Ausgangssituation und Signal
Der Aktienkurs von Morphosys geht schwächer in die neue Handelswoche und liegt am Montag bei 47,94 Euro (-2,1%). Damit präsentiert sich das Papier schwächer als der Gesamtmarkt, gemessen am TecDAX-Index, der mit einem Plus von 0,5 Prozent aufwartet. Gleichwohl: die Bodenbildung schreitet voran. Rückblick: Seit einem Mehrjahrestief bei 43,28 Euro sind die Anteilsscheine des bayerischen Biotechkonzerns bis auf 50,36 Euro nach oben geschossen - ein Plus von 16 Prozent innerhalb von nur sieben Handelstagen.
Angesichts dieses Kurssprungs sollte die aktuelle Konsolidierung nicht überbewertet werden. Im kurzfristigen Bereich zeigt sich die ansteigende 21-Tagelinie (grüne Linie) bei 46,49 Euro als Unterstützung. Zum Verständnis: Die 21-Tagelinie ist eine gleitende Durchschnittslinie, welche die Durchschnittskurse der vergangenen 21 Handelstage widerspiegelt. Der Kursverlauf wird dadurch in geglätteter Form dargestellt. Die Definition: Solange die 21-Tagelinie nach oben strebt, solange sprechen Analysten grundsätzlich von einem kurzzeitigen Aufwärtstrend.
Zum Hintergrund: Morphosys hat in der Vorwoche eine (bedingte) EU-Zulassung für das Blutkrebsmedikament Tafasitamab (Minjuvi) erhalten. Zuvor hatte bereits Kanada eine entsprechende Genehmigung erteilt. Das beflügelte zuletzt die Kurse.
Die Charts im Detail
Was die längerfristige Aussicht anbelangt, so hilft ein Blick auf den Wochen- / Monatschart weiter. Gerade der Blick auf den Wochenchart kann sehr interessant sein. Dieser nämlich offenbart das mittelfristige Trendverhalten eines Basiswertes. Denn beim Wochenchart basiert die Betrachtungsweise auf wöchentlichen Kursdaten. Im Falle von Kerzencharts etwa bildet jede Kerze (engl.: "Candle") das Kursverhalten einer Handelswoche ab: Montagseröffnungs- und Freitagsschlusskurs; Wochenhoch und -tief.
Im Wochenchart (Chart 2) zu sehen: Die 200-Tagelinie (blaue Kurve). Im Wochenchart entspricht sie in etwa der 40-Wochenlinie; im Monatschart in etwa der 9-Monatslinie. Mit ihrem fallenden Verlauf zeugt sie von einem grundsätzlich intakten, fallenden Trendverhalten in der mittelfristigen Zeitbetrachtung. Dieser gleitende Durchschnitt verläuft bei derzeit 75,88 Euro und damit über der aktuellen Kursnotierung der Morphosys-Aktie. Damit gilt es für Anleger, diesen gleitenden Durchschnitt als Widerstand nach oben im Visier zu haben. Doch bis dorthin warten noch weitaus weitere Widerstände - siehe Tabelle.
Trotz der jüngst kräftigen Aufwärtsbewegungen gelten die Titel noch keinesfalls als überkauft. Im Gegenteil: Der prozentuale Abstand zwischen 200-Tagelinie und Morphosys-Kurs beträgt gerade einmal rund 19 Prozent (siehe Kurve unterhalb des Monatscharts). Rückblickend betrachtet dürfen die Papiere damit sogar als überverkauft bezeichnet werden. Dies spräche grundsätzlich für eine Gegenbewegung der Notierungen nach oben.
Tageschart
Wochenchart
Monatschart
Empfehlung der Redaktion
Käme es zu einem signifikanten Ausbruch über das Vorwochenhoch bei 50,36 Euro - im Idealfall auf Wochenschlusskursbasis -, so sähen wir das erste, nachfolgende Kursziel im Bereich um 54,76 Euro. Eine Preismarke, die sich aus dem Wochenchart herleiten lässt. Zur Erinnerung der aktuelle Kurs der Morphosys-Aktie: um 47,87 Euro. Das Aufwärtspotenzial, alleine in der Aktie, kann sich damit sehen lassen. Andererseits lässt sich aktuell im Falle von Morphosys mit relativ engmaschigen Stop-Losskursen agieren. Diese könnten sich knapp unterhalb signifikanter Unterstützungslinien platziert finden - siehe abgebildete Tabelle. Damit überzeugt der Basiswert gegenwärtig auf der Long-Seite.
Unterstützungen und Widerstände
Chartmarken | Niveau |
---|---|
Oberes Ziel 2 | 54,76 |
Oberes Ziel 1 | 50,36 |
Unteres Ziel 1 | 45,70 |
Unteres Ziel 2 | 40,10 |
Trading-Ideen
Trading-Idee | |
---|---|
Basiswert | |
Produktvorstellung | Turbo |
WKN | MA8BLD |
Emittent | Morgan Stanley |
Laufzeit | endlos |
Basispreis | 39,18 |
Knock-Out-Schwelle | 42,09 |
Hebel | 5,28 |
Kurs in EUR | 0,89 |
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Empfehlungen auf Basis charttechnischer Signale. In Einzelfällen sind Abweichungen zur fundamentalen Einschätzung möglich.
AUTOR Manfred Ries vom Index Radar-Magazin ist ausgebildeter Bankkaufmann. Nach seinem Studium der Volkswirtschaftslehre arbeitete er über viele Jahre hinweg in den Bereichen Vermögensanlage und Devisenhandel bei Großbanken. Seit mehr als 15 Jahren ist Manfred Ries als Wirtschaftsjournalist tätig. Für Börse Online analysierte er bereits 1999 die Märkte aus charttechnischer Sicht. www.index-radar.de