Sie profitierten davon, dass erstmals ein Medikament aus den Laboren von Morphosys auf den Markt kommen könnte. Denn der Pharma-Partner Janssen, der 2001 die Entwicklungs- und Vermarktungsrechte an dem Antikörper Guselkumab von Morphosys erworben hatte, ist einer Zulassung des Mittels zur Behandlung von moderater bis schwerer Schuppenflechte einen großen Schritt näher gekommen.

In einer Studie der dritten und damit letzten Phase der klinischen Entwicklung mit Schuppenflechte-Patienten wurden mit dem Medikament die wichtigsten Ziele erreicht, wie Morphosys und Janssen, eine Tochter des US-Pharma- und Konsumgüterkonzerns Johnson & Johnson, am Wochenende mitgeteilt hatten. So seien bei den Patienten nicht nur die Krankheitssymptome verbessert und eine fast reine bis reine Haut erreicht worden. Zudem habe Guselkumab eine Überlegenheit gegenüber dem Mittel Humira gezeigt, das 2015 nach Daten des Marktforschungsinstituts IMS Health mit Erlösen von knapp 15 Milliarden Dollar das zweitumsatzstärkste Medikament weltweit war. Es traten bei Guselkumab aber auch mehr Nebenwirkungen auf.

Eine Zahlung an Morphosys lösten die positiven Studienergebnisse nicht aus. Die Biotechfirma wird aber eine Umsatzbeteiligung an Guselkumab erhalten, sollte das Mittel auf den Markt kommen. Eine solche Umsatzbeteiligung liegt nach Angaben eines Morphosys-Sprechers in der Regel im mittleren einstelligen Prozentbereich. Janssen sieht sich auf Kurs für eine Zulassung bis Ende des Jahres. Morphosys war die Partnerschaft im Jahr 2001 gegangen. Derzeit befinden sich insgesamt drei Antikörper aus dieser Zusammenarbeit in der klinischen Erprobung. An Schuppenflechte, einer chronisch-entzündlichen Hauterkrankung, leiden weltweit etwa 125 Millionen Menschen, davon rund zwei Millionen in Deutschland.

rtr