Wie das Biotechunternehmen Morphosys am Donnerstag bekanntgegeben hat, muss der Konzern Hunderte Millionen Euro abschreiben. Nach der Übernahme des US-Krebsspezialisten Constellation Pharmaceuticals hat der SDax-Konzern eine Wertminderung des Geschäfts- oder Firmenwerts von rund 231 Millionen Euro angekündigt.
Die finanziellen Ressourcen sollen nur noch auf die fortgeschrittenen Projekte des US-Konzerns Constellation fokussiert werden. Die Projekte in der frühen Entwicklung werde Morphosys nicht weiterverfolgen. Morphosys hat zudem beschlossen, seine Laboraktivitäten an seinem Forschungszentrum in Planegg zu zentralisieren. Daher wurden alle Aktivitäten in den USA im Zusammenhang mit der Abteilung für Forschungsbiologie und Arzneimittelforschung auf Eis gelegt. Die Projekte aus einem frühen Stadium lassen sich daher nicht mehr realisieren und daraus resultieren keine weiteren Cashflows. Da die Projekte im frühen Stadium der Pipeline ebenfalls Teil des Geschäftswerts aus der Übernahme von Constellation war, fallen nun Abschreibungen an.
Die Abschreibungen sind jedoch nicht zahlungswirksam. Sie werden aber in Höhe von 231 Millionen Euro den operativen Aufwand des Konzerns erhöhen. Am 16. März will der Biotechkonzern seine Bilanz veröffentlichen. Die Aktie stieg am Freitag ungeachtet der negativen Meldung um 4,5 Prozent.
Einschätzung zur Aktie
Bei Morphosys lag zum dritten Quartal 2021 rund eine Milliarde Euro an liquiden Mitteln bereit. Damit könnte der Konzern weitere Medikamente durch die klinischen Phasen bringen. Zudem erwartet das Biotechunternehmen, dass das wichtige Krebsmedikament Monjuvi in den USA einen Umsatz von 110 bis 135 Millionen US-Dollar in 2022 einspielen wird.
Seit Jahresbeginn befindet sich das Papier rund 30 Prozent im Minus. Wir sehen die Aktie inzwischen als fair bewertet und empfehlen sie zum Kauf.
lb/rtr