Morning Briefing: Neun Dinge, die Sie heute morgen wissen müssen
· Börse Online Redaktion* BREXIT: Die britische Premierministerin May wird sich laut Redetext bei ihrer heutigen Grundsatzrede zum Brexit zum Austritt aus dem EU-Binnenmarkt und der Zollunion bekennen. Dies gehört demnach zu den wichtigsten zwölf Verhandlungszielen, die May in ihrer Rede darlegen werde. Es werde keine Teil-Mitgliedschaft in der EU oder sonstige Konstrukte geben, die Großbritannien "halb drinnen" oder "halb draußen" ließen, heißt es in Auszügen aus ihrer Rede, die in der Nacht veröffentlicht wurden. Die Aussicht auf einen Verlust des Zugangs zum Binnenmarkt dämpft bei Firmen die Investitionsfreude.
* BREXIT: Bundeskanzlerin Merkel hat einen engen Schulterschluss von Politik und Wirtschaft bei den Brexit-Verhandlungen gefordert. Sicher sei man aus vielen Gründen weiter an einem guten Verhältnis mit Großbritannien interessiert, sagte sie am Montagabend beim Neujahresempfang der IHK Köln. Aber wenn Großbritannien die vier Grundfreiheiten des EU-Binnenmarktes nicht akzeptieren wolle, dass könne es keinen vollen Zugang mehr erhalten. "Ich bitte Sie als Vertreter der Wirtschaft, dass wir da gemeinsam handeln."
* DEUTSCHE BÖRSE /LSE : Der Vermögensverwalter BLACKROCK steht hinter dem geplanten Zusammenschluss der beiden Börsen. Die gut 25 Milliarden Euro schwere Fusion sei wichtig für die Entwicklung der europäischen Kapitalmärkte, sagte Blackrock-Chef Fink beim Neujahresempfang der Deutschen Börse. "Nach dem Brexit ist eine enge Verbindung nach London noch wichtiger geworden, weil die Kapitalmärkte dort schon weiter entwickelt sind." Deutsche-Börse-Chef Kengeter kündigte an, das Unternehmen angesichts des Umbruchs an den Finanzmärkten in den nächsten Jahren zu einer "Börse 4.0" weiterentwickeln zu wollen.
* LUFTHANSA : Bei der Catering-Tochter LSG Sky Chefs sollen der "FAZ" zufolge Hunderte Stellen mehr als bislang geplant wegfallen. Statt 1700 sollten bis zum Jahr 2021 nun rund 2000 Arbeitsplätze in Deutschland gestrichen werden, berichtete die Zeitung unter Berufung auf die Gewerkschaft Verdi. Die Ausweitung habe auch damit zu tun, dass die Fluggesellschaft Condor die Zusammenarbeit mit LSG beendet habe.
* CONTINENTAL -Chef Degenhart mahnt in der Diskussion um mögliche US-Strafzölle zu mehr Sachlichkeit. "Seit 100 Jahren wissen wir: Freihandel sichert Arbeitsplätze und schafft mehr Wohlstand als Protektionismus. Das gilt besonders in der Automobilindustrie", sagte der Manager dem "Handelsblatt".
* UBS könnte im Zuge des Brexit bei Bedarf ihre Aktivitäten in der deutschen Bankenmetropole Frankfurt ausbauen. Derzeit sei es aber noch zu früh, um konkrete Maßnahmen zu treffen.
* FACEBOOK -Geschäftsführerin Sandberg sieht ihr Unternehmen im Kampf gegen falsche Nachrichten ("fake news") in der Verantwortung. "Ich glaube, wir alle sind uns über die Ziele einig. Die Menschen wollen keine 'Hoaxes', keine Falschmeldungen auf Facebook sehen, wir wollen sie nicht zeigen und wir wollen nicht, dass Leute damit Geld verdienen", sagte Sandberg der "Bild". Sie betonte, die Frage sei, wie man das mit 1,79 Milliarden monatlichen Nutzern hinbekomme. * FIAT Die italienische Regierung hat Kritik aus Deutschland wegen angeblich illegaler Abgasvorrichtungen bei Fiat zurückgewiesen. Entgegen den Anschuldigungen gebe es beim Mini-SUV 500X keine Unregelmäßigkeiten bei den Abgaswerten, erklärte das Verkehrsministerium. Die Untersuchungen hätten gezeigt, dass das Modell den Vorschriften entspreche. * GM kündigt einem Insider zufolge noch am Dienstag eine Milliardeninvestition in den USA an. Das Unternehmen steht wegen seiner Werke in Mexiko in der Kritik des künftigen US-Präsidenten Donald Trump.