Morning Briefing: Neun Dinge, die Sie heute morgen wissen müssen
· Börse Online Redaktion* FED-PROTOKOLL: Die US-Notenbank hält im Zuge massiver Konjunkturprogramme des künftigen US-Präsidenten Trump schnellere Zinserhöhungen für möglich. Wie aus den Mitschriften zur Dezember-Zinssitzung hervorgeht, waren fast alle Mitglieder im Offenmarktausschuss (FOMC) der Auffassung, dass sich die US-Konjunktur besser entwickeln könnte als bisher prognostiziert. Auch sei eine stärkere Entwicklung des Arbeitsmarkts möglich als zuletzt angenommen. Die Notenbank könne daher gezwungen sein, ihre Leitzinsen rascher anzuheben.
* US-AUTOMARKT: Nach einem starken Dezember hat der US-Automarkt 2016 einen neuen Absatzrekord geknackt. Im vergangenen Jahr rollten nach Angaben des Marktforschers Autodata in den USA insgesamt 17,55 Millionen Autos von den Höfen der Händler. Das entspricht einem Plus von 0,4 Prozent verglichen mit dem Vorjahr. VOLKSWAGEN steigerte den Absatz um 20 Prozent, bei der Marke BMW gab es ein Minus von 5,2 Prozent, bei Mercedes-Benz betrug das Minus 6,4 Prozent. Zuwächse verzeichneten dagegen AUDI und PORSCHE, die im Dezember 13,7 Prozent und 2,0 Prozent mehr Fahrzeuge verkauften. GM steigerte den Absatz im Dezember um zehn Prozent, FORD schaffte nur ein Plus von 0,3 Prozent. TOYOTA übergab zwei Prozent mehr Wagen an die Kunden.
* Die DEUTSCHE BANK legt einen Steuerstreit in den USA mit der Zahlung von 95 Millionen Dollar bei. Das geht aus Gerichtsunterlagen hervor. Die US-Behörden hatten dem Geldhaus vorgeworfen, im Jahr 2000 über ein Geflecht aus Luftbuchungen und Scheinfirmen im großen Stil Steuern hinterzogen zu haben. Die US-Regierung hatte die Deutsche Bank ursprünglich auf Zahlung von mehr als 190 Millionen Dollar verklagt.
* VW und sein ehemaliger Vorstandschef Winterkorn müssen sich laut der Entscheidung eines US-Bezirksrichters gegen Vorwürfe von Anlegern in Kalifornien verteidigen. Die Kläger, zu denen vor allem amerikanische Pensionsfonds zählen, wollen einen Ausgleich für Kursverluste durchsetzen. VW hatte argumentiert, Investorenklagen sollten vor deutschen Gerichten verhandelt werden.
* VW-Konzernchef Müller und seine Vorstandskollegen reisen nicht zu der am Sonntag beginnenden Automesse in Detroit. Diese Entscheidung habe VW nach einer kritischen Prüfung von Kosten und Nutzen einer Teilnahme getroffen, erklärte ein Sprecher. In Detroit ist Volkswagen dieses Jahr nur noch mit den beiden Konzernmarken VW Pkw und Audi vertreten.
* BOEING hat sich einen Milliardenauftrag der Flugzeugleasingsparte des Mischkonzerns GENERAL ELECTRIC gesichert. GE Capital Aviation Services habe 75 Maschinen vom Typ 737 MAX 8 fest bestellt. Die Maschinen haben einen Listenpreis von 8,25 Milliarden Dollar.
* APPLE bietet in China nicht mehr die Nachrichten-App der "New York Times" an. Der Technologiekonzern habe auf Gesuch der Behörden sowohl die englisch- als auch die chinesischsprachigen Apps der US-Zeitung aus iTunes in China entfernt, sagte eine Sprecherin der "New York Times".
* CHINAS Dienstleistungssektor ist im Dezember so schnell gewachsen wie seit 17 Monaten nicht mehr. Der Einkaufsmanagerindex des Datenanbieters Caixin kletterte auf 53,4 Punkte von saisonbereinigt 53,1 Zählern im November. Damit liegt das Barometer deutlich über der Wachstumsgrenze von 50 Punkten und auf dem höchsten Stand seit Juli 2015.
* EZB: Angesichts steigender Inflationsraten in Deutschland und Europa fordern Experten eine Kurswende in der Geldpolitik der EZB. In der "Bild" sagte die Wirtschaftsweise Schnabel: "Der Ausstieg aus der ultraexpansiven Geldpolitik sollte bald eingeleitet werden". Der Chefvolkswirt der DZ Bank, Bielmeier, forderte: "Es ist Zeit für eine Normalisierung, jetzt ist die Zinswende machbar."