* WHO - Deutschland und Frankreich wollen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) mehr Geld und Macht geben. Das geht aus einem Reuters vorliegenden gemeinsamen Reform-Papier beider Regierungen vor, das noch im September innerhalb der WHO diskutiert werden soll. Darin wird unterstrichen, dass die Corona-Pandemie die seit langem bestehenden finanziellen und rechtlichen Schwächen der UN-Agentur bloßgelegt habe. Anders als die US-Regierung, die auf eine WHO-Reform dringt, um den Einfluss Chinas zurückzudrängen, wollen beide EU-Staaten eher die strukturellen Probleme der Organisation lösen, die seit Jahren bei wachsenden Aufgaben in Zahlungsnöten ist.

* USA - Beim Parteitag der US-Demokraten hat der frühere Präsident Barack Obama seine Unterstützung für seinen langjährigen Vize und aktuellen Präsidentschaftskandidaten Joe Biden ausgesprochen und mit dem amtierenden Präsidenten Donald Trump abgerechnet. Trump "behandele die Präsidentschaft nur als eine weitere Reality-Show, um die Aufmerksamkeit zu bekommen, nach der er sich sehnt." Auf dem Parteitag wurde zudem die kalifornische Senatorin Kamala Harris als Vizepräsidentschaftskandidatin nominiert.

* Die USA dringen bei den Vereinten Nationen (UN) auf eine Wiederherstellung sämtlicher zuvor ausgesetzter Sanktionen gegen den Iran. Präsident Donald Trump erklärte auf einer Pressekonferenz in Washington, er werde Außenminister Mike Pompeo anweisen, die Forderung im UN-Sicherheitsrat vorzubringen.

* Bundeskanzlerin Angela Merkel besucht heute den französischen Präsidenten Emmanuel Macron in dessen Sommerresidenz Fort de Bregancon am Mittelmeer. Themen sollen Diplomaten zufolge unter anderem der Konflikt zwischen Griechenland und der Türkei im östlichen Mittelmeer, die Krisen in Libanon, Libyen und Belarus sowie die Umsetzung der Beschlüsse des EU-Gipfels zu den europäischen Finanzen sein. Nach französischen Angaben sollen auch der Brexit, die Beziehungen zu China und Afrika sowie ein koordiniertes Vorgehen der Europäer in der Corona-Krise auf der Agenda stehen.

* APPLE ist erstmals zwei Billionen Dollar wert. Der iPhone-Hersteller knackte als erstes US-Unternehmen an der Wall Street die magische Marke bei der Marktkapitalisierung. Apple ist auch der wertvollste börsennotierte Konzern der Welt, nachdem er den saudischen Ölriesen Saudi Aramco überflügelt hatte. Seit Jahresbeginn haben die Titel rund 59 Prozent zugelegt.

* WIRECARD/DELIVERY HERO - Nach dem milliardenschweren Bilanzskandal fliegt der insolvente Zahlungsabwickler Wirecard aus dem Dax. Nachfolger im deutschen Leitindex wird der Essenslieferdienst Delivery Hero, wie die Deutsche Börse mitteilte. Dessen Platz im Nebenwerteindex MDax nimmt der Anlagenbauer Aixtron ein. In den SDax steigt die Hornbach-Baumarkt-AG auf. Auch aus dem Technologieindex TecDax scheidet Wirecard aus und wird dort durch den Laser-Maschinenbauer LPKF Laser ersetzt. Die Änderungen werden am Montag wirksam. Die Börse hatte ihre Regeln extra wegen Wirecard geändert, um das insolvente Unternehmen schneller aus dem Dax zu verbannen.

* DELIVERY HERO - Der Chef des Dax-Aufsteigers, Niklas Östberg, will sich im Wettbewerb mit Amazon und Google behaupten und nimmt dafür Verluste in Kauf. "Wir sind später als Amazon und Google gestartet und können deswegen nicht nur organisch wachsen, sondern müssen unser Wachstum über signifikante Investitionen stemmen", sagte Östberg, der den in mehr als 40 Ländern aktiven Essenslieferdienst 2011 gegründet hat, der Nachrichtenagentur Reuters. Seit einiger Zeit liefert Delivery Hero in einigen Ländern nicht mehr nur Mahlzeiten sondern auch Arzneien, Elektrogeräte und vieles mehr, und betreibt eigene Mini-Lager. Produktvielfalt sei im Wettbewerb vonnöten, um konkurrieren zu können, sagte der 40-Jährige.

* RWE will nach den Worten seines Finanzchefs mit den Einnahmen aus der Kapitalerhöhung sein Ökostromgeschäft schneller und stärker ausbauen. "Das Umfeld ist positiver als zu Anfang des Jahres. Deshalb sind wir zuversichtlich, dass wir mehr Wachstum generieren können. Das war ein Grund für die Kapitalerhöhung", sagte Finanzchef Markus Krebber zu Reuters. "Aus unserer bestehenden Pipeline wollen wir noch mehr Projekte als bisher geplant realisieren." RWE habe auch kleinere Zukäufe im Blick - allerdings nicht in der Größenordnung wie zuletzt beim Nordex-Deal.

* NVIDIA - Getrieben von einem starken Videospiele-Markt und guten Absatzzahlen in Rechenzentren erwartet der Chip-Hersteller im dritten Quartal einen besseren Umsatz als von Analysten prognostiziert. Der Konzern rechne mit einem Umsatz von 4,4 Milliarden Dollar, plus oder minus zwei Prozent. Analysten gingen dagegen von 3,97 Milliarden Dollar aus. Im zweiten Quartal verbuchte die Rechenzentrumssparte einen Umsatz von 1,75 Milliarden Dollar, etwas mehr als die von Experten erwarteten 1,71 Milliarden Dollar. Auch das Spielegeschäft schnitt mit einem Umsatz von 1,65 Milliarden Dollar besser ab als die prognostizierten 1,41 Milliarden Dollar.

* AIRBNB - Die Zimmervermittlungs-Plattform hat bei den US-Behörden die Unterlagen für den Börsengang eingereicht. Die Papiere seien der Aufsicht SEC vertraulich übergeben worden, teilte das US-Unternehmen mit. Einen konkreten Termin für den Sprung auf das Handelsparkett nannte die Firma zunächst nicht. Dieser hänge unter anderen von den Marktbedingungen ab. Die Zahl der auszugebenden Aktien und die Preisspanne stünden noch nicht fest.

* USA/FED - Inmitten der Corona-Krise steht die US-Notenbank vor dem Abschluss ihres Strategiechecks, der die Basis für eine längerfristig lockere Geldpolitik legen könnte. Angesichts grundlegender wirtschaftlicher Umbrüche ist nach Ansicht der US-Währungshüter eine "Präzisierung" der Stellungnahme zu Langfristzielen und zur geldpolitischen Strategie hilfreich, wie aus den Protokollen der jüngsten Zinssitzung von Ende Juli hervorgeht. Dadurch könne die Geldpolitik "transparenter und nachvollziehbarer" werden. Die Änderungen sollten "in naher Zukunft" abgeschlossen werden.

* DEUTSCHLAND - Die Steuereinnahmen von Bund und Ländern sind im Juli trotz Belastungen aus der Corona-Krise nur noch minimal gesunken. Sie fielen um 0,3 Prozent auf 53,34 Milliarden Euro, wie aus dem Monatsbericht des Bundesfinanzministeriums hervorgeht. Einen erheblichen Rückgang gab es mit 4,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr noch bei der Lohnsteuer, weil viele Firmen Kurzarbeit in Anspruch genommen haben.

rtr