Die Aktie des Krebsspezialisten Morphosys hat sich dieses Jahr schwergetan. Seit mehreren Monaten befindet sich der Kurs des Papiers in einem Abwärtstrend. Dabei gab das Unternehmen am Montag bekannt, dass der Lizenzpartner Roche mit dem Mittel Gantenerumab den Status "Therapiedurchbruch" erhielt. Das Medikament steht vor einer möglichen Zulassung durch die FDA (Food and Drug Administration). Die Daten um Gantnererumab zeigen, dass Ablagerungen im Gehirn reduziert werden können und Alzheimer so behandelt werden kann. Sollte das Medikament zugelassen werden, wird Morphosys mit Tantiemen also Gewinnbeteiligungen von 5,5 Prozent bis sieben Prozent an den Verkäufen beteiligt. Die Aktie reagierte am Montag mit einem deutlichen Kursplus auf die Nachricht. Darauf folgte jedoch zeitnah ein Abverkauf. Ein Grund für die schlechte Kursperformance könnten auch die Leerverkaufspositionen sein. So erhöhte die Investmentfirma Arrowstreet Cap Limited Partner am Freitag ihre Shortposition um 7,5 Prozent. Der Aktienkurs notiert derzeit bei 39,30 Euro.
Aktieneinschätzung
Auch für sein Blutkrebsmittel Tafasitamab erhielt Morphosys die europäische Marktzulassung. Ende Juni hatte der Ausschuss für Humanarzneimittel die Zulassung für das Medikament empfohlen. Für Morphosys ist das ein wichtiger Schritt. Die Erfolge spiegeln sich jedoch nicht in den Zahlen wider. So hat Morphosys im ersten Halbjahr 2021 einen Verlust von 101 Millionen Euro hinnehmen müssen. Zudem sind die Umsätze mit dem wichtigen Krebsmedikament unter den Markterwartungen geblieben und die Anlaufkosten der Produktion sind zu hoch. Die Deutsche Bank stufte die Aktie am 24. September mit Halten ein, mit einem Kursziel von 46 Euro. Auch wir raten derzeit von einem Kauf ab und empfehlen, das Papier zu beobachten.