* VIRUS/AUTOINDUSTRIE - Finanzminister Olaf Scholz lehnt eine rasche Entscheidung über staatliche Hilfen für die Automobilindustrie ab und hat ein Konjunkturprogramm Ende des Monats in Aussicht gestellt. "Das, was wir brauchen, ist irgendwie Ende Mai, vielleicht Anfang Juni ein umfassendes Programm, in dem wir uns mit der Belegung der Konjunktur beschäftigen", sagte Scholz in der ARD. Wirtschaftsverbände verlangten dagegen zügige Entscheidungen für die Wiederbelebung von Industrie- und Handel. Die Autoindustrie mahnte am Wochenende einen schnellen Beschluss für umfassende Kaufprämien an.

* LUFTHANSA sieht Chancen auf eine zügige Einigung zur Rettung des Konzerns. Der Austausch mit der Bundesregierung sei intensiv und konstruktiv, schrieb der Lufthansa-Vorstand in einer Mitteilung an die Mitarbeiter. Nach einem "Spiegel"-Bericht will der Staat mit 25,1 Prozent bei der Lufthansa einsteigen. Verhandelt würde über Hilfen von rund zehn Milliarden Euro.

* IMPFSTOFF/GEBERKONFERENZ - Auf einer internationalen Geberkonferenz wollen heute Regierungen, Pharmaunternehmen und private Stiftungen neue Gelder für die Entwicklung eines Imfstoffes gegen das Coronavirus einsammeln. Schätzungen zufolge fehlen noch einige Milliarden Euro. Deutschland werde sich "mit einem deutlichen finanziellen Beitrag beteiligen", kündigte Bundeskanzlerin Angela Merkel an.

* USA/TRUMP - US-Präsident Donald Trump muss seine Prognose für an COVID-19-verstorbene Amerikaner nach oben korrigieren. "Wir werden irgendwo von 75, 80 bis 100.000 Menschen verlieren. Das ist eine schreckliche Sache", sagte Trump bei einer Veranstaltung des Senders Fox News, wo er sich Wählerfragen stellte. Anfang der Woche hatte er von 60.000 bis 70.000 gesprochen. Er sei aber zuversichtlich, dass die USA bis Jahresende einen Impfstoff haben.

* VIRUS/STATISTIK - Die Zahl der weltweiten Fälle von neuartigen Corona-Infektionen liegt nach einer Zählung der Nachrichtenagentur Reuters bei über 3,5 Millionen. An COVID-19 sind demnach fast eine Viertelmillion Menschen gestorben. Der Anstieg der Todesfälle und der Neuinfektionen hat sich von den im letzten Monat erreichten Höchstständen verlangsamt, wie aus den Reuters-Daten hervorgeht.

* DEUTSCHE BANK-Aufsichtsratschef Paul Achleitner muss auf der Hauptversammlung am 20. Mai einmal mehr mit Unmut der Aktionäre rechnen. Der Stimmrechtsberater Glass Lewis sprach sich gegen die Entlastung von Achleitner aus, wie aus der Reuters vorliegenden Analyse hervorgeht.

* DEUTSCHE TELEKOM pocht auf die Beteiligung des umstrittenen chinesischen Konzerns Huawei beim Ausbau des Mobilfunknetzes. "Wir brauchen auch Huawei", sagte Telekom-Deutschlandchef Dirk Wössner der "FAZ".

* VOLKSWAGEN - Vorstand Andreas Renschler erwartet eine Verzögerung der Entwicklung selbstfahrender Autos als Folge der Coronakrise. "Wenn Investitionen verschoben werden, dann beim autonomen Fahren", sagte er dem "Spiegel".

* ALLIANZ muss sich wegen der Coronakrise auf den ersten Gewinnrückgang seit neun Jahren gefasst machen. Europas größter Versicherer geht davon aus, dass sein operatives Ergebnis in diesem Jahr um mehr als eine halbe Milliarde Euro schrumpfen wird. Die anvisierten 11,5 bis 12,5 (Vorjahr: 11,9) Milliarden Euro seien "aus heutiger Sicht nicht mehr zu erreichen", räumte die Allianz am Donnerstagabend an.

* WIRECARD - Großinvestoren drängen das Management zu einer schnellen Aufklärung der seit Monaten schwelenden Vorwürfe der Bilanzmanipulation. Die Fondsgesellschaft Union Investment warf dem Zahlungsdienstleister eine "schleppende" Aufarbeitung der KPMG-Sonderprüfung sowie eine unprofessionelle Unternehmensführung vor.

* THYSSENKRUPP - Nur wenige Wochen nach dem milliardenschweren Verkauf der Aufzugssparte schlägt Thyssenkrupp wegen der Einbußen durch die Corona-Krise Alarm. "Mittelfristig werden die Corona-bedingten Liquiditätsabflüsse aller Voraussicht nach dazu führen, dass der finanzielle Spielraum aus dem Verkauf des Aufzuggeschäfts weitaus geringer als ursprünglich angenommen sein wird", hieß es in einem Reuters vorliegenden Brief des Vorstands an die Mitarbeiter. "Wir bereiten Lösungswege dafür vor."

* EZB - Die Europäische Zentralbank rechnet wegen der Virus-Krise mit einem massiven Konjunktureinbruch im Euro-Raum. Im ungünstigsten Fall halten die Währungshüter einen Einbruch des Bruttoinlandsprodukts im zweiten Quartal von 15 Prozent für möglich, gefolgt von einer sich länger hinziehenden und unvollständigen Erholung, wie aus einer am Freitag veröffentlichten Analyse der EZB hervorgeht.

rtr