* VIRUS/DEUTSCHLAND - Bundesfinanzminister Olaf Scholz will Großkonzernen wie der Lufthansa in der Virus-Krise notfalls auch mit einer zeitweisen staatlichen Beteiligung helfen. Der Bund garantiere über die KfW-Programme Liquidität für Unternehmen, sagte der SPD-Politiker im ZDF. "Ich habe vorgeschlagen, dass wir das auch ergänzen durch Programme, wo wir dann mit Eigenkapital helfen können, uns also zeitweilig an solchen Unternehmen auch beteiligen, wenn die das sinnvoll und hilfreich finden." Die Virus-Krise könne Deutschland trotz der wirtschaftlichen und finanziellen Belastung "sehr lange" durchhalten. Der Staat müsse angesichts sehr solider Finanzen nicht befürchten, "dass wir keine Möglichkeiten haben, die Mittel zu bekommen, die wir jetzt brauchen".
* VIRUS/USA - Kalifornien hat wegen der Corona-Krise eine Ausgangssperre im gesamten US-Bundesstaat verhängt. Zur Eindämmung des Virus dürften die 40 Millionen Bewohner des bevölkerungsreichsten Bundesstaates ihre Häuser nur noch aus dringlichen Gründen verlassen, sagte Gouverneur Gavin Newsoms.
* VIRUS/G7 - US-Präsident Donald Trump hat das G7-Gipfeltreffen in Camp David im Juni wegen der Corona-Pandemie abgesagt. Statt der Beratungen auf dem Landsitz des Präsidenten im Bundesstaat Maryland solle es nun eine Videokonferenz der Staats- und Regierungschefs der sieben führenden Industriestaaten geben, teilte das Weiße Haus mit. So könne jedes Land "all seine Ressourcen auf die Reaktion auf die gesundheitlichen und wirtschaftlichen Herausforderungen" der Virus-Krise konzentrieren.
* SIEMENS - Gut ein halbes Jahr vor dem geplanten Börsengang der Energie-Sparte muss deren designierter Chef gehen. Michael Sen werde das Unternehmen ebenso wie sein Finanzvorstand Klaus Patzak "im gegenseitigen Einvernehmen" verlassen, teilte der Konzern überraschend mit. Hintergrund ist laut Unternehmenskreisen ein seit längerem schwelender Streit über die Umstände der Abspaltung von Siemens Energy. Zugleich wird der Abschied von Joe Kaeser von der Spitze des Konzerns konkreter: Sein Stellvertreter Roland Busch soll den Chefposten spätestens zur Hauptversammlung am 3. Februar 2021 übernehmen. Er übernimmt schon im Oktober die wichtigsten Zuständigkeiten von Kaeser und wird dann der neue starke Mann bei Siemens.
* DEUTSCHE EUROSHOP leidet unter den von den Behörden angeordneten Ladenschließungen und streicht die Dividende. Die finanziellen Auswirkungen auf das Geschäftsjahr 2020 aufgrund der fortschreitenden Ausbreitung und der nicht absehbaren Dauer der Coronavirus-Pandemie seien derzeit nicht quantifizierbar. 2019 lief das Geschäft noch, der Gewinn aus der operativen Tätigkeit (FFO) sank leicht um 0,5 Prozent auf 149,6 Millionen Euro. Wegen Steuererstattungen für Vorjahre schoss das Konzernergebnis um 41,2 Prozent auf 112,1 Millionen in die Höhe.
* AMS - Der österreichische Sensor-Spezialist will sich durch den rapiden Kursverfall seiner Aktien nicht von der Übernahme von OSRAM abbringen lassen. AMS machte deutlich, dass das Unternehmen zuversichtlich ist, die 1,65 Milliarden Euro schwere Kapitalerhöhung zur Finanzierung der Übernahme bei den Aktionären und anderen Investoren unterzubringen. "AMS ist seit Start der Bezugsrechtsemission im fortlaufenden Kontakt mit Investoren und hat positive Rückmeldungen von einer Reihe großer Aktionäre erhalten, die planen, ihre Bezugsrechte auszuüben, sowie von weiteren Investoren, die an der Bezugsrechtsemission teilnehmen möchten", teilte das Unternehmen mit.
* USA/FED - Die von der US-Notenbank ergriffenen Krisenmaßnahmen im Kampf gegen die Auswirkungen der Coronavirus-Krise beginnen nach Einschätzung einer Vertreterin der Federal Reserve allmählich zu greifen. Es sei ermutigend zu sehen, dass es deutlich mehr Kredite an Banken am sogenannten Diskont-Fenster der Fed gegeben habe, sagte die Präsidentin des Notenbank-Ablegers in San Francisco, Mary Daly, zu Reuters. Außerdem nehme die Volatilität an den Märkten ab. Die Instrumente entfalteten ihre Wirkung. Die Fed werde weiter die Lage beobachten, um zu sehen, ob mehr getan werden müsse.
* Die EUROPÄISCHE ZENTRALBANK ist in der aktuellen Coronakrise zu entschlossenem Handeln bereit. "Wir werden innerhalb unseres Mandats alles tun, was erforderlich ist, um den Euroraum in dieser Krise zu unterstützen," schreibt EZB-Präsidentin Christine Lagarde in einem Gastbeitrag im "Handelsblatt".
* CORONAVIRUS - Der Städte- und Gemeindebund lehnt im Kampf gegen die Coronavirus-Krise eine Ausgangssperre in Deutschland ab. Die Bürger hielten sich weitgehend an die von Bund, Ländern und Kommunen erlassenen Vorgaben, sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Im Vordergrund sollte immer wieder Aufklärung und Belehrung und nicht Zwang stehen, der flächendeckend ohnehin kaum zu kontrollieren ist." Eine flächendeckende Ausgangssperre sei einer der gravierendsten Eingriffe in die Freiheitsrechtes jedes Einzelnen und "noch nicht notwendig".
* VIRUS/CHINA - China meldet den zweiten Tag in Folge keine Ansteckungen im Inland. Allerdings gebe es 39 neue Infektionsfälle unter einreisenden Menschen, teilten die Gesundheitsbehörden mit. So viele seien an einem Tag noch nie gezählt worden.
* VIRUS/SÜDKOREA - In Südkorea sind den Gesundheitsbehörden zufolge 87 neue Coronavirus-Fälle aufgetreten. Damit hält der Abwärtstrend der vergangenen Tage an, auch wenn es am Donnerstag eine leichte Zunahme wegen kleinerer Ausbruchsherde gegeben hatte. Insgesamt sind in Südkorea nun 8652 Infektionsfälle registriert.
* CORONAVIRUS - Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) fordert eine Aufstockung des Kurzarbeitergeldes für die erwarteten über zwei Millionen von der Virus-Krise Betroffenen auf 80 Prozent des letzten Lohns. Den Arbeitgebern würden die Sozialbeiträge zu hundert Prozent erstattet, während Beschäftigte in Kurzarbeit nur 60 Prozent (mit Kindern 67 Prozent) ihres letzten Einkommens von der Bundesagentur für Arbeit (BA) erhielten, heißt es in einer der Nachrichtenagentur Reuters vorliegenden Stellungnahme des DGB zum Verordnungsentwurf des Arbeitsministeriums: "Diese soziale Schieflage ist für die Gewerkschaften nicht akzeptabel."
rtr