* PROTESTE - Die durch die Tötung des Afroamerikaners George Floyd ausgelöste Protestwelle in den USA gegen Rassismus und Polizeigewalt hat sich am Sonntag friedlich fortgesetzt. Bei den Märschen durch die Metropolen war die Stimmung der Teilnehmer überwiegend fröhlich und hatte nichts mehr mit den Ausschreitungen voller Wut und Gewalt der vergangenen zwei Wochen gemein. Grund für den Stimmungswechsel ist, dass die Forderungen der Demonstranten nach Polizeireformen unter anderem in Minneapolis und New York Gehör fanden.
* VIRUS - In den USA steigt die Zahl der neu mit Covid-19 Infizierten auf den höchsten Stand seit Mitte Mai. Das Zentrum für die Kontrolle und Prävention von Krankheiten (CDC) meldete am Sonntag 29.214 neue Fälle, womit die Zahl nun insgesamt bei rund 1,92 Millionen liegt. Die Zahl der neuen Toten sank hingegen nach zwei Tagen mit Zuwächsen wieder. Die CDC gab sie am Sonntag mit 709 an, womit die Gesamtzahl bei 109.192 liegt.
* AUTOBAUER - US-Präsident Donald Trump hat erneut mit Einfuhrzöllen auf Autos aus Europa gedroht. Sollte die EU nicht ihre Zölle auf amerikanischen Hummer fallen lassen, werde er entsprechende Aufschläge auf europäische Fahrzeuge verhängen, sagte Trump vor Berufsfischern.
* WIRECARD - Die Finanzaufsicht BaFin hat den Vorstand um Firmenchef Markus Braun wegen des Verdachts auf Marktmanipulation angezeigt. Die Staatsanwaltschaft München I und die Polizei durchsuchten am Freitag die Firmenzentrale des Zahlungsdienstleisters im Münchener Vorort Aschheim. Die Behörden gehen dem Verdacht nach, ob die Vorstände im Rahmen einer Sonder-Bilanzprüfung durch KPMG irreführende Angaben gemacht und dadurch den Börsenkurs manipuliert haben. Die Aktien sackten im Frankfurter Späthandel um bis zu zehn Prozent ab. Am Sonntag erklärte Wirecard, an seinen Jahreszielen festzuhalten.
* VOLKSWAGEN denkt in der Coronakrise über Einsparungen nach. Ein Konzernsprecher bestätigte, dass das Thema jüngst auf einer internen Veranstaltung beraten worden sei. Konkrete Beschlüsse gebe es noch nicht.
* BMW - "Ab Mitte Juni werden alle Automobilwerke wieder im regulären Schichtbetrieb arbeiten", zitiert die "Automobilwoche" eine BMW-Sprecherin. Im Münchner Stammwerk liege die Produktion mit 1000 Fahrzeugen am Tag nun wieder auf Vor-Corona-Niveau. Trotzdem reiche die Kapazität nicht aus, um alle während der Corona-Unterbrechung ab Mitte März liegen gebliebenen Aufträge abzuarbeiten, berichtet das Magazin unter Berufung auf ein internes Schreiben an die Händler.
* LUFTHANSA - Die Airline führt nach Angaben von Konzernchef Carsten Spohr eine "Home-Coming-Garantie" ein. "Wer zurückwill nach Deutschland, den bringen wir zurück", sagt er der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". "Sei es, weil er wegen erhöhter Temperatur am Zielort nicht einreisen darf, er dort in Quarantäne müsste oder weil im Gastland das Virus ausbricht - für alle diese Fälle wird es eine abgesicherte Rückflug-Garantie geben."
* DELEVERY HERO - Der US-Essenslieferant Grubhub hat einem Medienbericht zufolge das Interesse von mindestens zwei europäischen Firmen auf sich gezogen. Darunter seien Delivery Hero aus Deutschland und Just Eat Takeaway aus den Niederlanden, berichtet der Sender "CNBC".
* AIRBUS - Die Geschäfte bei dem Flugzeugbauer laufen wieder etwas besser. Im Mai lieferte der Konzern 24 Maschinen aus, nachdem es im April nur 14 gewesen waren.
* ÜBERNAHMEN - CDU-Präsidiumsmitglied und Gesundheitsminister Jens Spahn fordert eine Reform des europäischen Kartellrechts. Nach der Corona-Krise müsse mindestens eine europäische Fluggesellschaft auf den vorderen Plätzen der Weltliga spielen, sagte Spahn der "Rheinischen Post". "Das geht aber nur, wenn wir unseren Fluggesellschaften die Chance geben, durch Fusionen stark zu werden". Dieses Prinzip gelte auch für andere Branchen wie Stahl, IT oder Banken.
* HAPAG LLOYD - Die Container-Linie rechnet mit einem Rückgang von rund zehn Prozent im weltweiten Handel. Im eigenen Haus würden im Q2 2020 zehn bis 15 Prozent geringere Transportmengen als vor Jahresfrist erwartet, sagte Vorstandschef Rolf Habben Jansen der "Welt". Im vierten Quartal könne der Rückgang dann nur noch im einstelligen Prozentbereich liegen.
* EZB/URTEIL - Im Ringen um eine Antwort auf das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zu den billionenschweren Aufkäufen von Staatsanleihen der Euro-Länder durch die EZB könnte sich einem Medienbericht zufolge eine Lösung abzeichnen. Der CDU-Europaabgeordnete Sven Simon habe vorgeschlagen, dass nicht der Bundestag eine von Karlsruhe geforderte Erklärung der EZB verlangen solle, sondern das Europaparlament, berichtete die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung".
rtr