Besonders erfreulich für die Aktionäre: Der Dividendenvorschlag für die am 8. März stattfindende Hauptversammlung fiel höher als von den meisten Analysten erwartet aus. Diese soll nämlich von 1,25 auf 2,10 Euro kräftig aufgestockt werden. Während beim Umsatz auf Jahressicht ein relativ moderater Anstieg von 3,977 Milliarden auf 4,188 Milliarden Euro (+5,3 Prozent) erzielt worden war, entwickelten sich die ergebnisbasierten Kennzahlen deutlich besser. So hat sich zum Beispiel dank einer von 10,5 auf 11,2 Prozent gesteigerten EBIT-Marge das Vorsteuerergebnis des Konzerns (bereinigtes EBIT) von 416 Millionen auf 468 Millionen Euro (+12,5 Prozent) erhöht. Noch deutlicher bergauf ging es mit dem Nettogewinn, der einen Zuwachs von 294 auf 342 Millionen Euro (+16,3 Prozent) verzeichnet hat. Beim Ergebnis je Aktie (unverwässert) stellte sich ein besonders starkes Plus von 2,63 auf 4,17 Euro (+58,6 Prozent) ein.
Auch der Ausblick für das laufende Geschäftsjahr hat den Börsianern offensichtlich gefallen. Für 2022 sollen die Geschäftsbereiche zivile Instandhaltung, ziviles Seriengeschäfts, Ersatzteilgeschäft und Militärgeschäft unisono Umsatzzuwächse erzielen, die insgesamt zu einem Konzernumsatz zwischen 5,2 Milliarden und 5,4 Milliarden Euro führen könnten. Hinsichtlich des bereinigten EBIT erwartet die MTU 2022 einen "Anstieg im mittleren Zwanziger-Prozentbereich". Selbiges trifft auf den Gewinn nach Steuern und das operative Ergebnis zu. Weitere Details dürften im Rahmen einer für 12.00 Uhr anberaumten Telefonkonferenz am Nachmittag kommuniziert werden.
Auf der Website des Unternehmens kann man die Einschätzungen von insgesamt 24 Analysten abrufen. 13 Ratings haben einen positiven Tenor (Buy, Outperform, Overweight) und sind damit am häufigsten vertreten, gefolgt von neutralen Empfehlungen (Hold, Neutral, Halten). Vier Analysten sind hinsichtlich der Perspektiven der MTU-Aktie hingegen eher pessimistisch gestimmt (Sell, Underweight). Für die Geschäftsjahre 2022 und 2023 werden stetige Zuwächse beim Konzernumsatz, dem Vorsteuerergebnis (EBIT), dem Nettogewinn, dem Gewinn pro Aktie und dem freien Cash-Flow prognostiziert.
Charttechnische Hochspannung bei MTU
Der DAX-Wert MTU Aero Engines hat in den vergangenen Tagen die langfristige 200-Tage-Linie signifikant überwunden und damit ein starkes charttechnisches Einstiegssignal generiert. In den vergangenen zwölf Monaten erwiesen sich solche Ereignisse jedoch bereits dreimal als "Bullenfallen". Sollte der Titel weiter nach oben tendieren, wartet im Bereich von 210 bis 220 Euro eine massive Widerstandszone. Bei einem Ausbruch darüber würde sich erhebliches Aufwärtspotenzial eröffnen, schließlich kostete die MTU-Aktie vor Ausbruch der Corona-Krise mehr als 280 Euro. Zugleich wäre bei anhaltenden Kurszuwächsen ein Drehen der 200-Tage-Linie nach oben sehr wahrscheinlich, was chartorientierte Investoren in der Regel als Trendwechselsignal interpretieren. Beim Blick nach unten kann man vor allem die Unterstützungszone im Bereich von 165 Euro als relativ bedeutsam einordnen. Um keinen weiteren chartinduzierten Verkaufsdruck auszulösen, sollte die Aktie hier eine erfolgreiche Bodenbildung vollziehen.
Der Blick auf die Timingindikatoren sieht derzeit ausgesprochen vielversprechend aus. So steht auf der Website Tradingview bei der MTU-Aktie das Pendel aktuell auf "Starker Kauf". Von insgesamt 26 analysierten Indikatoren legen 18 das "Kaufen", acht das "Halten" und kein einziger das "Verkaufen" der Aktie nahe.