* DEUTSCHLAND/CORONA-HILFSPAKET - Die Spitzen von CDU, CSU und SPD haben sich auf ein weiteres milliardenschweres Hilfspaket in der Corona-Krise verständigt, um die wirtschaftlichen Folgen für Arbeitnehmer und Teile der Wirtschaft zu lindern. Den Umfang des Pakets bezifferte SPD-Chef Norbert Walter-Borjans nach fast achtstündigen Verhandlungen auf rund zehn Milliarden Euro. Davon seien knapp fünf Milliarden für einen abgesenkten Mehrwertsteuersatz für die Gastronomie und vier Milliarden für die Verlustvorrechnung von kleinen und mittleren Unternehmen eingeplant. Rund eine Milliarde veranschlage man für die Erhöhung des Kurzarbeitergeldes und 500 Millionen für die Unterstützung eines digitalen Unterrichts für Schüler.

* Die EUROPÄISCHE ZENTRALBANK (EZB) bringt wegen der Virus-Krise weitere Stützungsmaßnahmen für Geldhäuser auf den Weg. Der EZB-Rat beschloss, die Vorschriften für Sicherheiten, die Geldhäuser für den Erhalt von Notenbank-Krediten stellen müssen, erneut zu lockern. Für eine gewisse Zeit will die EZB nun auch Wertpapiere als Sicherheiten akzeptieren, die von den Ratingagenturen im Zuge der Virus-Krise auf Ramschstatus heruntergestuft werden, wie sie in Frankfurt mitteilte. Mit diesem Schritt will sie dafür sorgen, dass es im Zuge der Krise nicht zu einer Kreditklemme kommt.

* DAIMLER - Die Corona-Krise hat beim Stuttgarter Autobauer im ersten Quartal zu einem Gewinneinbruch geführt und macht eine genaue Prognose für das Gesamtjahr unmöglich. Von Januar bis März brach das Ergebnis vor Zinsen und Steuern um 78 Prozent auf 617 Millionen Euro ein, wie der Konzern bekannt gab. Den ursprünglichen Jahresausblick kippte Daimler, nachdem der Konzern schon Mitte März auf die nicht absehbaren wirtschaftlichen Folgen der Viruspandemie hingewiesen hatte. Die Auswirkungen auf Nachfrage, Lieferketten und Produktion könnten nicht sicher und detailliert eingeschätzt werden. Der Konzern gehe aber davon aus, dass Absatz, Umsatz und operatives Ergebnis in diesem Jahr jeweils unter dem Niveau des Vorjahres liegen werden.

* USA/TRUMP/EINWANDERUNG - US-Präsident Donald Trump hat seine am Dienstag angekündigte Verfügung zum Einwanderungsstopp unterzeichnet. "Um unsere großartigen amerikanischen Arbeiter zu schützen, habe ich gerade eine Verordnung unterzeichnet, mit der die Einwanderung in die Vereinigten Staaten vorübergehend ausgesetzt wird. Dies wird sicherstellen, dass arbeitslose Amerikaner jeglicher Herkunft bei der Wiedereröffnung unserer Wirtschaft als erstes für Jobs berücksichtigt werden", begründete Trump auf seiner täglichen Pressekonferenz über das Coronavirus im Weißen Haus erneut den Schritt. Die Regelung gelte zunächst für 60 Tage. Kritiker sehen in der verschärften Einwanderungspolitik des Präsidenten einen Schritt, die Coronavirus-Krise zu nutzen, um sein langersehntes politisches Ziel "America first" umzusetzen.

* VOLKSWAGEN will die wegen der Coronakrise unterbrochene Produktion im US-Werk Chattanooga ab 3. Mai schrittweise wieder hochfahren. Das teilt der Wolfsburger Autobauer mit.

* WIRECARD - Die Wirtschaftsprüfer von KPMG haben bei Wirecard nach Angaben des Dax-Konzerns bislang keine Hinweise auf gefälschte Bilanzen gefunden. Belege für die öffentlich erhobenen Vorwürfe der Bilanzmanipulation seien nach derzeitigem Stand nicht gefunden worden, teilte Wirecard mit. Allerdings verzögert sich die Prüfung erneut um ein paar Tage: KPMG will die Ergebnisse der seit Monaten laufenden Untersuchung erst am Montag bekannt geben. Bis dahin würden noch eingegangene Daten verarbeitet und berücksichtigt. Es war usprünglich geplant, dass die Prüfer den abschließenden Bericht bis Mittwoch vorlegen.

* PROSIEBENSAT.1 streicht wegen der Corona-Krise die Prognose für 2020 und die Dividende. Aufgrund des derzeitigen Stillstands der Weltwirtschaft und der daraus resultierenden wirtschaftlichen Unsicherheit sei es ProSiebenSat.1 derzeit nicht möglich, einen Ausblick auf das finanzielle Ergebnis im zweiten Quartal und für das Gesamtjahr zu geben, teilte das Unternehmen mit. Der Vorstand habe daher entschieden, die Finanzprognose für das Gesamtjahr 2020 zurückzunehmen. Für das Geschäftsjahr 2019 will der Fernsehkonzern keine Dividende zahlen.

* CREDIT-SUISSE - Gelungener Einstand für den neuen Credit-Suisse-Chef Thomas Gottstein. Die Schweizer Großbank steigerte den Gewinn im ersten Quartal 2020 um 75 Prozent auf 1,3 Milliarden Franken, wie sie mitteilte. Von der Bank selbst befragte Analysten hatten einen Überschuss von rund einer Milliarde Franken erwartet. Vor allem im Wertpapier-Geschäft und in der Region Asien lief es rund. Doch während die Coronavirus-Krise das Geschäft im Startquartal stützte, ziehen nun Wolken auf. In den kommenden Quartalen müsse die Bank möglicherweise weitere Reserven bilden und Wertberichtigungen vornehmen.

* BOEING - Der US-Flugzeughersteller ist von Alafco auf 336 Millionen Dollar verklagt worden. Boeing habe zu Unrecht die Rückgabe von Vorauszahlungen für 40 seiner in Schwierigkeiten geratenen 737 MAX-Flugzeuge verweigert, so das kuwaitische Leasingunternehmen.

* Die KRANKENKASSEN üben Kritik an dem Vorhaben von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU), die Kosten für die Corona-Tests auch bei der geplanten massiven Ausweitung weiterhin auf die gesetzliche Krankenversicherung abzuwälzen. Zwar sei das Ziel des Gesetzes zu begrüßen, schnell flächendeckende Testungen zu ermöglichen, sagt der Chef des AOK-Bundesverbandes, Martin Litsch, den Zeitungen des "Redaktionsnetzwerk Deutschland". "Klar ist aber auch, dass es sich hierbei um eine Maßnahme zum allgemeinen Bevölkerungsschutz handelt. Infektionsschutz und Seuchenbekämpfung gehören zur Gefahrenabwehr, für die grundsätzlich die Länder die Aufgaben- und Ausgabenverantwortung tragen."

rtr