An der Börse hat das Unternehmen, das sich auf Immobilien, Schiffe und Infrastruktur spezialisiert hat, eine durchwachsene Historie. Nach dem Konjunktureinbruch 2008 musste MPC rekapitalisiert werden. Die Neuaufstellung, die den Kurs der Hamburger 2016 auf über acht Euro katapultierte, lief ins Leere. Auf dem aktuellen Niveau allerdings sollten die Chancen die zweifelsfrei vorhandenen Restrisiken übersteigen.
MPC verdient auf verschiedenen Ebenen. Zum einen fließen Gebühren bei der Initiierung von Investments. Das Unternehmen erhält zudem eine laufende Vergütung, die sich an der Höhe des verwalteten Volumens orientiert. Und auch beim Verkauf verdienen die Hamburger. Neben Transaktionsgebühren können hohe Gewinne dadurch entstehen, dass MPC sich in der Regel als Co-Investor an den einzelnen Projekten beteiligt. Zum Halbjahresende hatte die Hamburger Gesellschaft ein verwaltetes Vermögen von 4,3 Milliarden Euro. Davon entfallen je 1,9 Milliarden entfallen auf Immobilien und Schiffe sowie ein kleiner Teil auf Infrastruktur. Hier ist MPC vor allem bei Anlagen zur regenerativen Stromerzeugung aktiv.
Stabile Vergütungen
Trotz negativer Einflüsse durch die Corona-Maßnahmen zeigt das erste Halbjahr, dass MPC recht gut aufgestellt ist. Die laufenden Einnahmen aus Managementvergütungen sind auf 20 Millionen Euro gestiegen. Das ist eine solide Basis. Trotz Abschreibungen hat das Unternehmen einen Gewinn vor Steuern von 1,2 Millionen Euro erwirtschaftet. In der Aufstellung gibt es einen hohen Hebel, sollte die Nachfrage nach Investments zulegen. Reserven für Wertsteigerungen hat das Portfolio im Schiffsbereich. Es sollte von steigender Nachfrage bei anziehender Konjunktur profitieren. Chancen gibt es auch bei den erneuerbaren Energien, wo es zu starken Wertsteigerungen gekommen ist.
Der Kapitalmarkt antizipiert das Gegenteil. Das Unternehmen wird an der Börse mit fast 47 Millionen Euro bewertet. Das Eigenkapital nach Abzug Anteile Dritter beträgt fast 90 Millionen Euro. Dabei ist die Eigenkapitalquote mit über 75 Prozent sehr hoch. MPC hat fast keine Bankschulden, und in der Kasse liegen mehr als 15 Millionen Euro. Das Management selbst scheut sich vor einer Prognose für das zweite Halbjahr. Sollte es jedoch zu einer wirtschaftlichen Normalisierung kommen, sollte das Papier zumindest seinen Buchwert von rund 2,70 Euro pro Aktie erreichen können.