Morning Briefing: Zehn Dinge, die Sie heute morgen wissen müssen
· Börse Online Redaktion* USA: In einem Rundumschlag hat der künftige US-Präsident Trump die Flüchtlingspolitik von Angela Merkel, Deutschland als Teil der EU und die deutschen Autobauer kritisiert. "Ich finde, sie (Merkel) hat einen äußerst katastrophalen Fehler gemacht, und zwar all diese Illegalen ins Land zu lassen", sagte Trump der "Bild". Zur deutschen Rolle in der EU sagt er: "Im Grunde genommen ist die Europäische Union ein Mittel zum Zweck für Deutschland." Deshalb sei es auch klug von Großbritannien, aus der EU auszutreten. Deutschen Autobauern drohte er hohe Einfuhr-Zölle an: "Ich würde BMW sagen, wenn sie eine Fabrik in Mexiko bauen und Autos in die USA verkaufen wollen ohne eine 35-Prozent-Steuer, dann können sie das vergessen." Deutsche Firmen zeigen sich nach Angaben von DIHK-Präsident Schweitzer wegen Trump stark verunsichert.
* USA: Vor Trumps Amtseinführung wächst die Sorge vor einer Verschärfung der Spannungen auf internationalen Konfliktfeldern. Frankreich und Palästinenser-Präsident Abbas warnten Trump vor einer einseitig pro-israelischen Politik im Nahen Osten. US-Präsident Obama verteidigte die Entscheidung, eine gegen Israel gerichtete UN-Resolution nicht zu verhindern. China mahnte Trump, nicht an Grundfesten diplomatischer Beziehungen zwischen beiden Großmächten zu rütteln. Trump-Berater und der Kreml dementierten Medienberichte, es sei bereits in einigen Wochen ein Treffen mit dem russischen Staatschef Putin geplant. Dem "WSJ" sagte Trump, Sanktionen gegen Russland könnten fallen, wenn Moskau bei der Bekämpfung des IS und bei der Erreichung anderer für die USA wichtiger Ziele hilfreich sei.
* ITALIEN/BANKEN: Die Ratingagentur DBRS hat die Bonität des Landes herabgestuft. Sie begründete dies mit der anhaltenden Schwäche im italienischen Bankensystem, fragilem Wachstum und Zweifeln an der Fähigkeit der Regierung, Reformen umzusetzen. Aus dem italienischem Finanzministerium hieß es, der Schritt dürfte keinen großen Einfluss auf die Kreditkosten des Landes haben. Italien hat nun bei keiner der vier großen Agenturen mehr ein "A"-Rating. Als Folge könnte sich der Risiko-Aufschlag beim Anleihenkauf erhöhen. Italiens Banken würde dies treffen, weil sie Anleihen des Landes als Sicherheit für Kredite hinterlegen, die sie bei der EZB aufnehmen.
* Die ALLIANZ hält auf der Suche nach Zukäufen in den USA nur Ausschau nach dicken Fischen. "Uns würde nur eine größere Übernahme helfen", sagte Konzernchef Bäte der "SZ". "Und da muss man sehen, wer zu uns passt, eine saubere Bilanz hat und bezahlbar ist." US-Unternehmen seien derzeit extrem hoch bewertet. Zu Berichten über ein Interesse am schweizerischen Rivalen ZURICH äußerte sich Bäte nur indirekt. "Man muss (...) immer erst jemanden haben, der gekauft werden will." Die Allianz habe nie eine feindliche Übernahme gemacht.
* DEUTSCHE BANK : "Früher haben wir Regelverstöße nicht immer konsequent bestraft", sagte der neue Asien-Vorstand Steinmüller der "SZ". "Dass Regeln eingehalten werden, ist eines meiner wichtigsten Ziele."
* AUTOBRANCHE: Der Diesel-Abgasskandal dürfte sich noch ausweiten. In Frankreich könnte es nach Angaben des Umweltministeriums neben RENAULT auch gegen weitere Hersteller Ermittlungen geben. In Deutschland fordert Bundesverkehrsminister Dobrindt öffentlich einen Rückruf bestimmter Fahrzeuge von FIAT CHRYSLER .
* BRILLENBRANCHE: Der italienische Brillenhersteller LUXOTTICA und der französische Brillenglasproduzent ESSILOR haben sich einem Insider zufolge auf eine Megafusion im Volumen von 45 Milliarden Euro geeinigt.
* BANKEN: Europas Geldhäuser brauchen nach Einschätzung der Wirtschaftsweisen Schnabel dickere Finanzpolster, um resistenter gegen Krisen zu werden. Es sei beunruhigend, dass die deutsche Bankenlobby im Kampf gegen schärfere Eigenkapitalregeln Unterstützung von den Aufsichtsbehörden und der Politik bekomme, sagte die Wissenschaftlerin der "WamS".
* MOODY'S hat sich im Streit um geschönte Kreditbewertungen mit dem US-Justizministerium und 21 Bundesstaaten geeinigt. Die amerikanische Ratingagentur wird knapp 864 Millionen Dollar zahlen, wie die Behörde mitteilte.
* SAMSUNG : In Südkorea wollen Ermittler im Zusammenhang mit der Korruptionsaffäre um Präsidentin Park Haftbefehl gegen den Samsung-Chef Lee beantragen. Dabei gehe es unter anderem um den Vorwurf der Bestechung, erklärte das Büro des Sonderermittlers.
* SAMSUNG ELECTRONICS : Eine Untersuchungskommission beim Smartphone-Weltmarktführer Samsung hat einem Insider zufolge die Batterie als Schuldigen für die Brände beim Flaggschiff Galaxy Note 7 ausgemacht. Die Ergebnisse der Untersuchung würden voraussichtlich am 23. Januar veröffentlicht, einen Tag vor den Geschäftszahlen zum vierten Quartal.