Mitte November hat MTU Aero Engines einen Investoren- und Analystentag ausgerichtet. Für neue Schubkraft konnte die virtuelle Veranstaltung beim Triebwerkspezialisten zunächst nicht sorgen. Vielmehr drückte die Sorge vor der Omikron-Variante des Corona-Virus den DAX-Titel wenig später auf ein Jahrestief. Erst zu Weihnachten drehte MTU zusammen mit Lufthansa und Co nach oben. Hinweise, wonach Omikron weniger schlimme Krankheitsverläufe verursacht, schoben den Sektor kräftig an.
Schon vor dem Rebound hatten sich Analysten positiv zu MTU Aero Engines geäußert - UBS und JP Morgan stuften die Aktie auf "Kaufen" respektive "Overweight" hoch. Möglicherweise hallte der Optimismus des Investorentages bei den Experten nach. "Die MTU ist gut positioniert, um bereits 2022 wieder auf Wachstumskurs zu schwenken, überproportional an der Erholung der Branche teilzuhaben und so bis 2024 das Niveau des Jahres 2019 zu übertreffen", lautete dort die Kernbotschaft von CEO Reiner Winkler.
Im Sog der Airbus-Endmontage
Er setzt vor allem auf die Sparte für zivile Instandhaltung. Im größten Segment verfügen die Münchner über einen Auftragsbestand von knapp 18 Milliarden US-Dollar, was rein rechnerisch eine Auslastung von mehr als fünf Jahren bedeutet. Mit einem Aufschwung rechnet Winkler auch im Seriengeschäft. Insbesondere bei Kurz- und Mittelstreckenmaschinen sollen die Auslieferungszahlen sukzessive steigen. Hier profitiert MTU davon, dass Airbus die Produktion der A320-Familie stark erhöhen will. Die Bayern sind am Konsortium für das in diesen Modellen verbaute V2500-Triebwerk beteiligt.
Sowohl operativ als auch an der Börse könnte 2022 für MTU Aero Engines eine Zeitenwende markieren. Das gilt umso mehr, falls sich Omikron tatsächlich als der Anfang vom Ende der Pandemie entpuppt. Anleger mit Mut und genug Grundoptimismus können mit einem Turbo-Optionsschein darauf setzen, dass MTU die Flughöhe weiter steigert. Achtung: Dreht die Aktie erneut nach unten, drohen stattliche Verluste.