* VIRUS: Die Zahl der weltweit am Coronavirus erkrankten Menschen hat nach Angaben der US-Universität Johns Hopkins die Schwelle von einer Million Fälle überschritten. Über 51.000 Menschen seien gestorben, teilte die Universität mit. In Deutschland sind nach Angaben des Robert-Koch-Instituts mehr als 1000 Menschen an der Lungenkrankheit gestorben. Die Zahl der Toten erhöhte sich gegenüber dem Vortag um 145 auf 1.017. Die Zahl der Infektionen stieg um 6.174 auf 79.696 Fälle.
* VIRUS/DEUTSCHLAND: Wirtschaftsprüfer warnen vor einem Scheitern des Kreditprogramms für Corona-geschädigte Unternehmen. "Wir sehen die Gefahr, dass die Maßnahmen zur Liquiditätsversorgung an der Umsetzung scheitern", erklärte Klaus-Peter Naumann, Chef des Instituts der Wirtschaftsprüfer (IDW), in einem Schreiben das Reuters vorlag. Die Anforderungen an die Hilfskredite könnten nur von einem Bruchteil der Unternehmen erfüllt werden.
* USA/KONJUNKTUR: Das Haushaltsbüro des US-Kongresses (CBO) erwartet wegen der Coronavirus-Epidemie einen Anstieg der Arbeitslosenquote in Q2 auf mehr als zehn Prozent. In dem Zeitraum sei auch ein Rückgang des BIP um über sieben Prozent zu erwarten. Der Zins der zehnjährigen Staatsanleihen werde nicht die Marke von ein Prozent übersteigen. Heute werden weitere Arbeitsmarktdaten erwartet.
* ADIDAS verhandelt nach einem Agenturbericht mit der Staatsbank KfW über einen Milliardenkredit. Eine Sprecherin verwies auf die Äußerungen von Vorstandschef Kasper Rorsted jüngst in einem Interview: "Direkte Staatshilfe nicht, aber wir werden Kredite brauchen, wir bei Adidas wie auch die Wirtschaft insgesamt."
* BEIERSDORF - Der Hersteller von Tesa-Klebeprodukten und Nivea-Kosmetik zieht wegen der Corona-Krise seine Prognose für 2020 zurück. Die noch Anfang März veröffentlichten Ziele würden "voraussichtlich nicht erreicht und daher nicht länger aufrechterhalten." Die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Krise seien noch nicht hinreichend abzuschätzen. Im ersten Quartal sei der Konzernumsatz um 3,6 Prozent auf 1,910 Milliarden Euro zurückgegangen. Im Unternehmensbereich Consumer sei der Umsatz organisch um 3,3 Prozent gesunken, im deutlich kleineren Unternehmensbereich Tesa um 5,1 Prozent.
* DAIMLER - Der Autokonzern hat sich bei den Banken BNP, Santander, Deutsche Bank und JPMorgan eine weitere Milliarden-Kreditlinie gesichert. Die neue Kreditlinie über zwölf Milliarden Euro ergänze einen bestehenden Vertrag über elf Milliarden. Die neue Darlehensfazilität könne in einem Zeitraum von zwölf Monaten mit zwei Verlängerungsoptionen von sechs Monaten gezogen werden. Die weitere Kreditlinie verschaffe Daimler einen weiteren Liquiditätspuffer. Zum Jahresende 2019 habe der Konzern eine Bruttoliquidität von rund 24 Milliarden im Industriegeschäft verzeichnet.
* LUFTHANSA - Die Konzerntochter Germanwings hat nach Darstellung der Lufthansa mit der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) keine Einigung in Sachen Kurzarbeit für Piloten erzielt. Die VC hatte am Mittwochabend erklärt, es gebe auch bei Germanwings eine Einigung etwa zur Aufstockung des Kurzarbeitergeldes.
* THYSSENKRUPP fährt wegen der Corona-Krise die Stahl-Produktion zurück. "Angesichts der wirtschaftlichen Auswirkungen in Folge der Corona-Krise passen wir unsere gesamte Produktionskette an", teilte Thyssenkrupp Steel Europe am Donnerstagabend auf Anfrage der Nachrichtenagentur Reuters mit. Dies beinhalte die Hochofen- und die Weiterverarbeitungsstufen. Abhängig von der weiteren Entwicklung seien zusätzliche Produktionskürzungen möglich. Parallel zu diesen Maßnahmen werde die Stahlsparte in der Produktion und Verwaltung in Kurzarbeit gehen.
* HELLA - Der Licht- und Sensorik-Spezialist hat 50 Prozent seiner Mitarbeiter in Deutschland in Kurzarbeit geschickt und schließt mehr als die Hälfte seiner Werke. Das sagte Hella-Chef Rolf Breidenbach dem "Handelsblatt".
* RTL - Der Fernsehkonzern zieht seine Prognose für das laufende Jahr wegen der Coronakrise zurück. Das erste Quartal sei noch weitgehend im Rahmen der Erwartungen verlaufen, erklärte die Bertelsmann-Tochter. Doch Stornierungen von Werbebuchungen und verschobene Fernseh-Produktionen dürften die Geschäftszahlen in den nächsten Monaten belasten. Die Konjunkturaussichten hätten sich deutlich eingetrübt. Deshalb streicht RTL auch die für das Jahr 2019 vorgeschlagene Dividende von vier Euro je Aktie.
* TESLA - Der US-Elektroautobauer hat bei dem Model Y seinen Zeitplan für Fertigung und Auslieferung deutlich übertroffen. Der Bau habe im Januar begonnen und die Auslieferung im März, teilte Tesla mit. Zudem erziele die Tesla-Fabrik in Shanghai trotz signifikanter Rückschläge weiter eine Rekordproduktion.
* KURZARBEITERGELD - Bundesarbeitsminister Hubertus Heil ist zu Gesprächen über eine Anhebung des Kurzarbeitergeldes bereit, wenn Unternehmen in der Virus-Krise sonst in Existenznot geraten. "Mein Appell an die Arbeitgeber in dieser Situation ist klar: Schmeißt die Leute nicht raus! Ihr habt die erleichterten Regeln für Kurzarbeit, mit denen wir Brücken über diese Krise bauen. Wenn es nötig ist, bauen wir die auch noch länger", sagte der SPD-Politiker der "Rheinischen Post".
rtr