. Die Zahl der Toten stieg um 150, nach 97 am Samstag. Insgesamt starben damit bislang 2592 Menschen an den Virus-Folgen. Chinas Präsident Xi Jinping sagte, der Ausbruch werde relativ große Auswirkungen auf die Wirtschaft und die Gesellschaft haben. Diese dürften aber nur von kurzzeitiger Natur und kontrollierbar sein.
* EU-GIPFEL - Die 27 EU-Regierungen sind mit dem Versuch gescheitert, sich auf Umfang und Verteilung der Finanzen der Union bis 2027 zu einigen. Nach eineinhalb Tagen Verhandlungen in Brüssel brach EU-Ratspräsident Charles Michel am Freitagabend die Gespräche wegen zu großer Meinungsverschiedenheiten zwischen den Regierungen ab. "Wir brauchen mehr Zeit", sagte er zur Begründung. Nun soll auf einem weiteren Gipfel versucht werden, sich auf ein neues Finanztableau der EU ab 2021 zu einigen. Ein Datum wurde in Brüssel aber nicht genannt.
* VOLKSWAGEN/AUDI - Audi-Einkaufsvorstand Bernd Martens hat das Unternehmen früher verlassen als geplant. Der Aufsichtsrat und Martens hätten sich am Freitag auf einen sofortigen Abschied des Managers geeinigt, sagte eine Audi-Sprecherin am Samstag.
* THYSSENKRUPP - Im milliardenschweren Bieterrennen um die Aufzugssparte haben die Arbeitnehmervertreter den konkurrierenden Finanzkonsortien Zusagen zur Sicherung der Beschäftigung abgerungen. "Mit diesen Fair- und Best-Owner-Vereinbarungen konnten wir einen elementaren Schritt in eine gesicherte Elevator-Zukunft machen", sagte der nordrhein-westfälische IG Metall-Chef Knut Giesler.
* TESLA - Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble hat den Protest von Umweltschützern gegen das geplante Werk des US-Elektroautobauers in Brandenburg kritisiert. "Es klingt hart, aber die Perfektionierung des Rechtsschutzes ist eine Wachstumsbremse in Deutschland", sagte er dem "Handelsblatt". Wenn die Politik beschließe, eine Straße oder Bahnstrecke zu bauen, müsse das in fünf Jahren erledigt sein. "Derzeit ist selbst eine kleine Ortsumgehung nicht unter 15 Jahren realisierbar."
* BERKSHIRE HATHAWAY - US-Investorenlegende Warren Buffett hat seine Beteiligungsgesellschaft seinen eigenen Worten zufolge gut auf seinen Abgang vorbereitet. Er selbst und sein 96-jähriger Kompagnon und Berkshire-Vize-Chairman Charlie Munger hätten schon länger ein stolzes Alter erreicht, schrieb der 89-Jährige in seinem jährlichen, an der Wall Street viel beachteten Brief an die Aktionäre. "Das ist für uns beide jetzt nicht so gut. Aber die Berkshire-Aktionäre müssen sich keine Sorgen machen: Ihre Firma ist zu 100 Prozent auf unseren Abgang vorbereitet." Im vergangenen Geschäftsjahr erzielte Berkshire Hathaway einen Rekordgewinn von 81,42 Milliarden Dollar.
* KRANKENVERSICHERUNG - Die gesetzlichen Krankenversicherungen in Deutschland haben nach den Berechungen der "FAZ" im vergangenen Jahr 1,6 Milliarden Euro mehr ausgegeben als sie eingenommen haben. Das sei das erste Defizit seit 2015. Die Berechnungen beruhten auf den vorläufigen Erhebungen der Verbände unter ihren Mitgliedskassen.
* ISRAEL/ANGRIFFE - Die israelische Armee hat in Syrien und im Gaza-Streifen Ziele der militanten palästinensischen Gruppe Islamischer Dschihad angegriffen. In einer israelischen Militärerklärung hieß es, die israelischen Truppen hätten "Terrorziele des Islamischen Dschihad südlich von Damaskus" angegriffen, zusätzlich zu "Dutzenden" von Zielen des Islamischen Dschihad im gesamten Gazastreifen. Laut syrischen Angaben handelte es sich bei dem Angriff um eine Welle von Lenkraketen.