Börsianer sehen das Ende der Zusammenarbeit von Morphosys mit Celgene bei der Erforschung eines speziellen Antikörpers gegen Knochenmarktkrebs skeptisch. "Dies könnte als Rückschlag empfunden werden", sagte Commerzbank-Analyst Daniel Wendorff. Es sei schwer zu sagen, ob Morphosys sich einen neuen Partner suchen könne. Die Analysten von Oddo Seydler bezeichneten die Aktienreaktion vom Donnerstag als übertrieben. Doch auch bei ihnen hieß es, dass die Beendigung der Kooperation ein "großer Rückschlag" ist. MOR202 wird bereits klinisch erprobt.
Morphosys finanziert die eigenen Forschungsprojekte durch Kooperationen mit Pharmakonzernen wie Roche, Bayer, Merck & Co und Astellas Pharma. Warum es letztlich mit Celgene nicht klappte, ließ die Biotechfirma offen. Finanziell bekommt das Unternehmen nun mehr Spielraum, da Einmalzahlungen der Amerikaner im laufenden Jahr verbucht werden können. Der Umsatz wird Firmenangaben zufolge 101 bis 106 Millionen Euro erreichen. Dies ist fast doppelt so viel wie bisher erwartet. Beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) wird zwischen neun bis 16 Millionen Euro veranschlagt. Bisher wurde ein Betriebsverlust prognostiziert.
Reuters