Bei dem Biotechunternehmen Morphosys herrscht in der Chefetage bereits seit Sommer vergangenen Jahres erhöhte Verkaufslaune. Am Donnerstag trennte sich Entwicklungsvorstand Malte Peters zum Kurs von 103,21 Euro von rund 9.500 Aktien und erlöste dadurch mehr als 980.000 Euro. Damit haben seit August sämtliche vier Unternehmensvorstände insgesamt mehr als 57.000 Aktien ihres Arbeitgebers verkauft und sind dadurch um fast sechs Millionen Euro reicher geworden. Für Privatanleger, die erfahrungsgemäß nur oberflächlich analysieren und bewerten können, drängt sich angesichts der verstärkten Verkäufe der Morphosys-Chefs ein Anstieg derzeit eher nicht auf.

Charttechnik Morphosys

Aus charttechnischer Sicht kann man dem TecDAX-Wert Morphosys einen auf lange Sicht intakten Aufwärtstrend attestieren. Dieser begann Mitte 2016 bei 33 Euro und kann als ausgesprochen dynamisch und hochvolatil bezeichnet werden. So verlor die Aktie Mitte 2018 innerhalb von drei Monaten mehr als ein Drittel ihres Werts. Im November eroberte sie dann die langfristige 200-Tage-Linie wieder zurück und verhinderte dadurch einen Bruch des langfristigen Aufwärtstrendkanals. Positiv anzumerken ist auch der Umstand, dass die 200-Tage-Linie weiterhin nach oben zeigt. Richtig ungemütlich dürfte es werden, falls diese nach unten drehen sollte. Doch darauf deutet derzeit wenig hin.

Auf Seite 2: Anhaltende Insiderkäufe bei Schaeffler





Schaeffler: Trotz Talfahrt Kauflaune



Bei dem Automobilzulieferer Schaeffler herrscht unter den Unternehmensverantwortlichen allen Unkenrufen zum Trotz relativ gute Laune. Im Januar sind zwei Insiderkäufe gemeldet worden. Zum einen erwarb am vergangenen Mittwoch Technik-Vorstand Peter Gutzmer für fast 114.000 Euro 15.000 Schaeffler-Aktien. Zum anderen erwarb bereits am 11. Januar eine Familienangehörige von Aufsichtsratsmitglied Georg Wechsler (IG Metall) für über 45.000 Euro rund 6.000 Anteilsscheine des Unternehmens. Bei Schaeffler fällt vor allem eines positiv auf: Seit über zweieinhalb Jahren meldet die Gesellschaft ausschließlich Insiderkäufe, die sich mittlerweile auf ein Volumen von fast zwei Millionen Euro belaufen. Die beiden letzten Insiderverkäufe datieren vom April 2016 und fielen mit einem Transaktionsvolumen von über 1,3 Milliarden Euro allerdings extrem hoch aus. Zur Erinnerung: Damals kostete die Schaeffler-Aktie noch über 13 Euro (aktuell: 7,78 Euro)

Charttechnik Schaeffler

Unter charttechnischen Aspekten war das Jahr 2018 vor allem durch einen markanten Trendwechsel gekennzeichnet - vom Seitwärts- in den Abwärtstrend. Bis Mitte vergangenen Jahres pendelte der MDAX-Wert zwischen 11,50 und 17 Euro. Mitte Dezember endete die rasante Talfahrt dann knapp oberhalb von sieben Euro. Charttechnischer Optimismus wäre erst bei einem Ausbruch in Richtung zehn Euro angebracht, weil dann ein zweifaches Kaufsignal entstehen würde. Erstens: Der seit einem Jahr anhaltende steile Abwärtstrend wäre dann nach oben verlassen worden. Zweitens: Zugleich wäre die mittelfristige 100-Tage-Linie überwunden, was Chartisten tendenziell als Kaufsignal interpretieren. Aktuell scheint die technische Erholung aber ins Stocken geraten zu sein. Eine leichte Widerstandszone verläuft im Bereich von acht Euro. Oberste Priorität hat nun erst einmal das Verhindern neuer Rekordtiefs. Die Marke von sieben Euro sollte daher mit Argusaugen beobachtet werden.

Auf Seite 3: Ströer-Chef Müller verkauft Put-Optionsscheine





Ströer: Insidertransaktion stimmt leicht positiv



Eine nicht alltägliche Insidertransaktion gab es im Januar bei dem Werbeunternehmen Ströer zu vermelden. Gründer und Co-CEO Udo Müller hat nämlich in der vergangenen Woche im Zuge von zwei Transaktion Put-Optionsscheine auf Ströer verkauft. Das heißt: Der Manager rechnet nach der Schwächetendenz der vergangenen Monate offensichtlich nicht mehr mit weiteren Rückschlägen bei der Ströer-Aktie. Insgesamt bezogen sich die Puts auf 108.000 Aktien. Der Erlös aus dem Verkauf beläuft sich auf über 311.000 Euro. Anleger können die jüngsten Transaktionen zwar als positiven Begleitumstand interpretieren, mehr aber auch nicht.