Die Akquisitions-Börsenmäntel, genannt Spacs, werden in vielen Fällen missbraucht, um Anlegern nicht Börsenfähiges mit leeren Versprechungen schmackhaft zu machen. Wird das Ganze noch mit Modethemen wie Elektromobilität verbunden, kann der Schaden schnell sehr groß werden. Eine Aktie, um die Anleger daher einen Bogen machen sollten, ist die der US-Firma MP Materials Corp. (WKN: A2Q HVL). Die bringt es an der New Yorker Börse auf einen Börsenwert von umgerechnet 5,2 Milliarden Euro.
Das Unternehmen ist angetreten, um die US-Abhängigkeit von China bei Seltenen Erden zu beenden. Darauf springen Anleger an. MP Materials wurde vor einem Jahr in einen Spac eingebracht, danach hat sich der Kurs noch einmal vervielfacht. Die Story birgt aber Ungereimtheiten, wie die Investmentfirma Grizzly Research berichtet. Punkt eins auf der Mängelliste: MP Materials hat einen chinesischen Großabnehmer, der auch ein bedeutender Aktionär ist und am Ende der chinesischen Regierung gehört.
Punkt zwei: Die Minen, um die es geht, gehörten einmal Molycorp, eine Firma, bei deren Pleite Anleger schon einmal Milliarden verloren haben. Deren Restaktiktivitäten wurden 2019 für rund 20 Millionen Dollar verkauft. Warum sollten die in einem Spac nun das 300-Fache wert sein? Die Sorten von Seltenen Erden, wie Cerium und Lanthan, die der Konzern vor allem abbaut, können nicht der Grund sein. Deren Wert ist in den vergangenen Jahren nicht gestiegen. Letztlich: Die Expansionspläne des Unternehmens entsprechen dem bei Molycorp gescheiterten Projekt Phönix. Auch das Management scheint hier nicht sehr optimistisch zu sein. Seit dem Börsengang wurden Aktien im Gegenwert von mehr als 350 Millionen Dollar verkauft.